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Julia Klöckner: Streit um Regenbogenflagge - Bischof rüffelt die Bundestagspräsidentin

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner wird vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz kritisiert. Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

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  • Julia Klöckner wird vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz kritisiert
  • Laut Georg Bätzing wäre das Hissen der Regenbogenflagge am Reichstag ein "gutes Zeichen" gewesen
  • Plädoyer für mehr Akzeptanz von Homosexualität in der katholischen Kirche

Julia Klöckner musste in den vergangenen Wochen viel Kritik einstecken. So warf ihr unter anderem die ehemalige Grünen-Chefin Ricarda Lang vor, eine "Polarisierungsunternehmerin" zu sein und sich nicht um die tatsächlichen Probleme der Menschen im Land zu kümmern. Die Bundestagspräsidentin sagte in einem Interview mit der "Augsburger Allgemeinen" dazu nur: "Ich weiß ja selbst, wie es ist, nicht mehr in der Regierung zu sitzen, sondern Opposition zu sein.Ich empfehle, das mit Würde und konstruktiv zu ertragen. Das geht. Manchmal sagen Botschaften ja mehr über den Absender etwas aus als über den, den es treffen soll." Doch nun wird die CDU-Politikerin mit weiteren Vorwürfen konfrontiert.

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Julia Klöckner wird von Bischof Georg Bätzing für Entscheidung zur Regenbogenflagge kritisiert

Hintergrund ist ihre Entscheidung, zum diesjährigen Christopher Street Day nicht die Regenbogenflagge am Reichstagsgebäude zu hissen.Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz aus Limburg, bezeichnet Julia Klöckners Weigerung als bedauerlich und signalisiert damit überraschende Unterstützung für die queere Community:

  • "Ich finde es schade, dass sie es dieses Jahr abgelehnt hat", erklärte der oberste Repräsentant der katholischen Kirche im Gespräch mit dem "Stern".
  • Es wäre seiner Ansicht nach ein "gutes Zeichen" gewesen.
  • Die Aussagen treffe er "bewusst" als katholischer Bischof.

Bundestagspräsidentin mit umstrittenen Verboten zum Christopher Street Day in Berlin

Julia Klöckner hatte ihre Ablehnung mit der Neutralitätspflicht des Parlaments begründet. Die Bundestagspräsidentin beschränkte sich nicht auf das Flaggenverbot: Sie soll Berichten zufolge auch Regenbogensymbole aus Abgeordnetenbüros entfernen lassen haben.Zusätzlich verhinderte sie die Teilnahme von Bundestagsmitarbeitern an der CSD-Parade, was sowohl bei LGBTQ-Aktivisten als auch bei Oppositionsvertretern auf scharfe Kritik stieß.

Vorsitzender der Bischofskonferenz stellt klar: "Homosexualität ist keine Sünde"

Der Bischofskonferenz-Vorsitzende geht mit seiner eigenen Institution hart ins Gericht:

  • Die katholische Lehre müsse dringend überarbeitet werden.
  • Im Katechismus werde Homosexualität noch immer als "nicht in Ordnung" dargestellt und sei "in keinem Fall zu billigen" - Formulierungen, die Bätzing ablehnt.
  • "Homosexualität ist keine Sünde", betont er im "Stern"-Interview.
  • Der Synodale Weg habe bereits Änderungen gefordert, schließlich seien auch andere Passagen des Katechismus, etwa zur Todesstrafe, angepasst worden.

Georg Bätzing lehnt kirchliche Trauungen für gleichgeschlechtliche Partner weiter ab

Trotz dieser progressiven Töne bleibt der Limburger Bischof bei einem zentralen Punkt unnachgiebig: Kirchliche Trauungen für gleichgeschlechtliche Paare lehnt er weiterhin ab. Die christliche Ehe definiere sich als Verbindung zwischen Mann und Frau mit der "Offenheit zu Kindern" - das sei biblisch verankert.

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