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Tankstellen-Horror: Zwei Drittel aller Jugendlichen fürchten sich vorm Tanken

Jungen Fahrern fällt das Tanken offenbar so schwer, dass viele es gänzlich bleiben lassen. Bild: picture alliance/dpa | Paul Zinken

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  • Tanken fällt jungen Fahrern offenbar immer schwerer
  • Viele haben Angst davor, sich öffentlich zu blamieren
  • Auch Parken ist für viele eine große Herausforderung

Tanken: Ein Vorgang, der für Autofahrer eigentlich so selbstverständlich von der Hand gehen sollte wie Zähneputzen oder die Haare zu kämmen. Immer mehr Untersuchungen kommen jedoch zu dem Schluss, dass ein bedeutsamer Teil der Bevölkerung sich mit dem Tanken offenbar ziemlich schwertut. Rund zwei Drittel aller 18- bis 24-Jährigen meidet die Fahrt zur Tankstelle.

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Besuch an der Tanksäule wird zur Herausforderung

Das Phänomen wird in der britischen Tageszeitung "The Times" auch als "Tankstellen-Angst" bezeichnet. Es beschränkt sich nicht nur auf die 18- bis 24-Jährigen - insgesamt berichteten in einer Umfrage des Online-Autohändlers "Cazoo" 39 Prozent aller 2.000 befragten Fahrer an Tankstellen von einer gewissen "Angst". Dabei scheint jedoch gerade die Altersgruppe 18 bis 24 besonders betroffen zu sein.

Abseits von Sorgen über zu hohe Benzin- und Dieselpreise äußerten junge Fahrer in der Umfrage auch, dass sie befürchten, zu nahe oder zu weit weg von der Pumpe zu halten, den korrekten Brennstoff auszuwählen oder sich bei der Handhabung der Zapfsäule zu blamieren. Forscher vermuten, dass diese Ängste daher kommen, dass die Jugendlichen sich davor fürchten, in der Öffentlichkeit einen Fehler zu machen. Befragte der Generation Z berichteten außerdem von hygienischen Bedenken sowie der Angst vor Autoschlangen an der Tankstelle.

Jugendliche bleiben auf der Strecke liegen - weil sie Tanken fürchten

Die Hälfte derjenigen, die davon berichteten, gaben außerdem zu, ihren Füllstand "gefährlich niedrig" werden zu lassen, um es zu vermeiden,zur Tankstelle zu fahren. Ein Viertel ist sogar schon einmal deshalb liegen geblieben, wie "The Independent" berichtet. Doch damit noch nicht genug: Mehr als zwei Drittel derjenigen, die antworteten, dass sie sich vorm Tanken fürchteten, berichteten, dass sie schon mal einen Partner, ein Familienmitglied oder einen Freund darum gebeten haben, ihren Tank aufzufüllen.

Diese Zahlen folgen auf Berichte darüber, dass sich die Anzahl an 17- bis 20-Jährigen Briten, die im Besitz eines Führerscheins sind, halbiert haben soll. Nur noch einer von vier Jugendlichen zwischen 17 und 20 besitzt eine Fahrerlaubnis, so "The Independent". Zum Vergleich: 1989 waren es noch etwa die Hälfte aller Jugendlichen.

Auch vorm Parken haben Jugendliche Angst

Harry Waring, Experte für Automobilfragen bei Cazoo, sagte: "Tanken mag für viele eine einfache, alltägliche Aufgabe sein. Unsere Untersuchungen zeigen jedoch, dass es für Millionen von Autofahrern, insbesondere für jüngere oder weniger erfahrene, eine echte Quelle der Angst ist." Dabei gehe es nicht nur um die steigenden Kosten von Brennstoff, sondern grundsätzlich auch um Selbstbewusstsein, sozialen Druck und die Angst davor, einen Fehler in der Öffentlichkeit zu begehen.

Ähnliche Panikzustände wie beim Tanken treten auch beim Parken ein: "The Daily Star" berichtete im Frühjahr bereits über eine Umfrage, bei der rund 96 Prozent aller Befragten zwischen 16 und 28 Jahren zugaben, dass es sie extrem nervös und ängstlich mache, beim Parken beobachtet zu werden. Auch Situationen, in denen sie ihre Autos in enge Lücken quetschen oder parallel parken müssen, sorgen für schiere Panik. Entsprechend haben schon die Hälfte der Befragten Eltern oder Freunde darum gebeten, für sie einzuparken.

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/bua/news.de

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