Preis-Schock in der Adventszeit: Schokolade plötzlich unerhört teuer - so tricksen die Hersteller
Die Weihnachtsschokolade wird auch in diesem Jahr teurer. Bild: dpa/Jens Kalaene
Erstellt von Ines Fedder
26.11.2025 13.30
- Zahlen belegen: Weihnachtsschokolade in diesem Jahr so teuer wie nie
- Verbraucherzentrale warnt vor Tricksereien bei den Händler:innen - weniger Inhalt
- Schokolade ohne Schokolade - Hersteller ersetzen teure Rezepturen durch Ersatzstoffe
Schokolade, Dominosteine, Kekse - in der Vorweihnachtszeit wird gerne genascht. Doch viele der beliebten Leckereien sind hierzulande deutlich teurer geworden. So mussten Verbraucher:innen im Oktober 2025 im Schnitt rund 21,8 Prozent mehr für Schokolade zahlen als noch ein Jahr zuvor (Quelle: Statistisches Bundesamt). Aber warum eigentlich?
Weihnachtsschokolade 2025 deutlich teurer als zuvor
Die klassische Tafel Schokolade war demnach fast ein Drittel (30,7 Prozent) teurer, die Preise für Schokoriegel und andere Schoko-Produkte kletterten binnen Jahresfrist um 16 Prozent. Pralinen kosteten im Oktober 22,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Preise für Kekse stiegen dagegen vergleichsweise moderat um 1,7 Prozent.
Zum Vergleich: Insgesamt sind die Verbraucherpreise in Deutschland im selben Zeitraum um 2,3 Prozent gestiegen, die Preise für Nahrungsmittel legten um 1,3 Prozent zu.
Ohne Schokolade günstiger
Ohne Schokolade geht es aber auch günstiger: So waren im Oktober Gummibärchen, Kaugummis und Ähnliches 2,8 Prozent billiger als ein Jahr zuvor. Auch die Preise für Studentenfutter und Erdnüsse haben um 3,2 Prozent nachgegeben. Gesünder wird es zudem, wenn Äpfel auf dem bunten Teller landen. Die von Natur aus süßen Früchte waren nur 0,2 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.
Warum sind Weihnachtsmänner und Co. plötzlich so teuer?
Dass sich Naschereien überdurchschnittlich verteuerten, erklärt sich unter anderem durch die Entwicklung der Preise für wichtige Zutaten wie Kakao und Zucker. Der Kakaopreis etwa war 2024 auf Rekordniveau gestiegen. Und auch wenn der Preis zuletzt etwas gesunken ist, ist Kakao weiterhin vergleichsweise teuer. Das geben die Hersteller:innen an ihre Kundschaft weiter - und verweisen zudem auf hohe Kosten für Personal, Energie und Transport.
Gekonnt getrickst: Discounter verkaufen Schokolade in kleineren Mengen
Neben der höheren Preise im Supermarkt greifen Händler:innen zudem zu kleinen Tricks, um die Kaufkraft nicht zu sehr zu schmälern. So berichtet unter anderem die Verbraucherzentrale Hamburg über die sogenannte Shrinkflation-Trickserei - bedeutet: Weihnachtsmänner und Co. werden zu ähnlichen Preisen wie in den vergangenen Jahren angeboten - allerdings in kleineren Verpackungen. So sollen bei Discountern wie Aldi Nord oder Lidl die klassischen Schoko-Weihnachtsmänner in der 200-Gramm-Verpackung nur noch als Aktionsware angeboten werden - standardisiert bieten die Discounter nur noch die kleinere 110-Gramm-Variante an.
Hersteller verändern die Qualität der Schokolade - Fettglasur und "Milchschokoladengeschmack"
Ein weiterer Trick der Hersteller, um in die Irre zu führen, ist die Qualität der Ware zu senken - und das möglichst unbemerkt. So weist die Verbraucherzentrale Hamburg darauf hin, dass einige Hersteller:innen dieteure Kakaobutter gegen günstige Pflanzenfette ausgetauscht haben.
Die Produkte sehen aus wie Schokolade und schmecken ähnlich, erfüllen aber nicht mehr die gesetzlichen Vorgaben für echte Schokolade. Während die Qualität sinkt, klettern die Preise weiter nach oben. Als Beispiel nennt die Verbraucher-Zentrale beliebte "Schoko-Rosinen", die beim Händler "Action" verkauft werden: Der Discounter hat die Kakaobutter vollständig durch Palmöl und Sheafett ausgetauscht. Trotz der billigeren Zutaten stieg der Preis von 1,66 Euro auf 2,09 Euro für 260 Gramm.
Green Grizzly ging beim Müsli "Wholey Granola Choc Sea Salt" ähnlich vor: Die Zartbitterschokolade wurde durch mit Reisextraktpulver versetzte Kakaotropfen ersetzt. Selbst Großkonzerne sparen: Nestlés Kitkat Chunky White enthält keine weiße Schokolade mehr, sondern nur noch eine Fettglasur aus pflanzlichen Ölen.
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