Gesundheit

Ungesundes Frühstück: Leberspezialistin warnt: Trockenobst im Müsli kann zur Fettleber führen

Laut der Leber-Expertin Münever Demir der Berliner Charité können Trockenfrüchte die Leber langfristig extrem belasten. Bild: stock.adobe.com / New Africa

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  • Leber-Expertin warnt vor zu hohem Fruchtzuckerkonsum
  • Laut ihr können insbesondere Trockenfrüchte der Leber schaden
  • Auf Dauer kann so eine stoffwechselbedingte Fettleber entstehen

Münevver Demir, Leberspezialistin an der Universitätsmedizin Charité in Berlin, warnte gegenüber der "NZZ" vor zu hohem Fruchtzuckerkonsum durch Trockenobst im Müsli. Ein typisches Müsli mit getrockneten Äpfeln, Datteln, Rosinen und Feigen kann 55 Gramm Fruktose enthalten - fast doppelt so viel wie die empfohlene Tageshöchstmenge. Wer zu viel konsumiert, riskiert, eine Fettleber zu entwickeln.

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Stoffwechselbedingte Fettleber: Wie Fruktose die Leber belastet

Fruktose wird vom Darm zur Leber transportiert, wo sie entweder zu Glukose oder zu Fettsäuren umgewandelt wird. Die dabei entstehenden Fettsäuren lagern sich teilweise in der Leber ab. Bei übermäßigem Konsum kann dies zu einer Verfettung des Organs führen. Die tägliche Obergrenze von 30 Gramm Fruktose wird durch ein Müsli mit Trockenobst bereits deutlich überschritten. Ist die Leber erst einmal verfettet, erhöht sich bei anhaltendem Fruktose-Nachschub das Risiko einer Leberentzündung. Zusätzlich steigt der Cholesterinspiegel im Blut, was die Gefäße belastet. Nach Angaben der Deutschen Leberstiftung leidet etwa ein Drittel aller Erwachsenen in Deutschland an einer Fettleber. Zudem hat auch jedes dritte übergewichtige Kind eine Fettleber.

Frisches Obst als gesündere Alternative

Eine bessere Alternative liegt natürlich schon auf der Hand: Frisches Obst enthält prozentual weniger Fruktose als Trockenobst, denn es enthält mehr Wasser. Dies führt zu einer schnelleren Sättigung und verhindert übermäßigen Konsum. Zudem liefert frisches Obst mehr Vitamin C als getrocknete Varianten. Das Vitamin C wirkt als Antioxidans und kann schädliche Sauerstoffradikale neutralisieren. Diese Radikale entstehen beim Abbau der Fruktose in der Leber und fördern die Fettproduktion. Durch seine antioxidative Wirkung könnte Vitamin C die negativen Effekte der Fruktose abpuffern. Während Trockenobst durch den Wasserentzug eine konzentrierte Fruktosequelle darstellt, bietet frisches Obst eine ausgewogenere Nährstoffzusammensetzung bei geringerer Fruktosebelastung für die Leber.

Individuelle Empfehlungen für ein gesundes Müsli

Konkret empfiehlt Demir eine gesündere Alternative zum Trockenobst-Müsli: frischer Apfel mit Schale, eine Handvoll Beeren und Nüsse, ergänzt durch Samen und Kefir. Diese Variante liefert nur 25 Gramm Fruktose und bleibt damit unter der kritischen Tagesgrenze. Der individuelle Lebensstil spielt bei der Verträglichkeit eine wichtige Rolle. Für junge, gesunde und sportliche Menschen ist Trockenobst in moderaten Mengen weniger bedenklich. Übergewichtige Personen oder Diabetiker, die sich wenig bewegen, sollten hingegen besonders vorsichtig sein. Die Expertin betont, dass frisches Obst als Teil einer ausgewogenen Ernährung sogar das Risiko einer Fettleber senken kann.

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