Von Rundfunkgebühren finanziert: Absurde Summen: So viel verdienen die ARD- und ZDF-Bosse
Öffentlich-rechtliche Sender haben ihre Gehaltslisten für die Spitzenintendanten von ARD und ZDF offen gelegt. Bild: dpa/Marius Becker
Erstellt von Ines Fedder
22.10.2025 07.45
- Öffentlich-rechtliche Sender veröffentlichen Gehaltslisten der Intendanten
- Sechsstellige Gehälter, Dienstwagen und Bahncard - so viel bekommen die ARD- und ZDF-Bosse
- Kritik um die von Rundfunkgebühren finanzierten Gehälter hält an
Die öffentlich-rechtlichen Sender haben ihre Gehaltslisten für 2024 veröffentlicht. Mit 427.900 Euro Jahresgrundgehalt führte der frühere WDR-Chef Tom Buhrow die Einkommensliste an. Im Vergleich zu 2023 bedeutete dies eine Erhöhung um knapp 15.000 Euro. Der 67-Jährige gab sein Amt beim Westdeutschen Rundfunk zum Jahresende 2024 ab.
Für die Transparenz: ARD und ZDF veröffentlichen Gehaltszahlen von 2024
Die Offenlegung der Führungsgehälter erfolgte durch eine Tabelle des Senderverbunds. Neben dem Grundgehalt erhielten die Spitzenkräfte weitere Vergütungen. Bei Buhrow kamen beispielsweise 21.900 Euro an Sachbezügen hinzu. Die Transparenz über die Bezüge der Führungsetage gehört zu den regelmäßigen Veröffentlichungen der gebührenfinanzierten Sender.
Gniffke und Himmler folgen auf den Plätzen
Hinter Buhrow platzierten sich weitere hochdotierte Führungskräfte. SWR-Chef Kai Gniffke bezog 392.530 Euro Jahresgehalt und sicherte sich damit Rang zwei. ZDF-Intendant Norbert Himmler komplettierte das Spitzentrio mit 382.560 Euro Grundvergütung. Zusätzlich flossen ihm 8.617 Euro an Sachbezügen zu.
Die Gehaltsspanne unter den Intendanten zeigte deutliche Unterschiede. Während BR-Chefin Katja Wildermuth 340.267 Euro erhielt, kam Radio-Bremen-Intendantin Yvette Gerner auf 284.536 Euro. Der Hessische Rundfunk zahlte seinem Chef Florian Hager 255.000 Euro, beim MDR verdiente Ralf Ludwig 280.750 Euro jährlich.
Dienstwagen und Bahncard als Extra-Vergütung
Zu den Grundgehältern kamen bei allen Intendanten zusätzliche Leistungen hinzu. Diese Sachbezüge umfassten häufig Dienstwagen oder Bahncards für die private Nutzung. Die Führungskräfte mussten diese Extras allerdings selbst versteuern.
Die Höhe der Zusatzleistungen variierte deutlich zwischen den Sendern. Während der ehemalige WDR-Chef Buhrow insgesamt 25.600 Euro an Aufwandsentschädigungen und Sachbezügen erhielt, bekam ZDF-Programmdirektorin Nadine Bilke neben ihrem Jahresgehalt von 245.880 Euro zusätzlich 5.106 Euro. Die genaue Zusammensetzung dieser Vergütungen wurde in den Veröffentlichungen nicht im Detail aufgeschlüsselt.
Sechsstellige Gehälter sorgen für Debatten
Sämtliche Intendanten der öffentlich-rechtlichen Sender kassierten 2024 mindestens sechsstellige Summen. Am unteren Ende der Skala rangierte RBB-Chefin Ulrike Demmer mit 220.000 Euro Jahresvergütung. Der Saarländische Rundfunk zahlte seinem Intendanten Martin Grasmück 245.000 Euro.
Die hohen Bezüge der Führungsetage lösen regelmäßig Kontroversen aus. Kritiker verweisen auf die Finanzierung durch Pflichtbeiträge der Haushalte. Beim RBB hatte es zuvor einen Skandal um die Vergütung der früheren Intendantin Patricia Schlesinger gegeben. Die aktuelle Gehaltsveröffentlichung zeigt, dass die Sender-Chefs weiterhin zu den Spitzenverdienern im öffentlichen Sektor zählen.
Quelle:
- Gehälter und Vergütungen in der ARD, in: ard.de, abgerufen am 21.10.2025
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