Heilerziehungspfleger sind in Deutschland weder besonders gut, noch besonders schlecht bezahlt. Im Vergleich mit ähnlich qualifizierten Beschäftigten ändert sich das Bild aber. Lesen Sie hier die genauen Zahlen und die wichtigsten Hintergründe.
Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit verdienen Heilerziehungspfleger in Deutschland im Mittel 3.977 Euro. Dieses sogenannte Medianentgelt bedeutet, dass eine Hälfte der Heilerziehungspfleger in Deutschland mehr als 3.977 Euro verdient, die andere Hälfte weniger.
Die Statistik gibt auch über weitere Gehaltsunterschiede Auskunft. So verdient ein Viertel aller Heilerziehungspfleger weniger als 3.546 Euro, ein weiteres Viertel dagegen mehr als 4.497 Euro.
Als Datengrundlage haben wir die Rubrik "Heilerziehungspfl.,Sonderp\u76f2d.-Spezialist" aus den Statistiken der Bundesagentur für Arbeit verwendet. Es handelt sich also um eine Tätigkeit, für die üblicherweise eine Weiterbildung, ein Meister oder ein Bachelor-Abschluss nötig ist. In der Systematik der Bundesagentur für Arbeit wird das als Spezialisten-Niveau bezeichnet.
Was verdienen Heilerziehungspfleger netto im Monat?
Heilerziehungspfleger ohne Kinder und in der Steuerklasse I oder IV verdient rund 2.578 Euro netto im Monat. Rund 35,2 Prozent seines Einkommens von 3.977 Euro gehen als Steuern und Abgaben an den Staat.
Zunächst haben wir 21,0 Prozent Sozialabgaben abgezogen, also 835 Euro. Je nach Krankenkasse können es etwas mehr oder weniger sein.
Sozialversicherungsbeiträge können überwiegend von der Steuer abgesetzt werden. Auf den Restbetrag entfallen 563,902 Euro Steuern.
Die von uns verwendete Steuerklassen I und IV gelten für Alleinstehende sowie für Paare, in denen beide Partner die gleiche Steuerklasse gewählt haben. Weitere steuerliche Absetzmöglichkeiten, etwa für Kirchensteuern, Spenden, aber auch Kosten für das Pendeln oder einen Telearbeitsplatz haben wir nicht berücksichtigt, auch Kinderfreibeträge können die Steuer weiter senken. Wer dagegen die Steuerklassen V oder VI gewählt hat, zahlt mehr Steuern.
Was verdienen Heilerziehungshelfer?
Heilerziehungshelfer verdient mit 3.098,989 Euro im Schnitt 877,912 Euro weniger als einer Heilerziehungspfleger. Ein Viertel der Heilerziehungshelfer verdient weniger als 2.321,567 Euro, ein Viertel mehr als 3.705,262 Euro. Bei Heilerziehungspfleger liegen diese Werte bei 3.546 und 4.497 Euro.
Neben den Tätigkeiten, für die im Regelfall eine weiterführende Ausbildung verlangt wird, gibt es solche, die idealtypisch von Menschen mit Berufsausbildung übernommen werden. In diesen Bereichen liegt das Einkommen im Median bei 4.047,587 Euro.
Wie viele Heilerziehungspfleger gibt es in Deutschland?
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit sind aktuell 34.179 Menschen in Vollzeit als angestellte Heilerziehungspfleger tätig. Teilzeitbeschäftigte werden nicht berücksichtigt, da ihre Einkommen nicht mit denen von Vollzeitkräften vergleichbar sind, auch Selbständige sind nicht erfasst.
Im Beruf des Heilerziehungshelfer arbeiten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit aktuell 16.472 Beschäftigte in Vollzeit.
Daneben kann es weiter Beschäftigte mit ähnlichen Aufgaben geben, hinzu kommen Teilzeitbeschäftigte.
Verdienen Heilerziehungspfleger gut?
Mit einem Median-Gehalt von 3.977 Euro verdienen Heilerziehungspfleger in etwa so viel wie der Durchschnittsdeutsche. Denn ein sozialversicherungspflichtiger Beschäftiger in Vollzeit erhält aktuell im Durchschnitt 3796 Euro. Ein anderes Bild ergibt sich, wenn nur Menschen mit ähnlichem Qualifikationsniveau herangezogen werden, in diesem Fall Spezialist-Berufe. Für diese liegt das Median-Einkommen aktuell bei 4.794 Euro und damit deutlich höher als für die 34.179 in Vollzeit beschäftigten Heilerziehungspfleger.
Wie wurde die Lohn-Statistik für Heilerziehungspfleger erstellt?
Die Zahlen zu den Entgelten und zur Beschäftigtenzahl beruhen auf den Angaben der Bundesagentur für Arbeit. Sie stammen aus den Sozialversicherungsmeldungen der Arbeitgeber.
Demzufolge finden sich die Einkommen von Beamten, Soldaten und Selbständigen nicht in den Daten, denn diese Berufsgruppen zahlen keine Beträge zur Sozialversicherung.
Wie aussagekräftig sind die Angaben zur Qualifikation?
Die von uns verwendeten Daten der Bundesagentur für Arbeit identifizieren jeden Beruf anhand einer fünfstelligen Nummer. Dabei steht die 1 für Helfer, die 2 für Fachkräfte, die 3 für Spezialisten und die 4 für Experten. Die Einteilung ähnelt der im öffentlichen Dienst, wo traditionell einfacher, mittlerer, gehobener und höherer Dienst unterschieden werden. Dabei ist der üblicherweise nötige Bildungsabschluss ein guter Indikator. Für Helfertätigkeiten ist keine Ausbildung nötig, bei Fachkraft-Stellen wird oft eine duale Ausbildung verlangt und für Spezialisten ein Meister-, Techniker- oder Bachelor-Titel. Für Expertentätigkeiten ist oft ein Master-Titel oder ein Staatsexamen die Voraussetzung. Allerdings spielt dabei nicht der tatsächliche Abschluss eine Rolle, sondern der üblicherweise erwartete. Vor allem zwischen Experten und Spezialisten ist die Unterscheidung oft schwierig. So gelten Journalisten als Experten, Online-Redakteure aber als Spezialisten.
Außerdem werden nicht alle Qualifikationen auch von den Arbeitgebern korrekt angegeben. Das passiert vor allem, wenn ein Mitarbeiter eine neue Stelle innerhalb des Unternehmens erhält, denn nicht immer wird dann diese Änderung auch in den Sozialversicherungsmeldungen hinterlegt.
Heilerziehungspfleger Gehalt: Fazit zum Einkommen
Heilerziehungspfleger verdienen im Mittel rund 3.977 Euro. Damit ist das Gehalt weder besonders hoch noch besonders niedrig. Allerdings verdienen nicht alle Beschäftigten gleichviel, ein Viertel erhält monatlich weniger als 3.546 Euro, ein weiteres mehr als 4.497 Euro. Angestellte können ihr Gehalt durch Übernahme von Führungspositionen zu steigern, ähnlich wie in anderen Berufen.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf Daten der Bundesagentur für Arbeit automatisch aktualisiert. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 11.09.2024 - Hinweise und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
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wet/roj/news.de