Formel 1 News: Wolff: Offenbar "niemand bereit" für Formel 1 in Deutschland
In der Formel-1-Weltmeisterschaft treten professionelle Rennfahrer in bis zu 23 Rennen pro Jahr an. Hier fährt ein Safety Car vor dem Teilnehmerfeld beim Großen Preis von Belgien. Bild: picture alliance/dpa/ZUMA Press Wire | Beata Zawrzel
Erstellt von Sarah Knauth
30.05.2025 06.17
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hält eine baldige Rückkehr der Formel 1 ins Heimatland des Autobauers derzeit für kaum realistisch. "Die Gemütslage am Wirtschaftsstandort Deutschland reicht im Moment offenbar nicht aus für ein Formel-1-Rennen", sagte der Österreicher Wolff im Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
In Deutschland scheine derzeit niemand in der Lage zu sein, sich zuzutrauen, mit einem Grand Prix einen Gewinn erzielen, sagte der 53 Jahre alte Wolff: "Vielleicht ist man zu sehr in den alten Strukturen verhaftet. Jedenfalls scheint niemand bereit, ein Investment machen zu wollen."
Weitere aktuelle News im Ressort "Sport":
- Formel 1 im TV: Nächste Sendetermine im Überblick
- French Open News: Waghalsiger Djokovic: Auf dem Fahrrad durch Paris:
- FC Bayern München News: Bericht: Bayern-Bosse trafen Wirtz am Tag der Meisterfeier
- Darts Premier League 2025 in Live-Stream + TV: "Cool Hand Luke" holt Premier-League-Play-off-Sieg - alle Ergebnisse hier
Engländer als Vorbild für Deutschland
Anders als beispielsweise im englischen Silverstone. Wenn es auf so einer traditionellen Rennstrecke "für die Geschäftsleute einen Sinn ergibt, einen Grand Prix auszurichten, dann müsste das in Deutschland auch möglich sein", sagte Wolff: "Jedenfalls machen die Engländer ein Geschäft damit."
Die Motorsport-Königsklasse erlebt auf der ganzen Welt einen Boom, an Deutschland geht dieser Trend aber vorbei. Während Bewerber Schlange stehen, um einen Grand Prix auszurichten, gibt es derzeit keine ernsthaften Bestrebungen, dass schon bald wieder auf dem Hockenheimring oder dem Nürburgring gefahren wird. Grund dafür sei auch die hohe Antrittsgage von umgerechnet rund 35,5 Millionen Euro. Diese sei in Deutschland nicht refinanzierbar, hieß es immer wieder.
Letzter Grand Prix 2020 auf dem Nürburgring
"Wer einen Grand Prix ausrichten will, hat entweder das Geschäft vor Augen oder will damit einen global wirkenden Image-Transfer erreichen. Jeder erwartet einen Return", sagte Wolff: "Wenn Promotoren in Deutschland keinen Business Case sehen, dann muss die Formel 1 das so hinnehmen und sich bestenfalls fragen, warum das so ist."
Insgesamt gab es bislang 79 Formel-1-Rennen auf deutschem Boden, das letzte 2020 auf dem Nürburgring, aber auch nur als Ersatzveranstaltung wegen der Corona-Pandemie. Ein Jahr zuvor machte Mercedes als Titelsponsor den bislang letzten WM-Lauf in Hockenheim möglich.
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, YouTube und WhatsApp? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++ kns/roj/news.de