Pflege-Schock in Deutschland: Wird der Pflegeheimplatz bald zum Luxusgut?
Pflege wird zum Alptraum: DRK will Eigenanteil endlich deckeln! Bild: AdobeStock/ David L/peopleimages.com
Erstellt von Mia Lada-Klein
04.08.2025 08.00
- DRK fordert feste Grenze für Eigenanteil bei Pflegekosten
- Pflegeheimbewohner zahlen im Schnitt über 3.000 Euro monatlich
- Politik diskutiert Systemwechsel und große Pflegereform
Pflegebedürftige und ihre Familien müssen immer mehr Geld für einen Heimplatz zahlen. Die Präsidentin des Roten Kreuzes fordert nun Konsequenzen.
Auch lesenswert:
- Diese gesetzlichen Änderungen gelten seit dem 1. August
- Diese Bundesländer machen ab heute wieder Jagd auf Raser
- Wo gibt's am Montag Demos gegen AfD, Menschenhass und rechte Hetze?
Pflegekosten explodieren: DRK-Präsidentin fordert klare Grenze beim Eigenanteil
Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Gerda Hasselfeldt, fordert eine Deckelung des Eigenanteils an den Kosten im Pflegeheim. "Die Pflege wird zur Armutsfalle", sagte Hasselfeldt den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Mancherorts müssten Pflegebedürftige schon mehr als 4.000 Euro pro Monat zuzahlen. Die Finanzierung müsse dringend neu geregelt werden: "Wir müssen den Anteil, den die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen leisten, fixieren und so kalkulierbar machen."
Systemwechsel in der Pflegefinanzierung gefordert
Gerda Hasselfeldt plädiert für einen Systemwechsel, bei dem pflegebedürftige Menschen künftig nur noch einen festen Eigenanteil zur Finanzierung der pflegerischen Versorgung zahlen. Die Selbstbeteiligung soll dadurch nicht wie bisher nach oben offen, sondern planbar sein. In diesem Fall würden die Pflegeversicherung und der Staat die darüber hinausgehenden Kosten tragen.
"So würden Preissteigerungen in der Pflege nicht mehr ungedeckelt an die Pflegebedürftigen weitergegeben werden", sagte Hasselfeldt. Auf eine maximale Höhe des Eigenanteils wollte sie sich allerdings nicht festlegen: "Das muss von den politischen Entscheidungsträgern entschieden werden."
Politik unter Druck: Große Pflegereform in der Diskussion
Zuletzt ist die Pflege für Heimbewohner noch teurer geworden. Die Zahlungen aus eigener Tasche während des ersten Jahres in der Einrichtung überschreiten jetzt im bundesweiten Schnitt die Marke von 3.000 Euro im Monat, wie eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen ergab. Mit Stand 1. Juli waren durchschnittlich 3.108 Euro fällig. In laufenden Beratungen für eine große Pflegereform wächst der Druck für Entlastungen damit weiter.
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
mlk/loc/news.de/dpa