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J.D. Vance: Trump-Vize erhebt schweren Lügenvorwurf nach Kritik an Putin-Vermittler

J.D. Vance verteidigt Steve Witkoff nach einem kritischen Artikel. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon

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  • J.D. Vance reagiert auf Kritik an Steve Witkoff
  • Trump Vize erhebt Lügen-Vorwürfe und beleidigt Journalistin
  • Vance entsetzt mit Beitrag

Die Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg laufen weiter auf Sparflamme. Trotz einem Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin und mehreren Verhandlungen zwischen offiziellen Vertretern rücken die Kämpfe keinem Ende entgegen. Dass es so schleppend vorangeht, soll mit an Steve Witkoff liegen. Laut einem Artikel in "Politico" hätten seine Fehltritte dazu geführt, dass Trumps Friedensbemühungen bislang nicht von Erfolg gekrönt sind. Das schmeckt dem US-Vizepräsidenten J.D. Vance gar nicht. Er wütet gegen die Berichterstattung.

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Witkoffs Alleingang in Ukraine-Verhandlungen kritisiert

"'Seine Unerfahrenheit ist offensichtlich': Steve Witkoff hat Schwierigkeiten, Russland als Friedensbeauftragter von Trump zu managen", titelte "Politico" am 29. August. In dem Artikel sieht die Autorin besonders Witkoffs Alleingang als Problem für die derzeitige Verhandlungssituation. Trumps Türöffner in Russland soll unter anderem keine "Experten und Verbündeten" beratend hinzugezogen haben und die Angelegenheit eher wie ein "Immobilienmakler" gesehen haben. Seine fünf Versuche waren nicht erfolgversprechend.

J.D.Vance erhebt nach Witkoff-Kritik Vorwürfe gegen Autorin

Der Beitrag blieb in der Trump-Regierung nicht unentdeckt. Nachdem ein republikanischer Stratege einen kritischen Kommentar über den Artikel auf X geschrieben hatte, widmete sich auch J.D. Vance dem Thema. Er erhob auf derselben Plattform Vorwürfe gegen die Autorin. "Dieser Artikel von Politico ist journalistisches Fehlverhalten. Aber es ist mehr als das: Es handelt sich um eine ausländische Einflussnahme, die darauf abzielt, der Regierung und einem unserer effektivsten Mitglieder zu schaden."

Die Liste seiner Kritik ist lang. Vance behauptet, dass hinter den anonymen Quellen wütende Vertreter aus Deep States stecken sollen, die dort gescheitert seien, wo der US-Sonderbeauftragte für Friedensmissionen Erfolg hatte. Was er auch noch als journalistische Verfehlung ankreidet, sei das Fehlen von Zitaten von Personen, die Witkoff eher positiv einschätzten. Er nannte unter anderem den Experten für nationale Sicherheit, Jonathan Powell. Er hätte "Steve energisch gegen diese böswilligen Verleumdungen verteidigt."

Dabei hat die Autorin Powells wohlwollende Aussagen über Wittkoff erwähnt. Er sei jemand der "Türen öffnen konnte, die niemand sonst öffnen konnte" und "genau die Art von Person", die diplomatische Fortschritte erzielt, indem sie sich darauf konzentriert, "Vertrauen zwischen wichtigen Führungskräften aufzubauen ... und still und leise einen Deal auszuhandeln".

Vance behauptet: Bericht wolle Trumps Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg behindern

Vance sieht hinter der Berichterstattung ganz bestimmte Absichten. Diese anonymen Quellen hätten "die Absicht, die Friedensbemühungen des Präsidenten zu torpedieren, und sie sahen in ihr ein nützliches Mittel, um Unsinn in die Diskussion einzubringen, ohne Rücksicht auf die Wahrheit."

Trumps Vize beleidigt Journalistin

Danach wird er persönlich. Spricht ihr ihre Intelligenz ab. Außerdem spricht er von einer möglichen Instrumentalisierung. "So oder soist es eine Schande", schreibt Vance. Anders als beschrieben, habe Witkoff "die Liste der offenen Fragen im Krieg zwischen Russland und der Ukraine auf eine Reihe klar definierter Themen eingegrenzt haben – insbesondere Sicherheitsgarantien und territoriale Zugeständnisse." Am Ende betont er, dass sich Trump und sein Unterhändler Mühe geben - nicht ohne das rechte Narrativ der lügenden Mainstreammedien zu wiederholen:

  • "Vielleicht schließen wir Frieden, vielleicht auch nicht. Wenn wir es tun, dann deshalb, weil Steve Witkoff und der Präsident der Vereinigten Staaten sich trotz der unverhohlenen Lügen der Mainstream-Presse ins Zeug gelegt haben."

Vances Beitrag sorgt für Gesprächsstoff

Die Äußerungen spalten die Netzgemeinde. Während viele die Medien beschuldigen, falsch berichtet zu haben, kritisieren andere Vance scharf:

  • "Den Journalisten anzugreifen, ist meiner ehrlichen Meinung nach etwas daneben, aber okay...Witkoff zu schicken, um mit Leuten wie Lawrow und Putin zu verhandeln? Komm schon. Diese Leute haben jahrzehntelange Erfahrung und werden jemanden wie ihn lebendig auffressen. Er weiß nicht einmal, wie die Front funktioniert, wie die Region funktioniert oder wie die Grundlagen hochrangiger Verhandlungen aussehen. Ich könnte noch lange so weitermachen. Es geht nicht darum, dass die Geschichte falsch ist, sondern darum, jemanden, der völlig unvorbereitet ist, in eine Position zu bringen, in der Erfahrung tatsächlich eine Rolle spielt", schreibt ein Nutzer.
  • "Ich kenne niemanden in Europa, der Ihnen zustimmen würde, Herr Vizepräsident. Die Ergebnisse von 'Alaska' sprechen für sich", meint ein User.

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/sfx/news.de

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