Gesundheit

Lebkuchen: Krebserregende Süßigkeit? So gefährlich ist das Weihnachtsgebäck wirklich

Lebkuchen kann giftig sein. Stimmt das wirklich? (Symbolfoto) Bild: picture alliance/Britta Pedersen/dpa

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  • Mythos um möglicherweise giftigen Lebkuchen.
  • Gesundheitsgefahr durch Weihnachtsgebäck?
  • Acrylamid und Zimt können krebserregend und leberschädigend sein. Noch kein Ursache-Wirkungs-Zusammenhang wissenschaftlich ermittelt.

In der Weihnachtszeit dürfen Lebkuchen nicht fehlen. Zusammen mit einer Tasse Glühwein verströmt der Gebäckklassiker ein warmes Aroma im Mund. Dass Printen und Co. wahnsinnig lecker sind, steht außer Frage. Die Süßigkeit hat aber wegen Berichten einen kleinen herben Nachgeschmack. Denn das Gebäck kann Acrylamid enthalten. Die Substanz steht im Verdacht krebserregend zu wirken. Das gilt auch für eine weitere Zutat. Das sagt die Wissenschaft dazu.

Mythos über Lebkuchen: krebserregendes Acrylamid im Gebäck?

Seit einigen Jahren beschäftigt der Acrylamid-Effekt Wissenschaftler und die Verbraucherorganisation Food Watch. Bei Proben haben sie erhöhte Mengen des Stoffes entdeckt. Dieser steht im Verdacht, krebserregend zu sein. In Tierversuchen wurde das festgestellt. Wie Acrylamid im menschlichen Körper wirkt, ist unklar. Denn die untersuchten Tiere haben eine deutlich höhere Menge aufgenommen, als es beim Menschen üblich ist, schreibt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Humanstudien können aktuell keine eindeutige Abschätzung liefern. Deshalb kann ein "Zusammenhangzwischen der Acrylamidaufnahme und einer Krebserkrankung beim Menschen weder angenommen noch ausgeschlossen werden", schreibt das Amt.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat den Stoff in der Kategorie der krebserzeugenden Stoffe aufgenommen, das Bundesinstitut für Risikobewertung sieht darin ein "ernstzunehmenden gesundheitlichen Risiko", weil der Stoff das Erbgut verändern könnte. Die Weltgesundheitsorganisation WHO und die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit sprechen sich dafür aus, den Anteil von Acrylamid in der Nahrung "auf ein Mindestmaß" zu senken.

Mittlerweile haben große Hersteller von bekannten Marken und auch Discounter reagiert und die Menge an Acrylamid gesenkt.<br>

Zimt, die unterschätzte Gefahr in Lebkuchen?

Eine unbekannte Gesundheitsgefahr geht anscheinend auch von Zimt aus. Das Gewürz ist aus der Weihnachtsbäckerei nicht mehr wegzudenken. Ihm werden zahlreiche gesundheitliche Vorteile zugesprochen. Zimt soll den Blutzuckerspiegel stabil halten. Doch zu viel von dem Gewürz soll den gegenteiligen Effekt haben. Das gilt aber nur für den Cassia-Zimt. Menschen, die empfindlich sind, können Kopfschmerzen von dem enthaltenen Stoff Cumarin bekommen. Im schlimmsten Fall kann der Konsum zu Krebs führen oder die Leber schädigen. Diese wissenschaftlichen Ergebnisse beziehen sich aber nur auf Tierversuche und Medikamenteneinnahmen. Ob sich ähnliche Wirkungen nach dem Verzehr von Zimt zeigt, dafür gibt es bislang keine wissenschaftlichen Hinweise. Zimt gilt also nach derzeitigem Stand nicht als Gesundheitsgefahr. Dennoch sollten Verbraucher nicht allzu viel Zimt essen. Verbraucher müssten aber schon große Mengen verzehren. Das Bundesamt für Risikobewertung empfiehlt eine tägliche Aufnahmemenge von 0,1 mg (Milligramm) von Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht und Tag.

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