Regionalklassen: Höhere Beiträge für Millionen Autofahrer - so teuer wird die Kfz-Versicherung
Ein rotes Auto mit Blechschaden. Durch neu berechnete Regionalklassen müssen Autofahrer in einigen Regionen mehr zahlen. Bild: picture alliance/dpa | Robert Michael
Erstellt von Sabrina Böhme
02.09.2025 13.49
- Regionalklassen bei den Kfz-Versicherungen für 2026 neu berechnet
- Millionen Autofahrer müssen sich ab Januar 2026 auf höhere Beiträge einstellen
- Beitragserhöhung in mehreren Bundesländern: jeder Vierte betroffen
Autofahrer können bei der Versicherung sparen. Dennoch wird es für viele Autofahrer 2026 teurer: Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hatdie aktualisierten Einstufungen für die rund 400 deutschen Zulassungsbezirke bekanntgegeben. Für Autofahrer in 48 Bezirken bedeutet das höhere Beiträge ab Januar. Etwa fünf Millionen Fahrzeughalter müssen mit steigenden Kosten rechnen.
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Neue Kfz-Regionalklassen ab 2026: Höhere Tarife wegen Schadenbilanzen
Die Regionalklassen beeinflussen maßgeblich die Höhe der Versicherungsprämien. In Gebieten mit häufigen Unfällen fallen die Tarife deutlich höher aus als in schadenärmeren Regionen. Die Neueinstufungen basieren auf den Schadensbilanzen der Versicherer. Wo die Kosten für Unfallregulierungen überdurchschnittlich hoch ausfallen, steigen die Regionalklassen und damit die Beiträge für die Versicherten.
Berlin und Offenbach haben die höchste Schadensquote
Die Hauptstadt und die hessische Stadt Offenbach verzeichnen die höchsten Schadensquoten bundesweit. In beiden Städten zahlten Versicherer etwa 40 Prozent mehr für Schadensregulierungen als im deutschen Durchschnitt. Diese drastischen Zahlen führen zu einer Hochstufung der Regionalklassen.
In diesen Bundesländern wird es für Autofahrer teurer
Besonders hart trifft es Fahrzeughalter in Hessen und Nordrhein-Westfalen. "Hier wird jeder vierte Autofahrer hochgestuft", zitiert "Focus Online" Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV. Die beiden Bundesländer weisen überdurchschnittlich viele Bezirke mit steigenden Regionalklassen auf.
Die Versicherer reagieren mit den Anpassungen auf die tatsächlichen Schadensentwicklungen in den jeweiligen Regionen. Wo häufiger und teurer reguliert werden muss, steigen zwangsläufig die Beiträge für alle Versicherten im Bezirk.
5,3 Millionen Autofahrer entlastet: Wo keine Erhöhungen bei der Kfz-Versicherung kommen
Nicht überall steigen die Beiträge: 51 Zulassungsbezirke profitieren von einer Herabstufung ihrer Regionalklasse. Rund 5,3 Millionen Fahrzeughalter könnten dadurch entlastet werden.
Ob die Versicherungsprämien tatsächlich sinken, bleibt jedoch offen. Die endgültigen Beiträge hängen von weiteren Faktoren ab: dem Gesamtschadensaufkommen des jeweiligen Versicherers sowie der Typklasse des versicherten Fahrzeugs. Modell und Motorisierung spielen eine entscheidende Rolle bei der Beitragskalkulation.
Der GDV will die neuen Typklassen-Einstufungen in den nächsten Tagen veröffentlichen. Erst dann können Autofahrer abschätzen, wie sich ihre Versicherungskosten 2026 tatsächlich entwickeln werden.
Wohnort entscheidet über Beitragshöhe
Die regionalen Unterschiede schlagen sich deutlich im Geldbeutel nieder. Das Vergleichsportal Verivox hat berechnet, wie stark sich der Wohnort auf die Versicherungsprämie auswirkt. Am Beispiel eines 45-jährigen VW Passat-Fahrers mit 15.000 Kilometern Jahresfahrleistung zeigen sich erhebliche Differenzen.
Zwischen Berlin-Mitte und Münster können die Beitragsunterschiede bis zu 58 Prozent betragen. Die Kalkulation basiert auf einem Fahrer in Schadenfreiheitsklasse 10. Autofahrer in der Hauptstadt zahlen damit deutlich mehr als Versicherte in der westfälischen Universitätsstadt.
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bos/bua/news.de/stg