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FC Bayern München News: Bayern mit X-Faktor Olise "einer der Favoriten"

Aktuelle News über den FC Bayern München lesen Sie auf news.de. Bild: picture alliance/dpa | Sven Hoppe

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Nach dem im Express-Tempo gelösten Achtelfinal-Ticket wollte Manuel Neuer den FC Bayern nicht vorschnell zum Favoriten der Club-WM ausrufen. Als ein südamerikanischer Reporter den Münchner Kapitän im Hard Rock Stadium nach dem 2:1 (1:0) im hitzigen Duell mit Argentiniens Fußball-Traditionsverein Boca Juniors auf den Status des Turnierfavoriten ansprach, parierte der Torwart reflexartig - wie zuvor auf dem Platz bei einer tollen Parade mit der rechten Faust.

"Das würde ich jetzt nicht sagen", antwortete Neuer. Aber sein Zusatz klang schon selbstbewusst und sehr ambitioniert: "Einer der Favoriten!" Tatsächlich war der zweite WM-Auftritt des deutschen Meisters in Miami nach dem locker-flockigen 10:0-Rekordsieg gegen Auckland City ein Statement. Als erstes Team konnten die Münchner in diesem Turnier durch die Treffer von Harry Kane und Topscorer Michael Olise eine Mannschaft aus Südamerika besiegen.

Wächst da eine Turniermannschaft?

Dazu ließen sie sich im atmosphärisch aufgeladenen Spiel vor über 60.000 Zuschauern weder von den lauten Boca-Fans noch von einigen Provokationen und Härten des giftigen Gegners "zu dummen Aktionen" hinreißen, wie Neuer hervorhob. "Wir haben alles sehr gut gehändelt. Und wir sind cool geblieben", befand Kane. Auch nach dem 1:1-Ausgleich durch Boca-Stürmer Miguel Marentiel. "Wir mussten in gewissen Momenten leiden. Aber das bringt das Team enger zusammen", sagte Kane. Wächst da eine Turniermannschaft?

Direkt nach dem Spiel überlagerten neue Sorgen um Jamal Musiala die guten Perspektiven. Der gerade erst von einer längeren Verletzung genesene Jungstar musste nur 25 Minuten nach seiner Einwechslung wieder raus. Musiala hatte Schmerzen am Bein. Eine neue Zwangspause soll aber nicht drohen.

Lobeshymnen für Matchwinner Olise

Höchst erfreulich für die Bayern ist, dass sie in Michael Olise einen neuen X-Faktor in ihrem Team haben. Der vor einem Jahr für 53 Millionen Euro von Crystal Palace geholte Franzose entwickelt sich zu einem Top-Flügelstürmer. Ein Offensiv-Volltreffer, wie ihn Sportvorstand Max Eberl nach den Abgängen von Leroy Sané und Thomas Müller gerade auf dem Transfermarkt sucht.

Auf drei Tore und zwei Vorlagen kommt Olise nach zwei Gruppenspielen. "Alle haben seine Entwicklung gesehen. Ich glaube, dass keiner zweifelt, dass er den Unterschied machen kann. Und das brauchen wir unbedingt", lobte Bayern-Coach Vincent Kompany.

"Wir haben Michael verpflichtet und sehr viel Hoffnung gehabt. Aber es ist nicht immer so, dass ein Spieler so schnell die Integration schafft. Seinen Hunger sehe ich jeden Tag. Er ist ein ganz harter Arbeiter. Das ist die Basis, zusammen mit seinem Talent", schwärmte Kompany. Was arg untypisch für den Trainer ist, weil er einzelne Spieler sonst nur höchst ungern herausstellt.

Der trickreiche Dribbler Olise, der mit seinem feinen linken Fuß Tore im Arjen-Robben-Stil schießen kann, hat sich das Lob verdient. Das gibt es auch von den Kollegen. Jonathan Tah ist beeindruckt, mit welcher Überzeugung und mit welchem Mut Olise immer wieder in seine Offensivaktionen geht: "Mit einer Art und Weise, dass du merkst, okay, der Junge will ein Tor machen, der will eine Vorlage machen. Er hat einfach einen überragenden Zug zum Tor."

Als Gruppensieger gegen Chelsea oder Tunis

Die großen WM-Aufgaben warten aber noch auf Olise und die Bayern. Am Dienstag (21.00 Uhr/Sat.1 und DAZN) geht es in Charlotte gegen den Tabellenzweiten Benfica Lissabon (4 Punkte) um den Gruppensieg. Dann wäre im Achtelfinale entweder der FC Chelsea oder ES Tunis der Gegner. Bei einer Niederlage gegen Benfica käme es zum nächsten Südamerika-Vergleich gegen Flamengo aus Brasilien, das schon als Gewinner der Gruppe D feststeht.

"Gewinnen, gewinnen, gewinnen" - diesen WM-Geist hat Kompany seinen Profis eingetrichtert. Und es ist ihm gelungen, dass seine Spieler nicht ständig über das Klima, die Strapazen und die Müdigkeit am Ende einer langen Saison lamentieren. Kompanys WM-Mantra lautet: "Niemand darf eine größere Motivation im Turnier haben, kein Team und kein einzelner Spieler. Wir wollen Bayern München sein und gewinnen." Und das im Idealfall noch fünfmal.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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