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Zins-Hammer bei der ING Deutschland: Negativzinsen abgeschafft! DIESE Banken wollen nachziehen

Während die Europäische Zentralbank eine Zinserhöhung plant, wagt die ING Deutschland bereits den Schritt. Für viele Kunden schafft die Bank die Negativzinsen ab. Auch andere Kreditinstitute wollen nachziehen.

Die ING Deutschland will die Negativzinsen abschaffen. (Symbolfoto) (Foto) Suche
Die ING Deutschland will die Negativzinsen abschaffen. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ m.mphoto

Sparen lohnt sich aktuell nicht mehr. Negativzinsen sind der Grund. Nun sprintet die ING Deutschland vor und will den Abwärtstrend beseitigen.

Aus für Negativzinsen: ING Deutschland erhöht Freibeträge ab 1. Juli

Die ING Deutschland schafft nach eigenen Angaben die Negativzinsen für einen Großteil ihrer Privatkunden ab. Zum 1. Juli erhöht die Bank die Freibeträge für Guthaben auf Giro- und Tagesgeldkonten, für die kein Verwahrentgelt fällig wird, von derzeit 50.000 auf 500.000 Euro pro Konto, wie das Institut am Dienstag mitteilte. Die ING Deutschland gebe damit die positive Zinsentwicklung auf den Kapitalmärkten frühzeitig an ihre Kundinnen und Kunden weiter.

Sparkasse, Commerzbank und CO.: Diese Banken wollen Zinsen erhöhen

"Mit der Erhöhung des Freibetrags für Guthaben auf dem Giro- und Extra-Konto entfällt das Verwahrentgelt für 99,9 Prozent unserer Kundinnen und Kunden", sagte Nick Jue, Vorstandschef der ING in Deutschland. "Wir haben als eine der letzten Banken ein Verwahrentgelt eingeführt und schaffen es als eine der ersten quasi wieder ab." Das Versprechen, mit Wegfall der Minuszinsen das Verwahrentgelt zu streichen, löse das Institut für fast alle Kunden schon vor einer Entscheidung der Europäischen Zentralbank ein. Auch andere Banken wollen nachziehen, wie "Biallo" und "Bild" berichten. Folgende Kreditinstitute planen eine Zinswende:

  • Deutsche Bank
  • Commerzbank
  • Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank)
  • Dortmunder Volksbank
  • Hamburger Sparkasse (Haspa)
  • Frankfurter Sparkasse
  • Frankfurter Volksbank
  • Mittelbrandenburgische Sparkasse
  • Nassauische Sparkasse (Naspa)
  • Ostsächsische Sparkasse Dresden
  • Sparda-Bank München
  • Sparda-Bank Südwest
  • Sparda-Bank West
  • Sparkasse Hannover
  • Sparkasse Pforzheim Calw
  • Volksbank Stuttgart

Europäische Zentralbank plant Zinserhöhung

Angesichts der Rekordinflation nehmen Europas Währungshüter Kurs auf ein Ende der ultralockeren Geldpolitik. Dabei gilt eine erste Zinserhöhung im Juli als zunehmend wahrscheinlich. Derzeit müssen Banken 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der EZB parken. Volkswirte erwarten, dass die Notenbank in diesem Jahr wahrscheinlich in mehreren Schritten zunächst diesen negativen Einlagensatz auf null Prozent anheben wird. Auchder EZB-Direktor Frank Elderson schließt eine Erhöhung der Leitzinsen im Juli nicht aus, wie er am Mittwoch sagte. Zunächst könne man "bei nächster Gelegenheit" die konjunkturstützenden Wertpapierkäufe beenden. "Das wird es uns ermöglichen, im Juli über eine Normalisierung der Leitzinsen nachzudenken, natürlich wie immer abhängig von den eingehenden Daten», sagte der Niederländer am Mittwoch.

Zuletzt hatten immer mehr Geldhäuser die Negativzinsen an Privatkunden weitergegeben. Einige Kreditinstitute kassierten dabei schon ab 5000 oder 10 000 Euro auf dem Tagesgeld- oder Girokonto ein Verwahrentgelt.

ING Deutschland will Freibetragserhöhung an Kunden weitergeben

"Sollte sich das Zinsumfeld weiterhin positiv entwickeln, werden wir auch unsere Kundinnen und Kunden an dieser Entwicklung teilhaben lassen", versicherte Jue. Die ING Deutschland erwartet nach eigenen Angaben zudem, durch die Erhöhung der Freibeträge auch jene Kunden zu überzeugen, die den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) inklusive Verwahrentgelt noch nicht zugestimmt haben "und dass die Bank damit weniger Kunden kündigen wird als zuletzt geplant".

Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs vor gut einem Jahr müssen Kreditinstitute bei Änderungen der AGBs die Zustimmung ihrer Kunden einholen. Geldhäuser müssen daher nachträglich um Zustimmung zu aktuellen Gebühren bitten.

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/hos/news.de/dpa

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