Rätsel um Amelia Earhart: 88 Jahre nach verzweifeltem Funkspruch - verschollenes Flugzeug entdeckt?
Wird das Rätsel um das Verschwinden von Amelia Earheart endlich gelöst? Bild: picture alliance/dpa/AP | Uncredited
Erstellt von Anika Bube
15.10.2025 06.54
- Sensation im Pazifik: Forscher entdecken metallisches Objekt – möglicher Fund von Amelia Earharts Flugzeug.
- Hightech-Expedition geplant: Ab 4. November will ein 14-köpfiges Team die Lagune von Nikumaroro erforschen.
- Spuren einer Überlebenden: Alte Funde auf dem Atoll deuten auf menschliche Anwesenheit – und vielleicht auf Earhart selbst.
Ein metallisches Objekt in den türkisblauen Gewässern einer Pazifikinsel könnte das jahrzehntelange Rätsel um das Verschwinden von Amelia Earhart lösen. Wissenschaftler haben in der Lagune von Nikumaroro eine 12 bis 13 Meter lange Struktur entdeckt, die dem Rumpf einer Lockheed Electra 10E ähnelt - genau dem Flugzeugtyp, mit dem die Luftfahrtpionierin 1937 verschwand.
Die Purdue University und das Archaeological Legacy Institute starten am 4. November eine Expedition zu dem unbewohnten Atoll. Das 14-köpfige Forscherteam will mit modernster Technik klären, ob es sich tatsächlich um Earharts Maschine handelt. "Was wir hier haben, ist vielleicht die größte Chance aller Zeiten, den Fall endlich abzuschließen", erklärte Richard Pettigrew, Direktor des Archaeological Legacy Institute. Nach 88 Jahren könnte der berühmteste Cold Case der Luftfahrtgeschichte vor der Aufklärung stehen.
"Wir fliegen hin und her!" Die letzten Worte über Funk von Amelia Earheart
Amelia Earhart galt in den 1930er Jahren als Superstar der Luftfahrt. Als erste Frau überquerte sie allein den Atlantik und wurde zur gefeierten Pionierin. 1937 startete sie ihren ehrgeizigsten Versuch: Als erste Pilotin wollte sie die Erde umrunden. Am 2. Juli 1937 brach sie mit Navigator Fred Noonan zur letzten Etappe auf. Ihr Ziel war die winzige Howland-Insel im Pazifik für einen geplanten Tankstopp. Die beiden erreichten ihr Ziel jedoch nie. "Wir fliegen hin und her", diese verzweifelten Worte waren die letzte Funkmeldung der 39-jährigen Pilotin. Laut historischen Berichten sendete sie noch einen Notruf: "S.O.S. Wir können nicht lange durchhalten!" Seitdem gilt das Schicksal der beiden als größtes ungelöstes Rätsel der Luftfahrtgeschichte. Alle Suchaktionen blieben erfolglos.
Metallischer Schatten könnte Earharts Flugzeug sein
Satellitenbilder, Drohnenaufnahmen und Luftaufnahmen zeigen ein längliches Metallobjekt in den flachen Gewässern von Nikumaroro. Die silbrig schimmernde Struktur misst etwa 12 bis 13 Meter und weist erstaunliche Ähnlichkeiten mit dem Hauptrumpf und Heck einer Lockheed Electra 10E auf.
Das Atoll Nikumaroro gehört zu Kiribati und befindet sich auf halbem Weg zwischen Hawaii und Australien. Die Fundstelle liegt rund 644 Kilometer südöstlich der Howland-Insel - jenem Tankstopp, den Earhart und Noonan niemals erreichten.
Besonders interessant: Bereits 1938 zeigten Aufnahmen an exakt derselben Stelle eine ungewöhnliche Formation. Experten vermuten, dass ein Zyklon das Objekt freigelegt und erst dadurch sichtbar gemacht haben könnte.
Unterwasser-Scanner sollen das Rätsel lösen
Die "Taraia Object Expedition" startet von Majuro aus, der Hauptstadt der Marshallinseln. Ein 14-köpfiges Forscherteam wird mit hochmoderner Ausrüstung zu dem geheimnisvollen Fund reisen. Im Gepäck haben die Wissenschaftler Unterwasser-Scanner und spezielle Kameras für die Untersuchung des Objekts.
Die Forscher hoffen, eindeutige Beweise zu finden: Metallteile oder Seriennummern könnten zweifelsfrei belegen, ob es sich um Earharts verschollene Maschine handelt. Die Expedition konzentriert sich auf die systematische Dokumentation und Analyse des Fundes in der Lagune.
Die unbewohnte Pazifikinsel stellt die Wissenschaftler vor logistische Herausforderungen. Dennoch ist die Zuversicht groß, nach fast neun Jahrzehnten endlich Gewissheit über das Schicksal der legendären Pilotin zu erlangen.
Spuren einer Überlebenden auf der einsamen Insel
Verschiedene Expeditionen entdeckten seit 1937 mysteriöse Gegenstände auf dem vermeintlich unbewohnten Atoll. Bereits bei einer Suchaktion 1937/38 stießen Forscher auf ein provisorisches Nachtlager - ein Hinweis auf menschliche Anwesenheit.
In späteren Jahren fanden Wissenschaftler weitere Relikte aus den 1930er Jahren: eine Make-up-Flasche, einen Damenschuh und verschiedene Medizinfläschchen. Diese Fundstücke deuten möglicherweise auf den Aufenthalt einer Frau hin.
Experten entwickelten daraus eine Theorie: Earhart und Noonan könnten die Notlandung auf Nikumaroro überlebt haben. Statt beim Aufprall zu sterben, hätten sie möglicherweise noch tagelang auf dem abgelegenen Atoll ausgeharrt. Die gefundenen Gegenstände würden zu dieser Annahme passen und könnten von der verschollenen Pilotin stammen.
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