Panorama

Eurovision Song Contest: Wegen Ukraine-Krieg! Dieses Land trägt den ESC 2023 aus

Die Band Kalush Orchestra gewann am 14. Mai den 66. Eurovision Song Contest in Turin mit dem Song "Stefania". Bild: picture alliance/dpa | Jens Büttner

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Inmitten des brutalen Angriffskriegs von Wladimir Putin gab es für die Ukraine nach langer Zeit wieder Grund zum Jubeln. Die Band "Kalush Orchestra" holte bei der 66. Ausgabe des Eurovision Song Contest (ESC) in Turin, Italien, am 14. Mai einen überzeugenden Sieg für das schwer gebeutelte Land. Das Lied "Stefania" konnte vor allem das Publikum überzeugen. 439 Televotingpunkte waren neuer Rekord. Viele Fans kritisierten nach dem Musik-Megaevent, der Triumph sei allein aus politischen Gründen erfolgt. Wahrscheinlich hätte der Rap-Song mit traditionellen Elementen aber auch ohne die schrecklichen Ereignisse in der Ukraine viele Punkte bekommen. Unklar war lange Zeit, ob das Gewinnerland im nächsten Jahr den ESC ausrichten kann.

Eurovision Song Contest 2023 wird nicht in der Ukraine stattfinden

Wie die Europäische Rundfunkunion (EBU) am Freitag, 17. Juni, mitteilte, steht nun fest: Der Eurovision Song Contest wird in ein anderes Land verlegt. In einem offiziellen Statement der Veranstalter heißt es: "Nach ihrem Sieg beim Eurovision Song Contest (ESC) im Mai hat die EBU mit dem ukrainischen öffentlich-rechtlichen Sender UA:PBC, der die Veranstaltung bereits 2017 und 2005 ausrichtete, Optionen für die Ausrichtung des nächstjährigen Wettbewerbs geprüft. Es ist zu einer bekannten Tradition geworden, dass der Gewinner des Eurovision Song Contest den Wettbewerb im darauffolgenden Jahr ausrichtet, sofern bestimmte Kriterien, darunter die Gewährleistung der Durchführbarkeit der Veranstaltung und der Sicherheit aller Beteiligten, einschließlich der Öffentlichkeit, erfüllt sind."

EBU hat zu große Sicherheitsbedenken

Doch dies war bei der Ukraine nicht der Fall. Die EBU schreibt weiter: "Angesichts des andauernden Krieges seit dem russischen Einmarsch in das diesjährige Siegerland hat sich die EBU die Zeit genommen, eine umfassende Bewertung und Durchführbarkeitsstudie sowohl mit UA:PBC als auch mit Fachleuten von Drittanbietern durchzuführen, auch in Bezug auf Sicherheitsfragen ... Nach einer objektiven Analyse ist die Referenzgruppe, das Leitungsgremium des ESC, mit großem Bedauern zu dem Schluss gekommen, dass UA:PBC unter den derzeitigen Umständen die Sicherheits- und Betriebsgarantien, die ein Fernsehveranstalter für die Ausrichtung, Organisation und Produktion des Eurovision Song Contest gemäß den ESC-Regeln benötigt, nicht erfüllen kann."

Großbritannien erhält Zuschlag für den ESC 2023

Stattdessen soll der Wettbewerb 2023 in Großbritannien stattfinden. Das Land belegte beim ESC 2022 den zweiten Platz. TikTok-Star Sam Ryder (32) sorgte mit seinem Song "Spaceman" für das beste Ergebnis des Vereinigten Königreichs seit 1998. In den vergangenen Jahren waren die Briten zumeist auf den hinteren Plätzen gelandet. Die EBU will nun Gespräche mit dem Sender BBC aufnehmen. Dieser bekundete in einer kurzen Erklärung bereits sein Interesse: "Wir haben die Ankündigung der EBU gesehen. Es ist klar, dass dies keine Umstände sind, die sich irgendjemand wünschen würde. Nach der Entscheidung der EBU werden wir natürlich darüber diskutieren, ob die BBC den Eurovision Song Contest ausrichtet."

Ukraine konnte den Musikwettbewerb bereits dreimal gewinnen

Von Seiten der EBU heißt es weiter: "Wir haben die feste Absicht, dass sich der Sieg der Ukraine in den Sendungen des nächsten Jahres widerspiegeln wird. Dies wird für uns in unseren Gesprächen mit den möglichen Gastgebern eine Priorität sein." Die Ukraine hatte den Contest bereits 2017 und 2005 nach den Siegen von Jamala mit "1944" und Ruslana mit "Wild Dances" in Kiew ausgetragen. Das letzte Mal, dass das Gewinnerland des Vorjahres den Contest nicht selbst austrug, war übrigens 1980. Damals zog sich Israel aus finanziellen Gründen zurück. Der Wettbewerb fand in den Niederlanden statt.

Glasgow, Cardiff, Birmingham - wo soll der ESC 2023 ausgetragen werden?

Auf Twitter starteten bereits die Spekulationen zum möglichen Austragungsort in Großbritannien. "Ich hoffe auch, dass der Wettbewerb an Schottland, Wales oder Nordirland geht. Ich hoffe auf Glasgow, aber Cardiff wäre meine zweite Wahl", schreibt ein Nutzer. Ein anderer hofft: "Wenn die @BBC am Ende Gastgeber von @Eurovision 2023 wird, sollten sie besser #Birmingham als Gastgeberstadt wählen. Wir haben gerade eine große Verjüngungskur hinter uns und es wäre schön, das nach den Commonwealth Games zu zeigen. Es hat auch nichts mit der Tatsache zu tun, dass ich 5 Minuten vom Stadtzentrum entfernt wohne und dorthin gehen möchte."

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