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Bundeswehr-Heli bei Grimma gestürzt: Dritter Soldat tot geborgen - Absturz-Ursache weiterhin unklar

Polizisten sperren im Ortsteil Bahren eine Straße ab, während im Vordergrund ein Schild mit der Aufschrift "Militärischer Sicherheitsbereich" steht. Bild: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow

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  • Hubschrauber stürzt in Fluss nahe Grimma
  • Drei Tote bei Absturz von Bundeswehr-Helikopter
  • Absturzursache bislang unklar, Absturzstelle ist militärischer Sicherheitsbereich

Ein Helikopter ist in Sachsen am Dienstag in einen Fluss gestürzt. Bei dem Unglück kamen drei Menschen ums Leben. Die Ursache für den Absturz ist weiterhin unklar.

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Was wir wissen:

  • Opfer: Drei Menschen sind gestorben.
  • Absturzort: Der Hubschrauber ist in der Nähe der Stadt Grimma in Sachsen in den Fluss Mulde gestürzt. Das Verteidigungsministerium bestätigte auf Anfrage, dass es sich um einen Hubschrauber im Flugbetrieb der Bundeswehr gehandelt habe.
  • Sperrung: Die Bundeswehr hat einen militärischen Sperrbereich an der Absturzstelle eingerichtet.
  • Fund der Trümmer: Gegen 11.30 Uhr entdeckten Paddler die Trümmerteile im Fluss und informierten die Polizei.
  • Kerosinaustritt: Am Einsatzort ist Kerosin in größerer Menge ausgetreten. Das Wrack liegt nach Feuerwehrangaben mittig im Fluss und ist schwer zugänglich.
  • Einsatzkräfte: Etwa 50 Feuerwehr- und Rettungskräfte sind im Einsatz. Priorität hat das Auffangen des Kerosins, anschließend soll die Bergung beginnen.

Was wir nicht wissen:

  • Ursache: Die Hintergründe des Absturzes sind bislang ungeklärt. Technisches Versagen, Pilotenfehler oder andere Einflüsse werden nicht ausgeschlossen.
  • Umweltauswirkungen: Die Folgen des Kerosinaustritts für Umwelt und Wasserqualität sind bislang nicht abschließend bewertet.

+++ Dritter Insasse nach Helikopter-Absturz tot geborgen +++

Nach einem Hubschrauberabsturz bei einem Übungsflug der Bundeswehr in Sachsen ist auch das dritte Besatzungsmitglied tot geborgen worden. "Unsere Befürchtungen sind nun traurige Gewissheit. Der Tod des dritten Crew-Mitglieds erfüllt die gesamte Bundeswehr und mich mit tiefer Trauer", teilte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) mit. Er wolle den Familienangehörigen und Freunden sein Mitgefühl ausdrücken.

"Natürlich denke ich auch an die Angehörigen des Hubschraubergeschwaders 64. Eine Soldatin und zwei Soldaten haben im Dienst für unser Land ihr Leben gelassen", sagte Pistorius. "Bitte stützen Sie sich gegenseitig und passen Sie auf sich auf."

Der Hubschrauber, der im Flugbetrieb der Bundeswehr eingesetzt war, war am Dienstagvormittag nach einer Tiefflugübung aus bislang ungeklärten Gründen in die Mulde bei Grimma gestürzt. Die offizielle Untersuchung der Unglücksursache führt der General Flugsicherheit in der Bundeswehr - das militärische Gegenstück zur zivilen Flugunfalluntersuchung.

Die Bergungsarbeiten an der Unfallstelle sind noch nicht abgeschlossen, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Man bitte daher um Diskretion und Zurückhaltung am Absturzort.

+++ Hubschrauberwrack geborgen - Weiter Suche nach Vermisstem +++

Der Hubschrauberabsturz bei einem Übungsflug der Bundeswehr in Sachsen gibt weiter Rätsel auf. Zur Absturzursache gab es nach wie vor keine offiziellen Informationen.Ein Sprecher der Luftwaffe teilte am Donnerstagnachmittag auf dpa-Anfrage mit, ein Zugang zur Absturzstelle sei weiter nicht möglich: "Momentan laufen sowohl die Bergungsarbeiten nach den Wrackteilen als auch die Suche nach der immer noch vermissten dritten Person. Bis wann diese Arbeiten andauern werden, ist derzeit nicht absehbar."

Die offizielle Untersuchung der Unglücksursache führt der General Flugsicherheit in der Bundeswehr - das militärische Gegenstück zur zivilen Flugunfalluntersuchung. Nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums werden bei einer solchen Untersuchung alle möglichen Kategorien abgeklopft, so etwa Bauwerke in der Nähe, Technik des Geräts oder menschliches Verhalten. Der Luftwaffensprecher erklärte, an Spekulationen werde man sich nicht beteiligen, sondern den Abschluss der Untersuchung abwarten. Er fügte hinzu: "Der Bereich der Absturzstelle ist ein ausgewiesener Flugbereich für Hubschrauber der Bundeswehr und wurde im Rahmen der Aus- und Weiterbildung schon häufig beflogen."

In der "Leipziger Volkszeitung" wurde spekuliert, ob ein über den Fluss gespanntes Stahlseil am Pegel Golzern bei dem Absturz eine Rolle gespielt haben könnte. Es dient dem Bericht zufolge dazu, die Durchflussmenge des Wassers zu messen. Der Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt sagte dem Blatt jedoch, Hubschrauber verfügten über ein Kabelkappsystem, das vor Unfällen und Kollisionen mit Seilen, Drähten oder Kabeln schützen solle. Auf Karten des Piloten seien Hindernisse auch eingezeichnet.

+++ Abgestürzter Hubschrauber bei Grimma geborgen +++

Das Wrack des bei Grimma abgestürzten Hubschraubers ist geborgen worden. Das bestätigte eine Sprecherin der Luftwaffe auf Anfrage. Demnach sei der Helikopter nicht mehr an der Unglücksstelle.

Unterdessen geht auch am Donnerstag die Suche nach dem dritten Besatzungsmitglied weiter. Der Hubschrauber, der im Flugbetrieb der Bundeswehr eingesetzt war, war am Dienstag aus bislang ungeklärten Gründen in die Mulde bei Grimma gestürzt. Zwei Besatzungsmitglieder wurden tot geborgen, nach einem dritten läuft die Suche weiterhin mit Hochdruck.

+++ Bundesregierung trauert um Tote des Helikopter-Absturzes +++

Die Bundesregierung hat die Toten des Hubschrauberabsturzes auf einem Übungsflug der Bundeswehr in Sachsen gewürdigt. Der Dienstag sei wegen des Unfalls ein sehr schwarzer Tag gewesen, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Sebastian Hille in Berlin.

Bei dem Absturz in den Fluss Mulde bei Grimma waren mindestens zwei Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen, ein drittes galt als vermisst. Der Hubschrauber war im Tiefflug unterwegs gewesen. Der Absturz ereignete sich unweit einer Brücke über die Autobahn 14.

Das Bundesverteidigungsministerium äußerte sich am Tag nach dem Unglück noch nicht zur Unfallursache. Derzeit laufe zum einen die Suche nach dem vermissten Besatzungsmitglied, zum anderen beginne die Arbeit zur Aufklärung des Unglücks, sagte ein Sprecher.

Er stellte klar, dass Tiefflüge in einer Höhe unter 500 Fuß - das sind etwa 150 Meter - zum Trainingsprogramm für Hubschrauberbesatzungen gehörten. Dies könne auch das Unterfliegen von Leitungen oder Brücken umfassen, weil das im Einsatz ebenfalls nötig sein könnte. Das sei ein zugelassenes Verfahren.

Bei so niedrigen Flügen gebe es bisweilen keinen Radar- oder Funkkontakt. "Das ist kein Zeichen, dass etwas nicht stimmt, sondern das gehört dazu", sagte der Sprecher.

Im Zuge der Untersuchung würden nun alle möglichen Kategorien abgeklopft - so etwa Bauwerke, Technik und menschliches Verhalten -, um "am Ende die richtigen Schlüsse zu ziehen, damit so etwas nicht mehr passiert", sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums.

+++ Helikopter-Absturz: Über 200 Helfer suchen nach Vermisstem +++

Nach dem Absturz eines Bundeswehrhubschraubers in Sachsen suchen etliche Helfer weiter nach dem vermissten Besatzungsmitglied. Aktuell seien knapp mehr als 200 Einsatzkräfte an der Absturzstelle, sagte der Oberbürgermeister von Grimma, Tino Kießig, der selbst als Feuerwehrmann vor Ort ist. Er sprach von einer "Personal- und Materialschlacht". Unter anderem Motorboote und eine Hundestaffel seien im Einsatz. Auch Polizeitaucher sind vor Ort, wie ein Sprecher der Luftwaffe mitteilte.

Zum Unfallhergang gebe es eine Informationssperre, sagte Kießig weiter. Das militärische Sperrgebiet rund um den Ortsteil Bahren sei ein Stück zurückgebaut worden. Rund um die Absturzstelle in dem Fluss Mulde sei eine Ölsperre errichtet worden.

Im Ortsteil Bahren war am Dienstag ein Hubschrauber bei einem Übungsflug verunglückt. Zwei Besatzungsmitglieder wurden am Abend tot geborgen, der dritte galt als vermisst. Luftwaffenchef Holger Neumann sprach von einem schwarzen Tag für die Luftwaffe.

+++ Helikopter-Absturz bei Grimma: Suche nach drittem Soldaten +++

Nach dem Absturz eines Hubschraubers im Flugbetrieb der Bundeswehr mit mindestens zwei Toten suchen die Einsatzkräfte nach dem vermissten dritten Besetzungsmitglied. Es seien Polizeitaucher in der Mulde im Einsatz, sagte ein Sprecher der Luftwaffe.

Zu Alter und Geschlecht der verunglückten Soldaten machte die bislang Bundeswehr keine Angaben. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), der am Dienstagabend nach Grimma gekommen war, sprach von "zwei jungen Leben", die im Dienste der Bundeswehr ein jähes Ende gefunden hätten. Die Besatzung gehörte zum Hubschraubergeschwader 64 aus Holzdorf, an der Grenze zwischen Sachsen-Anhalt und Brandenburg.

+++ Bundeswehr setzt Eurofighter nach Hubschrauber-Absturz ein +++

Die Bundeswehr hat einen Eurofighter mit Aufklärungstechnik an der Absturzstelle eines Hubschraubers in Sachsen eingesetzt. "Um den Rettungskräften ein vollumfängliches Lagebild zu geben, haben wir uns entschieden, den Flug durchzuführen", sagte ein Sprecher der Luftwaffe der Deutschen Presse-Agentur. Ob bei dem Überflug beispielsweise weitere Trümmerteile entdeckt wurden, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen. Den Angaben nach überflog der Eurofighter die Unglücksstelle bereits in der Nacht zu Mittwoch.

Suche nach vermisstem Besatzungsmitglied

Das Kampfflugzeug sei mit einem Aufklärungspod ausgestattet gewesen, so der Sprecher. Dabei handele es sich um eine Art große Kamera, mit der hochauflösende Luftbilder gemacht werden können - sowie Infrarotbilder bei Nacht. Beim Ahrtal-Hochwasser sei die Technik erstmals mit dem Eurofighter eingesetzt worden. Ein weiterer Flug bei Tageslicht sei in Grimma bisher nicht geplant.

Der Hubschrauber war am 29. Juli abgestürzt - Paddler hatten die Trümmer auf der Mulde bei Grimma gefunden. Zwei Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) besuchte die Unglücksstelle. Nach einem weiteren Besatzungsmitglied wurde am Mittwoch weiter gesucht. Angaben zu Geschlecht und Alter der Besatzungsmitglieder machte die Luftwaffe zunächst nicht.

Trümmer teils geborgen

Nach Angaben des Sprechers der Luftwaffe ist weiter unklar, warum der Hubschrauber abstürzte. Trümmerteile wurden zum Teil bereits geborgen. Die Hubschrauberzelle, in der normalerweise die Besatzungsmitglieder sitzen, wurde bereits aus dem Fluss geborgen und liege am Ufer, sagte der Sprecher. Die Untersuchungen laufen. Unklar ist bislang, ob alle weiteren Trümmer bereits geborgen wurden.

Ein militärischer Sicherheitsbereich sei eingerichtet worden, sagte der Sprecher. Die Absicherung erfolge inzwischen durch Soldaten der Bundeswehr.

+++ 30.07.2025:Nach Hubschrauberabsturz bei Grimma geht Suche weiter +++

Nach dem Absturz eines Hubschraubers im Flugbetrieb der Bundeswehr mit mindestens zwei Toten geht die Suche nach dem dritten Besatzungsmitglied weiter. Die Suche werde am Morgen fortgesetzt, sagte ein Sprecher der Luftwaffe der Deutschen Presse-Agentur.

+++ 29.07.2025: Bundeswehr richtet an Absturzstelle militärischen Sicherheitsbereich ein +++

Das Bundesverteidigungsministerium hatte am Nachmittag auf Anfrage erklärt, dass es sich um einen Hubschrauber im Flugbetrieb der Bundeswehr gehandelt habe. An der Absturzstelle wurde ein militärischer Sicherheitsbereich eingerichtet. Zudem wurde der Ort im Umkreis von zwei nautischen Meilen - das sind rund 3,7 Kilometer - auch zur Flugverbotszone erklärt, sodass keine Drohnen fliegen dürfen. Feuerwehr, Polizei und die Stadt Grimma verweisen bei Anfragen alle auf das Bundesverteidigungsministerium, das bei Zwischenfällen mit Militärangehörigen zuständig ist. Kräfte der Bundeswehr waren vor Ort, um Rettungs- oder Ermittlungstätigkeiten aufzunehmen.

Boris Pistorius (r, SPD) Bundesverteidigungsminister, und Armin Schuster (CDU), Sachsens Innenminister, geben in der Nähe des Unglücksortes eines Hubschrauberabsturzes ein Statement ab. Bild: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow

+++ 29.07.2025: Absturz nahe Grimma: Helikopter stürzt in Mulde +++

Ein Helikopter ist in der Nähe von Grimma in einen Fluss gestürzt. Zu Opfern sei bisher nichts bekannt, sagte zunächst ein Sprecher des Kreisfeuerwehrverbands Landkreis Leipzig. Zuvor hatte die "Leipziger Volkszeitung" berichtet. Der Hubschrauber sei nach Angaben der Flugsicherung zwischen 10 Uhr und 10.30 Uhr verschwunden, sagte der Sprecher. Paddler hätten gegen 12 Uhr Trümmer im Fluss Mulde gefunden.

Ein Helikopter ist in der Nähe von Grimma in Sachsen in einen Fluss gestürzt. Bild: picture alliance/dpa/Medienportal-Grimma | Sören Müller

Der Sprecher wollte sich nicht dazu äußern, zu welcher Organisation der Hubschrauber gehört. Die "Bild"-Zeitung berichtete, die Bundeswehr vermisse einen Hubschrauber und den Piloten. Das Bundesverteidigungsministerium machte dazu zunächst keine Angaben. Mittlerweile hat eine Sprecherin der Polizei Leipzig gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bestätigt, dass der abgestürzte Hubschrauber zur Bundeswehr gehört.

Ein Hubschrauber treibt in der Nähe von Grimma in Sachsen in einem Fluss. Bild: picture alliance/dpa/Medienportal-Grimma | Sören Müller

Vor Ort seien große Mengen Kerosin ausgetreten, das Wrack liege mittig im Fluss und sei schwer zugänglich, sagte der Feuerwehrsprecher der Deutschen Presse-Agentur. Vor Ort seien etwa 50 Einsatzkräfte, die zunächst das Kerosin auffangen und anschließend mit der Bergung beginnen sollten.

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/news.de/dpa

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