Teneriffa: Riesenwellen reißen drei Menschen in den Tod - Video zeigt Naturgewalt
Einsatzkräfte stehen beim Strand von Roque de Las Bodegas. Der Rettungsdienst versorgte sechs Menschen, die durch eine Riesenwelle verletzt wurden. Bild: picture alliance/dpa/112 Canarias | 112 Canarias
Erstellt von Anika Bube
09.11.2025 08.10
- Drei Tote, 15 Verletzte: Gewaltige Wellen trafen am Samstag die Küsten Teneriffas.
- Urlauber ins Meer gerissen: Besonders betroffen: Puerto de la Cruz, La Guancha und Roque de Las Bodegas.
- Behörden warnen: Trotz Alarmstufe unterschätzen viele Touristen die Gefahr durch Atlantikwellen.
Riesige Wellen trafen am Samstag (08.11.2025) die Küsten Teneriffas: Drei Menschen haben ihr Leben verloren, mindestens 15 weitere erlitten Verletzungen.
Riesenwellen krachen auf Teneriffa - drei Menschen verloren ihr Leben
Das schwere Unglück ereignete sich gegen 15 Uhr in Puerto de la Cruz an der Nordküste. Eine massive Welle krachte gegen die Hafenmole und schleuderte zehn Menschen ins tosende Meer. Für eine Frau kam jede Hilfe zu spät - sie erlitt einen Herzstillstand. Sanitäter kämpften vergeblich um ihr Leben. Die übrigen neun Opfer, unter ihnen drei Urlauber aus Frankreich, kamen mit teils schweren Blessuren in Krankenhäuser. Die verheerenden Naturgewalten trafen die beliebte Ferieninsel innerhalb weniger Stunden gleich mehrfach.
Bereits eine Stunde vor der Katastrophe in Puerto de la Cruz entdeckten Helfer einen toten Mann an einem Strand im Süden der Insel. Um 16.45 Uhr folgte das nächste Drama: In La Guancha im Nordwesten stürzte ein Mann in die aufgewühlten Fluten. Augenzeugen alarmierten sofort die Rettungskräfte. Ein Hubschrauber zog den Verunglückten aus der tosenden Brandung - doch im Hafen konnten die Einsatzkräfte nur noch seinen Tod feststellen. Auch Playa del Roque de Las Bodegas im äußersten Norden wurde von den Naturgewalten heimgesucht: Sechs Menschen erlitten dort Verletzungen, fünf mussten ins Krankenhaus.
Videos in den sozialen Netzwerken zeigen die gefährliche Naturgewalt. Eine Aufnahme zeigt den Moment, als eine Welle mehrere Menschen am Hafen von Puerto de la Cruz in La Cruz mit sich reißt.
Monsterwellen entstehen weit draußen auf dem Atlantik
Die Kanarischen Inseln liegen exponiert im offenen Ozean vor Nordwestafrika. Gerade in den Herbst- und Wintermonaten bilden sich durch Stürme weit draußen auf dem Atlantik gewaltige, energiegeladene Wellen. Das tiefe Wasser rund um die Vulkaninseln lässt diese Wassermassen fast ungehindert heranrollen. Erst unmittelbar vor der Küste brechen die Monsterwellen - und prallen dann mit voller Wucht auf das Land. Besonders die West- und Nordküsten der Inseln sind dieser Naturgefahr ausgesetzt. Die plötzlich auftretenden Wasserwände können Menschen auf Uferpromenaden oder Hafenmolen mit verheerender Kraft treffen.
Behörden warnen vor tödlicher Gefahr
Die Notrufzentrale appelliert eindringlich an Badegäste und Spaziergänger: "Meiden Sie die Küstenbereiche – besonders bei hoher Alarmstufe." Trotz deutlich sichtbarer Warnschilder entlang der Strände unterschätzen viele Urlauber die Gefahr. Sechs französische Touristen ignorierten die Hinweise und wurden von einer Welle überrascht und ins Meer gerissen.
Der staatliche Wetterdienst Aemet gibt regelmäßig Warnungen vor gefährlichen Wellen heraus. Doch die Naturgewalt bleibt unberechenbar: Starke Dünung kann auch ohne Vorwarnung plötzlich auftreten. Die lokalen Behörden mahnen zur Vorsicht. Die tragischen Ereignisse zeigen, wie schnell die Atlantikwellen zur tödlichen Falle werden können.
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