Die Arbeitslosigkeit in Brandenburg ist im September deutlich gefallen. Aktuell sind dort 6,1 Prozent der Erwerbspersonen ohne Arbeit. Alles zum Arbeitsmarkt in Brandenburg!
Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell in Brandenburg?
Der Arbeitsmarkt in Brandenburg ist in Bewegung. Im September gab es nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit deutlich weniger Arbeitslose als noch einen Monat zuvor. Die Arbeitslosigkeit sank um 2.266 Personen oder 2,7 Prozent auf 82.350 Menschen. Dass die Arbeitslosigkeit im September sinkt, ist saisonal üblich. Viele Jugendlichen beginnen dann eine Ausbildung und Firmen stellen nach der Sommerpause wieder Personal ein.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank um 71 oder 0,2 Prozent auf 31.974 Personen. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind. Das trifft in der Brandenburg auf 38,8 Prozent der Arbeitslosen zu.
Arbeitslosenquote in Brandenburg im September 2024
Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent. Damit liegt die Quote über dem Bundesdurchschnitt von 6,0 Prozent.
Unterbeschäftigung um 19.597 Personen höher
Allerdings zählt die offizielle Arbeitslosenstatistik viele Menschen nicht mit, die von den meisten Menschen wohl als arbeitslos bezeichnet werden würden, etwa Teilnehmende an Fördermaßnahmen der Agenturen für Arbeit oder der Jobcenter. Werden diese mitgezählt, steigt die Zahl der Betroffenen um landesweit 19.597 Personen auf 101.947, die sogenannte Unterbeschäftigung.
Arbeitslosigkeit in Brandenburg niedriger als im Vormonat, aber höher als vor einem Jahr
Im Vergleich zum September des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit in Brandenburg um 4.114 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 5,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 5,9 Prozent betragen.
Junge Menschen haben es am Arbeitsmarkt schwerer
Nicht alle Bevölkerungsgruppen sind gleichermaßen von Arbeitslosigkeit betroffen. Teilweise kann die Arbeitslosenquote deutlich vom Durchschnittswert von 6,1 Prozent abweichen.
Junge Menschen sind in Brandenburg häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als der Durchschnitt. Für unter 25-Jährige weist die Bundesagentur für Arbeit eine Arbeitslosenquote von 6,9 Prozent aus. Ihre Arbeitslosenquote liegt damit 0,8 Prozentpukte über dem Durchschnitt. Dagegen sind ältere Menschen seltener arbeitslos, 15 bis unter 65-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent. Allerdings werden nach einer 2008 vom damaligen Arbeitsminister Olaf Scholz eingeführten Sonderregelung viele ältere "Hartz IV"-Empfänger ohne Arbeit nicht mehr als arbeitslos gezählt, auch wenn sie keine Arbeit haben und gerne arbeiten würden. Eine getrennte Quote wird außerdem für Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft erhoben, sie lag im September bei 19,9 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit in den Landkreisen und Städten in Brandenburg
Die niedrigste Arbeitslosenquote in Brandenburg wurde im Landkreis Dahme-Spreewald gemessen. Sie betrug dort nur 3,8 Prozent. Deutlich schlechter ist die Arbeitsmarktlage im Landkreis Uckermark. Dort betrug die Arbeitslosenquote 10,9 Prozent, der höchste Wert in Brandenburg.
Bürgergeld in Arbeitslosenstatistik
Mehr als 50 Prozent der Arbeitslosen in Brandenburg beziehen Bürgergeld, nämlich 55.473 von insgesamt 82.350. Somit erhalten 67,4 Prozent der Arbeitslosen diese Form der Sozialhilfe. Ihre Zahl lag um 837 niedriger als im Vormonat, was einem Rückgang von 1,5 Prozent entspricht.
Allerdings ist ein großer Teil der Bürgergeld-Beziehenden nicht arbeitslos gemeldet. Teilweise handelt es sich dabei um Beschäftigte oder Selbständige, die zwar mindestens 15 Stunden arbeiten und daher nicht arbeitslos sind, deren Einkommen aber nicht ausreicht und die daher ergänzend Sozialleistungen beziehen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern mit kleinen Kindern können Bürgergeld beziehen, ohne Arbeit zu suchen. Aus diesem Grund beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.
Wie viele Menschen erhalten in Brandenburg Bürgergeld?
Insgesamt bezogen im September 154.607 Menschen Bürgergeld in Brandenburg. Das ergab eine erste Schätzung der Bundesagentur für Arbeit. Davon waren 110.483 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Das bedeutet, dass sie mindestens 15 Jahre alt und noch nicht in Rente (einschließlich Erwerbsunfähigkeitsrente) sind. Bei den übrigen, nicht erwerbsfähigen Leistungsempfängern handelt es sich dagegen überwiegend um Kinder bis 15 Jahre. Wer die Regelaltersgrenze von aktuell rund 66 Jahren erreicht hat oder wegen schwerer Krankheit oder Behinderung nie wieder arbeiten kann, bezieht dagegen Sozialhilfe nach dem zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII).
Die Zahl der Menschen mit Bürgergeldbezug sank gegenüber dem Vormonat um 388 Personen. Das entspricht einem Rückgang von 0,3 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 191 Menschen niedriger, ein Minus von 0,3 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 440 Personen, was einem Rückgang von 0,4 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 440 Personen und damit 0,4 Prozent.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 27.09.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
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wet/roj/news.de