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Jörg Kachelmann: "Durchgeknallte Schwurbelländer!" Meteorologe rechnet mit "dummdoitschen Humbug" ab

Der Meteorologe Jörg Kachelmann zerlegt auf Twitter regelmäßig Alltagsmythen. Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Sebastian Willnow

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Jörg Kachelmann spaltet das Netz. Der Meteorologe hat es sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur mit zahlreichen Wetter-Mythen sondern auch allerlei populistischen Aussagen aufzuräumen. Und eins dürfte klar sein: Niemand wettert so unterhaltsam wie Jörg Kachelmann.

Auf Twitter beschreibt sich der Meteorologe als "Gemahl, Papi, Spalter". Er positioniert sich "gegen Schwurbel, Rechts, Putinierte". Sein Motto: "Follow science" (auf Deutsch: "Folge der Wissenschaft"). Kachelmann schießt scharf und begeistert knapp 200.000 Follower mit seinen Tweets.

"Aktive Sterbehilfe!" Kachelmann feuert gegen "kriminelle" Hitze-Tipps von Karl Lauterbach

Jüngst wetterte der Meteorologe gegen Karl Lauterbach. DasBundesgesundheitsministerium (BMG) warnte kürzlich vor einer Hitzewelle und riet zu einem angepasstem Verhalten. "Anstrengende Tätigkeiten sind bei Hitze besonders belastend und in der heißesten Tageszeit zwischen ca. 11 und 17 Uhr zu vermeiden. Für körperliche Aktivitäten und Erledigungen eignen sich die kühleren Morgen- und Abendstunden", war in einer Pressemeldung zu lesen. Außerdem empfahl das BMG "Wohnungen kühl zu halten" und erklärte, wie man das schafft. "Verschlossene und verschattete Fenster verhindern, dass sich Räume ungehindert erhitzen. Erst wenn es draußen kühler ist als in der Wohnung, ist Lüften zu empfehlen. Auch aktives Kühlen mit z. B. feuchten Tüchern hilft", war in einem Tipp zu lesen. 

Jörg Kachelmann bezeichnete die Tipps des Lauterbach-Ministeriums als "aktive Sterbehilfe". "Geschrieben von Menschen, die keine Ahnung haben, dass Temperatur&Ozon abends am schlimmsten sind und die in Palästen wohnen, wo man tagsüber so viel Raumvolumen hat, dass man nicht stirbt, wenn man alles zumacht und -atmet. Kriminell", wetterte der Meteorologe.

Glasscherben vs. Waldbrände: Kachelmann wettert gegen "durchgeknallte Schwurbelländer"

Ein weiteres Thema, das Kachelmann offenbar verzweifeln lässt, ist die jährliche Berichterstattung über Waldbrände. Regelmäßig heißt es in den Medien, dass angeblich Hitze und Glasscherben schuld an den Feuern seien. "Waldbrände entstehen nur, wenn es länger nicht regnet. Und wenn den Brand jemand/etwas anzündet. Ohne Gewitter keine andere Möglichkeit. Keine Rolle: Glasscherben, Temperaturen (Vegetation brennt ab 250-300°)", ist in einem Tweet des Meteorologen im Juli 2022 zu lesen. "In Europa hätte es in diesem Sommer keinen einzigen Waldbrand gegeben, wenn es keine Menschen gäbe. In zivilisierten Gegenden der Welt weiss man das: 'Only you can prevent wildfires!' In durchgeknallten Schwurbelländern glaubt man an 'Glasscherben', 'Hitze', 'Selbstentzündung'", heißt es in einem anderen.

Außerdem zerlegt der Meteorologe regelmäßig Wetterphänomene als "dummdoitschen Humbug". "Was Aberglauben angeht, ist das Kartoffelland immer noch im Frühmittelalter steckengeblieben: Es gäbe Eisheilige, Flüsse als Wetterscheiden, der Mond hätte Einfluss aufs Wetter, Homöopathie, Hagelflieger, Biowetter, steifer Nacken bei Durchzug&Schlimmeres. It's the crazy country", schreibt Kachelmann auf Twitter

Ist die Wortwahl von Jörg Kachelmann auf Twitter respektlos?

Doch nicht alle können sich mit der brachialen Kommunikation des Meteorologen anfreunden. "Ihre Wortwahl lässt sehr zu wünschen übrig Herr Kachelmann. Wenn man Kritik hat, vielleicht sogar berechtigte Kritik, kann und sollte man das anders formulieren. Oder haben Sie sich Hass und Hetze in sozialen Netzwerken schon so angepasst, dass Sie nicht mehr anders können?", fragt ein Twitter-Nutzer. "Wortwahl des Herrn Kachelmann? Wie immer: Note 6. Respektlos und arrogant", ist in einem anderen Tweet zu lesen.

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/gom/news.de

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