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Donald Trump: "Geistesgestört und narzisstisch" - US-Präsident entsetzt mit Einmarsch-Plan

Donald Trump droht Nigeria mit dem Einmarsch. Bild: picture alliance/dpa/AP | Ng Han Guan

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  • Donald Trump droht mit Einmarsch: "Schnell, brutal und süß"
  • Nigeria widerspricht Trump nach Drohungen
  • Entsetzen nach Donald Trumps Einmarsch-Plan: "Geistesgestört und narzisstisch"

US-Präsident Donald Trump hat Nigeria mit einem militärischen Einmarsch gedroht, sollte die dortige Regierung nicht umgehend gegen die Ermordung von Christen vorgehen. Auf seiner Plattform Truth Social kündigte Trump an, die USA könnten "mit gezückten Waffen" in das westafrikanische Land einmarschieren, um islamistische Terroristen "vollständig auszulöschen".

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Donald Trump droht mit Einmarsch: "Schnell, brutal und süß"

Der Republikaner wies das von ihm so bezeichnete "Kriegsministerium" an, Vorbereitungen für einen möglichen Einsatz zu treffen. Ein Angriff würde "schnell, brutal und süß" erfolgen, schrieb Trump in Großbuchstaben. Er stellte ein Ultimatum:

  • Die nigerianische Regierung müsse sofort handeln, andernfalls würden die USA sämtliche Hilfen einstellen und möglicherweise militärisch intervenieren.
  • Trump bezeichnete Nigeria als "in Ungnade gefallenes Land" und betonte seine Entschlossenheit, die christliche Bevölkerung weltweit zu schützen.

Nigeria widerspricht Trump nach Drohungen

Die nigerianische Regierung reagierte umgehend auf Trumps Vorwürfe und wies diese entschieden zurück. Außenminister Yusuf Maitama Tuggar stellte gegenüber "Newsweek" klar, dass in Nigeria weder gegenwärtig noch in der Vergangenheit ein Völkermord stattgefunden habe. Er betonte, dass die Opfer der Terroranschläge keineswegs nur Christen seien.

  • Tatsächlich leiden sowohl christliche als auch muslimische Gemeinden unter den Attacken extremistischer Gruppen.
  • Die Gewalt im Land hat vielfältige Ursachen: ethnische Konflikte, organisierte Kriminalität, politische Machtkämpfe und Landstreitigkeiten, die durch klimatische Veränderungen verschärft werden.
  • Die Regierung bekräftigte ihre Entschlossenheit im Kampf gegen den gewalttätigen Extremismus, der die gesamte westafrikanische Region destabilisiere.
  • Die islamistische Terrororganisation Boko Haram gilt als eine der Hauptverursacher der Gewalt in Nigeria.
  • Die Extremisten streben die Einführung der Scharia-Gesetzgebung im Norden des Landes an und bekämpfen alles, was sie als westlich oder unislamisch betrachten.

Entsetzen nach Donald Trumps Einmarsch-Plan - "Geistesgestört und narzisstisch"

Trumps martialische Ankündigung löste heftige Reaktionen in den sozialen Medien aus.Die Kritiker warfen Trump vor, wahllos verschiedene Ziele zu bedrohen - von Grönland über Venezuela bis nun Nigeria.

  • Ein ehemaliger Staatsanwalt äußerte beim Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) die Vermutung, der Republikaner könne "psychisch labil" sein.
  • Der unabhängige Journalist Aaron Rupar ging noch weiter und bezeichnete Trumps Verhalten als "geistesgestört und narzisstisch". Rupar analysierte, Trump veröffentliche solche extremen Botschaften offenbar immer dann, wenn er das Gefühl habe, nicht genügend Aufmerksamkeit zu bekommen.
  • Der konservative Analyst Tom Nichols verglich Trumps aktuelle Stimmung spöttisch mit früheren Eskapaden.
  • Ein Universitätsprofessor fragte sich, ob die Proklamationen mittlerweile wie das Werk einer fehlerhaften künstlichen Intelligenz klängen.

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