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Tote im Nazi-Bunker in Oranienburg: Nach Tod von Bianca S. (26): Polizei nimmt Ex-Freund fest

Im Fall Bianca S. hat die Polizei offenbar einen Tatverdächtigen ermittelt. Bild: dpa

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Am 15. Juli entsteht das letzte Foto von Bianca S. (26). Es zeigt die junge Mutter in Berlin, die ihr Fahrrad gegen 12.50 Uhr am Bahnhof Oranienburg schiebt. Dann steigt sie auf und fährt zum alten Nazi-Bunker "Karo Ass", wo vier Tage später ihre Leiche gefunden wird. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus. Doch von dem Täter fehlt seit über einer Woche jede Spur - bis jetzt. Denn nun stehen die Ermittler im Fall der getöteten Altenpflegerin möglicherweise vor einem Durchbruch.

Tote im Nazi-Bunker: Polizei nimmt Verdächtigen im Mordfall Bianca S. (†26) fest

Wie Dörte Röhrs, Sprecherin der zuständigen Polizeidirektion Nord, gegenüber "Bild" bestätigte, gebe es "einen Anfangsverdacht gegen eine namentlich bekannte Person". Am Dienstagnachmittag haben die Ermittler der Mordkommission noch einmal den Tatort am Nazi-Bunker untersucht, um Spuren zu sichern, heißt es. Am Dienstagnachmittag folgte dann die Festnahme des Verdächtigen. Laut "Bild" soll es sich bei dem Mann um Biancas Ex-Freund handeln. Nachbarn hatten den 29-Jährigen und Bianca S. vor zwei Wochen zuletzt zusammen gesehen.

Der Tatverdächtige wurde am Dienstag mit Handschellen von Zivilpolizisten aus seiner Wohnung gebracht. Warum genau der 29-Jährige dringend tatverdächtig ist, dazu sagte die Polizei noch nichts. Allerdings habe es sehr viele Hinweise zu dem Fall gegeben, erklärte Polizeisprecherin Dörte Röhrs bereits vor der Festnahme. Der Mann ist laut Staatsanwalt Torsten Sauermann polizeibekannt, das aber nicht wegen Gewaltdelikten.Inwiefern sich der Mann bereits zu den Vorwürfen geäußert habe, wollte die Staatsanwaltschaft nicht bekannt geben. Er habe aber bislang kein Geständnis abgelegt.

So verschwand Bianca S.

Am Donnerstag, dem 15. Juli, gegen 13 Uhr wurde Bianca S. zuletzt von einer Freundin am Bahnhof Oranienburg gesehen.​ Um 14 Uhr an diesem Tag sollte die junge Frau eigentlich bei einer Teambesprechung auf ihrer Arbeitsstelle erscheinen.​ Dort kam sie jedoch nie an. Am späten Montagabend (19. Juli) wurde die Leiche der Frau von Montage-Arbeiter, die sich die alte SS-Funkstation ansehen wollten, gefunden. Am 21. Juli wurde ihr Fahrrad 50 bis 100 Meter vom Bunker entfernt entdeckt. Eine Obduktion ergab, dass sie bereits kurz nach ihrem Verschwinden gestorben ist.

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