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Nicht sicher genug: Diese Kindersitze sind beim ADAC Test gnadenlos durchgefallen

Welcher Kindersitz ist der richtige für mein Kind? Der ADAC-Test zeigt: Diese Frage ist alles andere als leicht zu beantworten. Bild: picture alliance/dpa | Guido Kirchner

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  • Der ADAC hat insgesamt 17 Kindersitze getestet - dabei erhielten drei besonders schlechte Noten
  • Dennoch gibt es auch drei Sitze, die im Test immerhin die Note "gut" erhalten
  • Kriterien waren unter anderem Crash-Sicherheit und Schadstoffgehalt in den Sitzen

Eltern kennen das Dilemma: Der Markt für Kindersitze ist riesig, die Versprechen der Hersteller klingen alle gleich – sicher, bequem, schadstofffrei. Doch welcher Sitz hält wirklich, was er verspricht? Der aktuelle ADAC-Kindersitztest zeigt: Teuer heißt nicht automatisch besser – und in manchen Sitzen sind Kinder alles andere als gut geschützt. Welche Sitze tatsächlich ihr Geld wert sind, verraten wir Ihnen hier.

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Drei Kindersitze versagen komplett im Sicherheitstest

Der aktuelle ADAC-Test offenbarte gravierende Mängel bei mehreren Produkten. Von 17 überprüften Kindersitzen bewerteten die Experten drei Modelle als "mangelhaft". Zwei Sitze versagten komplett beim Crashtest und gefährden damit die Sicherheit der Kinder erheblich:

  • Der Reecle 360 für 164 Euro und der Chipolino Olympus i für 239 Euro zeigten beim simulierten Unfall ein ernsthaftes Verletzungsrisiko.
  • Beim Chipolino-Modell Olympus i-Size entdeckten die Prüfer zusätzlich gesundheitsschädliche und umweltkritische Substanzen in den Materialien.
  • Auch der Maxi-Cosi Nomad Pluszählt zu den Durchfallern. Der speziell für Langstrecken entwickelte Sitz überschritt die zulässigen Schadstoffwerte deutlich. Zudem kann der Sitz im Crash-Test nicht überzeugen.

Die drei Sitze sind dem ADAC zufolge nicht zu empfehlen und können aufgrund der enthaltenen Schadstoffe sogar ein passives Risiko für Kinder darstellen.

Fünf Sitze überzeugen trotz Herbst-Debakel

Trotz der drei Totalausfälle erreichten im aktuellen Test fünf Kindersitze die Bewertung "gut":

  • Der Besafe Beyond 360 für 828 Euro schnitt als einziger sowohl bei der Sicherheit als auch in der Gesamtwertung gut ab. Die Babyschale Joie i-Level Pro überzeugte für 199 Euro mit soliden Sicherheitseigenschaften - mit und ohne Isofix-Station.
  • Ebenfalls empfehlenswert ist der Britax Römer Kidfix Pro für 220 Euro. Dieser Sitz konnte sich im Crash-Test beweisen und erhielt eine gute Note bei der Schadstoffüberprüfung. 
  • Auch der Axkid Up für 500 Euro ist sein Geld wert, wie der ADAC-Test zeigt. Das Modell ist crashtauglich und ist weitgehend schadstofffrei.

Worauf sollte man beim Kauf von Kindersitzen achten?

Die Wahl des richtigen Sitzes sollten Eltern nicht auf die leichte Schulter nehmen. Bei einem Unfall muss ein Kindersitz für die Sicherheit des Nachwuchses garantieren können. Entsprechend sollten Verbraucher auf bestimmte Kriterien achten. Dazu gehört unter anderem die Art des Sitzes: Basisstation ja oder nein? Mit oder ohne Isofix-Befestigung? Bei Babyschalen, die entgegen der Fahrtrichtung montiert werden, sollte man teilweise lieber auf eine Basisstation verzichten. Der Grund: Mit Basisstation fehlt oft der Platz. Sind mehr als zwei kleine Kinder vorhanden, spielt auch das Auto selbst eine Rolle - hier ist die Größe entscheidend.

Wichtig ist auch, vorausschauend zu kaufen. Passt das Kind überhaupt in den Sitz? Und wenn ja, wie lange noch? Kinder wachsen schließlich noch, daher kann es gut mal sein, dass ein neues Exemplar fällig wird - und das schneller, als einem lieb wäre. In Einzelfällen kann auch die Bedienbarkeit ein Kriterium sein, da der Sitz in der Regel selbst montiert werden muss.

Die stark schwankenden Testergebnisse zwischen Frühjahr und Herbst zeigen: Selbst renommierte Hersteller können bei einzelnen Modellen versagen, während andere Produkte derselben Marke Bestnoten erzielen.

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