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Neue Regeln beim DSV: Mehr laufen, weniger schießen - das ändert sich jetzt beim Biathlon

Bei den deutschen Biathlon-Meisterschaften gelten für die Athleten ab sofort andere Regeln. Bild: picture alliance/dpa | Martin Schutt

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  • Der Deutsche Skiverband will für die kommende Deutschland-Meisterschaft im Biathlon Änderungen vornehmen
  • Ab sofort sollen neue, geänderte Regeln mit Strafrunden für die Biathleten gelten
  • Mit den neuen Regeln soll der Fokus wieder mehr auf das Laufen als auf Schießen gelegt werden

Der Deutsche Skiverband nimmt eine bedeutende Anpassung bei den nationalen Titelkämpfen vor. Beim verkürzten Einzelrennen der Deutschen Biathlon-Meisterschaften vom 5. bis 7. September am Großen Arber müssen Athleten nun neue Regeln beachten, die den Fokus wieder mehr auf das Laufen legen sollen.

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Strafrunden statt Zeitstrafen: So funktioniert die neue Regel

Die Athleten müssen bei Fehlschüssen nun die gleichen Strafrunden absolvieren wie bei Sprint-, Verfolgungs- und Massenstartrennen. Jeder verfehlte Schuss bedeutet eine zusätzliche 150-Meter-Runde. Die bisherige Regelung sah eine pauschale Zeitstrafe vor, die unabhängig von der individuellen Laufgeschwindigkeit zur Gesamtzeit addiert wurde.

Das verkürzte Einzelformat unterscheidet sich von den klassischen Weltcup-Distanzen. Während international üblicherweise die Männer 20 Kilometer und die Frauen 15 Kilometer bewältigen, sind es bei den Deutschen Meisterschaften nur 15 beziehungsweise 12,5 Kilometer. Geschossen wird dennoch viermal. Der Verband kann als Ausrichter der nationalen Titelkämpfe eigenständig über das Regelwerk entscheiden.

Biathlon-Direktor Bitterling: "Laufstärke wird immer wichtiger"

Felix Bitterling, Biathlon-Direktor des DSV, begründet die Maßnahme mit klaren Worten: "Den verkürzten Einzel werden wir ein bisschen adaptieren, indem wir die Zeitstrafe durch Strafrunden ersetzen. Hintergrund ist, dass wir das Rennen nicht zu schießlastig gestalten wollen." Der Funktionär betont die strategische Ausrichtung des Verbandes: "Das Thema Laufstärke ist für uns sehr wichtig und wird auch im Gesamtkontext, sprich in der Weltspitze, immer wichtiger."

Die Anpassung zielt darauf ab, die läuferischen Fähigkeiten der deutschen Athleten zu fördern. Der Verband erkennt damit an, dass sich die Gewichtung zwischen Schießen und Laufen in den vergangenen Jahren deutlich verschoben hat.

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Die Zeiten, in denen exzellente Schützen allein durch Treffsicherheit Rennen gewinnen konnten, sind vorbei. Marion Deigentesch, ehemalige Skijägerin, bestätigt den Wandel: "Zu meinen Anfangszeiten haben wissenschaftliche Parameter eine Nebenrolle gespielt. Das ist heute ganz anders." Die 30-Jährige betont die Bedeutung moderner Leistungsdiagnostik: "Läuferisch hat sich durch die vielen Leistungsdaten enorm viel verändert."

Die Entwicklung zeigt sich in den Ergebnissen der Weltspitze. Athleten ohne herausragende Laufleistungen haben kaum noch Chancen auf Podestplätze. "Wer nicht gut läuft, kann eigentlich nicht gewinnen", fasst Deigentesch die aktuelle Situation zusammen. Die Regeländerung bei den Deutschen Meisterschaften trägt dieser Realität Rechnung.

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/gom/stg/news.de

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