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J.D. Vance: Trump-Vize fliegt Verschwörungstheorie sofort um die Ohren

J.D. Vance packte in einem Interview eine alte Verschwörungstheorie aus. Bild: picture alliance/dpa/AP | Gerald Herbert

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  • J.D. Vance zeichnet drastisches Bild über Einwanderer - schon wieder
  • Trump-Vize entsetzt mit Falschinformationen
  • Bürgermeister widerlegte Vance-Behauptungen bereits
  • Trump übernahm Falschbehauptungen im TV-Duell

Man darf annehmen, dass J.D. Vance keine unüberlegten Äußerungen von sich gibt. Insofern waren seine neuesten Aussagen in einem aktuellen Podcast pure Provokation. Er setzt bewusst auf den Eklat, der zur Schlagzeile führt. Der amerikanische Vizepräsident hat erneut die längst widerlegte Verschwörungstheorie verbreitet, haitianische Migranten würden in Springfield, Ohio, Haustiere verspeisen.

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J.D. Vance zeichnet drastisches Bild über Einwanderer - schon wieder

Im Interview mit dem "Pod Force One"-Podcast der "New York Post"zeichnete Vance ein drastisches Bild der Situation in Springfield.

  • "Man blinzelt einmal in Springfield, Ohio, und wenn man aufwacht, besteht buchstäblich ein Drittel der Stadtbevölkerung aus haitianischen Einwanderern, die Katzen und Hunde essen", behauptete der Vizepräsident wörtlich.

Mit dieser Aussage griff Vance auf vermeintlich konkrete Zahlen zurück: 20.000 haitianische Migranten seien in eine Stadt mit 40.000 Einwohnern gekommen. Diese demografische Veränderung nutzte er als Ausgangspunkt für seine unbelegten Anschuldigungen über den angeblichen Verzehr von Haustieren.

Trump-Vize entsetzt mit Falschinformationen - Empörungswelle in sozialen Medien

Die jüngsten Aussagen des Vizepräsidenten lösten unmittelbar scharfe Kritik in den sozialen Netzwerken aus. Nutzer erinnerten Vance daran, dass die Behauptungen nachweislich falsch seien.

  • Ein Kommentator verwies auf Vances früheres Eingeständnis aus einem CNN-Interview im September 2024: "Wenn ich Geschichten erfinden muss, damit die amerikanischen Medien tatsächlich auf das Leiden des amerikanischen Volkes aufmerksam werden, dann werde ich das tun." Der Nutzer bezeichnete Vance als "Dauerlügner".
  • Andere Reaktionen fielen noch deutlicher aus. "Das hat nichts mit illegaler Einwanderung zu tun; hier geht es darum, eine bestimmte Kultur und Rasse als Abfall zu betrachten. Das ist Rassismus in Reinform", schrieb ein weiterer Nutzer.
  • Ein dritter Kommentar lautete: "Rassismus ist ihre gesamte Marke. Sie bringen nichts außer ungehemmtem, unverhohlenem Rassismus an den Tisch."

Bürgermeister widerlegte Vance-Behauptungen bereits

Die falschen Gerüchte entstanden aus verschiedenen unbelegten Quellen. Im August 2024 hatte ein selbsternannter Social-Media-Influencer aus Springfield ohne Beweise behauptet, Haitianer würden Enten schlachten. Ein Facebook-Post beschuldigte einen haitianischen Migranten, eine Katze getötet zu haben.

  • Springfields republikanischer Bürgermeister Rob Rue widersprach den Behauptungen bereits im vergangenen Jahr entschieden. "Die Haustiere der Menschen sind in Springfield, Ohio, sicher", erklärte Rue gegenüber der "BBC".
  • Er habe Vances Wahlkampfteam kontaktiert und mitgeteilt, dass keinerlei Beweise für solche Vorfälle existierten.
  • Der Bürgermeister mahnte eindringlich: "Menschen mit großer Reichweite müssen das Gewicht ihrer Worte verstehen und wie diese Gemeinschaften negativ beeinflussen können."

Trump übernahm Falschbehauptungen im TV-Duell

Die unbelegten Anschuldigungen erlangten während des Präsidentschaftswahlkampfs 2024 nationale Aufmerksamkeit. Der damalige Präsidentschaftskandidat Donald Trump griff die Behauptungen in seiner einzigen Fernsehdebatte mit der ehemaligen US-Vizepräsidentin Kamala Harris auf. Mit dieser Aussage verschaffte er den bereits widerlegten Gerüchten eine enorme Reichweite.

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