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Schlimme Wortspiele: Das ist ja zum Apphauen

Mini-Programme alias Apps auf einem Smartphone.   Bild: dpa

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Die einzig wahren Großmeister der Gewalt gegen Worte sitzen in Nürnberg, beim Olympia-Verlag. Die Redakteure und Blattmacher des Sportmagazins Kicker sind berüchtigt dafür, vor allem in Überschriften mit Spielernamen zweimal wöchentlich Schabernack zu treiben. Doch seit geraumer Zeit wird ihnen von Werbetextern und Journalisten Konkurrenz gemacht, die sich an kleinen Programmen für Smartphones und Tablet-PCs verlustieren, den Applications, kurz Apps.

Lautmalerisches Verhunzen scheint landauf und landab im Trend zu sein. Unwiderstehlich locken Doppeldeutigkeit und Weltläufigkeit. So lange noch für immer neue Mini-Programme geworben wird, sind auch die appgefahrenen Wortspiele mit hoher Wahrscheinlichkeit im Einsatz und lassen nicht nur studierte Germanisten und Linguisten vor Schmerzen aufschreien.

Die verhängnisvolle Kombination aus englischer Abkürzung und fast gleich lautender deutscher Vorsilbe ist so grenzwertig, dass einige Werber ihren Fehler schon bemerkt haben. So wurde beispielsweise die Applikation des Nahverkehrsinfodienstes Easy.Go anfangs mit einem juvenilen «Appgefahren» beworben. Mittlerweile tritt die Auskunft der Leipziger Verkehrsbetriebe mit dem weitaus weniger Leid verursachenden Werbespruch «Unterwegs. Ganz easy.» an.

Sollten Sie weitere apptörnende Wortspiele entdeckt haben, würden wir uns über Ihren Hinweis freuen. Denn so eine Fotostrecke lässt sich ja noch um weitere schreckliche Wortspiele erweitern. Es muss auch nicht gleich so viel zusammenkommen, wie bei den haarsträubenden Namen von Frisiersalons, die mit ihren sprachlichen Schandtaten die Aufmerksamkeit von gleich mehreren Blogs auf sich gezogen haben. Ihre Vorschläge sind in einer Mail an medien@news.de bestens aufgehoben und werden auf Wunsch gern vertraulich behandelt. Die bislang unübersehbar schlechtesten Exemplare sind in dieser adretten Fotostrecke vereint. App dafür.

boi/news.de