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"The Life of A Showgirl": Wieso Taylor Swifts neues Album kein Flop ist

Taylor Swift läutet mit "The Life of a Showgirl" eine neue Ära ein. Bild: picture alliance/dpa/The Canadian Press via AP | Darryl Dyck

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  • TS 12 erschien am 3. Oktober:The Life of a Showgirl
  • Wieso Taylor Swifts neues Album ein weiteres Meisterwerk ist
  • Das Album zeigt Taylor Swifts Stärke: eingängige Songs mit tiefen Geschichten

Das Showgirl hat die Bühne betreten: Taylor Swift läutet mit "The Life of a Showgirl" eine neue Ära ein. Statt Glitzer-Pop mit viel Beat liefert sie uns ein eher zurückgeschraubtes Soundprofil. Einige Fans mögen das nicht. Für sie ist es anders als für Taylors treue Fans, die Swifties, kein weiteres Meisterwerk im Portfolio der Sängerin. Doch da irren sie sich. Hier zeigt sich, wieso Taylor immer wieder neue Maßstäbe in der Musikindustrie setzt.

Taylor Swift beginnt mit "The Life of a Showgirl" neue Maßstäbe

Die Show begann um 6 Uhr. Pünktlich machte ich mich bereit für die zwölf Tracks umfassende musikalische Erfahrung. Bereits mit dem ersten Song "The Fate of Ophelia" zog mich Taylor in ihre geschaffene Welt hinein. Wir haben natürlich Pop erwartet. Das bieten der Song und weitere Tracks. Die Melodien sind eingängig, was auch an Taylors, wie sie sagt, Mentoren und musikalischen Weggefährten, den Produzenten Max Martin und Shelback liegt. Wir bekommen Indie-Pop mit Gitarrensounds und modernen Feinheiten. Hier lässt sich Taylors Handschrift erkennen: Geschichten im musikalischen Gewand. Durch die Harmonien fühlen wir uns an "Red", "1989" oder "reputaion" erinnert. Auch andere Songs, die mit Jack Antonoff entstanden, kamen mir in den Sinn. Die Musikerin schafft hiermit feine Verbindungen zu diesen Zeiten.

Taylor Swifts Storytelling sticht in TS12 heraus

Die Dichterin hat erneut zum Stift gegriffen und ihre Geschichte erzählt. Wer das Album zu flach findet, übersieht, dass Taylor mit dem Album das Große im eher leisen Stil erzählt. Dennoch bekommen Fans eine ganz neue Seite gezeigt, ohne auf Taylors Markenzeichen verzichten zu müssen. Sie liefert ein Konzeptalbum, dass uns in die Welt eines Showgirls zieht. Die Einflüsse aus beispielsweise den 80ern sind da. Was Taylor hier wieder ausmacht, ist vor allem ihr Storytelling, womit sie eigene Welten wie mit "Folklore" kreiert. Vor allem der Blick hinter die Kulissen geht tief. Wir kennen die Bilder von Taylor hinter den Kulissen in Korsagen, im knappen Glitzer Kostüm oder im eleganten Abendkleid in einem Hotelzimmer. Dennoch lässt sie uns Raum, selbst langsam in diese Welt abzutauchen.

Wenig Glitzer, trotzdem große Show: Taylor Swift schraubt musikalisch zurück

Taylor lässt uns lyrisch und optisch an dem Leben einer Frau teilhaben, die nach dem Auftritt über ihr Leben nachdenkt. Liebe ist wieder ein zentrales Thema, ohne kitschig zu wirken. Die Platte liefert weitaus mehr Einblicke. Taylor hinterlässt eine eigene Handschrift. Wer das kritisiert, übersieht, dass es nicht immer viel Pomp braucht, um Menschen vom ersten Ton an zu begeistern.

Taylor Swift gibt sich nicht dem Male Gaze hin: Sängerin will nicht Männern gefallen

Natürlich ist Musik Geschmackssache und nicht jeder wird das Album so feiern, wie wir Swifties. Ist es schlecht, dass die Harmonien uns vertraut vorkommen? Nein. Wir erinnern uns an "Midnights" oder "reputation". Zwei Alben, die ebenfalls Kritik abbekamen. Zwei unterschätzte Werke, die genau aufzeigen, was immer wieder aufkommt: Taylor Swift ist Mainstream. Das muss nichts Schlechtes sein. Ihre Songs treffen die Herzen von vielen, wie der Pfeil den Anti-Hero. Millionen Menschen zieht sie mit eingängigen Songs in ihren Bann. Damit macht sie ihren Schmerz massentauglich. Wem das nicht gefällt, der macht genau das, was Showgirls in den letzten Jahrhunderten erlebt haben: Sie werden auf Gewöhnlichkeit reduziert. Gerade Frauen in der Industrie kennen das gut. Doch hinter dem Vorhang wartet eine Frau, die nicht dem männlichen Blick gefallen muss, sondern ihre eigene Geschichte neu schreibt. Die eigentliche Show spielt sich im Hintergrund ab - unerwartet und emotional. Das Showgirl zeigt seine verletzliche Seite. Popmusik darf wehtun und dafür danke ich Taylor.

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