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Coronavirus-News aktuell: DIESE Produkte könnten jetzt bald knapp werden

Die Coronavirus-Epidemie könnte laut Experten zu Lieferengpässen und Versorgungsproblemen führen. Zwar sei dies in Deutschland bislang noch nicht zu spüren. Doch einige Produkte könnten bald knapp werden.

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Kommt es in Deutschland zu Lieferengpässen durch das Coronavirus? Bild: dpa

Der Coronavirus breitet sich weiterhin aus. Zwar scheint die erste Welle der Hamsterkäufe abgeebbt zu sein, dennoch sei die Nachfrage nach haltbaren Lebensmitteln und Desinfektionsmitteln weiterhin hoch. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei Unternehmen und Verbänden des Lebensmittelhandels. Zwar bestehe keine Gefahr von Versorgungsengpässen, dennoch könnten einige Produkte bald knapp werden.

Coronavirus-News aktuell: Nachfrage nach haltbaren Lebensmitteln in Deutschland weiterhin hoch

Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) teilte mit, dass es bundesweit aktuell "weiterhin eine höhere Nachfrage nach länger haltbaren Produkten und Hygieneartikeln" gebe. Ähnlich äußerten sich Kaufland und Real. Rewe betonte allerdings, die Tage, an denen sich der Absatz etwa von Toilettenpapier verdoppelt habe, seien vorbei. Die Nachfrage nach Konserven, Nudeln und Co. sei zwar weiterhin erhöht, doch werde daneben zunehmend wieder mehr Obst und Gemüse gekauft.

Der Discounter Lidl betonte sogar, nach den Vorratskäufen der vergangenen Wochen in einigen Regionen hätten sich die Verkaufszahlen mittlerweile wieder "weitestgehend normalisiert". Aldi Süd berichtete lediglich von einer höheren Nachfrage nach haltbaren Produkten "in einzelnen Filialen".

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"Versorgungslage normal!" Keine Gefahr von Lieferengpässen bei Lebensmitteln

Eine Gefahr von Versorgungsengpässen in Deutschland sehen aktuell weder die Handelskonzerne noch die Branchenverbände. Ein Sprecher des Handelsverbandes Deutschland (HDE) betonte: "Bislang sind keine Einschränkungen bei der Warenverfügbarkeit im Handel in Deutschland festzustellen. Die Versorgungslage ist bundesweit normal."

Coronavirus-Epidemie in China: Lieferketten nach Europa unterbochen

Dennoch fürchten Experten, dass die Folgen der Coronavirus-Epidemie in China in den nächsten Wochen verstärkt Deutschlands Industrie und auch den Handel treffen werden. Viele chinesische Fabriken standen über Wochen still oder laufen nur eingeschränkt. Dadurch fehlen Vorprodukte, Teile und auch komplette Erzeugnisse, die hierzulande weiterverarbeitet beziehungsweise verkauft werden. Betroffen ist unter anderem die Elektronikbranche. Gestört sind nicht nur Importe, sondern auch Lieferungen nach China.

Mit Importen von 52 Milliarden Euro sei China der "mit Abstand größte ausländische Lieferant für den deutschen Elektromarkt", sagt Andreas Gontermann, der Chefvolkswirt des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI). "Die Lieferschwierigkeiten betreffen die Branche nicht flächendeckend", sagt er. "Etliche Unternehmen berichten aber über Störungen in den Liefer- und Produktionsketten."

Gontermann beziffert das Volumen der aus China nach Deutschland gelieferten Vorleistungsprodukte auf einen Wert von 10 Milliarden Euro im Jahr. "Wie viel davon liefergefährdet ist, lässt sich schwer abschätzen", sagt Gontermann. Und damit ist es noch nicht getan: "Hinzu kommt, dass Vorleistungen aus anderen Ländern ebenfalls chinesische Vorleistungen enthalten können", erklärt er. So laufen auch die japanische und die südkoreanische Wirtschaft derzeit nur gebremst, beide Länder sind sehr wichtig für die Elektronikbranche.

Lieferengpässe bei Elektronik im April 2020 erwartet

Auch die Verbraucher werden aller Voraussicht nach die Auswirkungen in den Elektromärkten spüren. "Aktuell lassen sich noch keine Lieferengpässe durch die Restriktionen des Coronavirus feststellen, derzeit rechnen wir für April mit ersten möglichen Lieferengpässen und steigenden Wareneinstandspreisen", sagt Alexander Maier, Senior Vice President bei Ingram Micro, einem im Münchner Vorort Aschheim ansässigen Großhändler für Elektro- und Elektronikerzeugnisse. "Wir arbeiten aktuell an Strategien, um auf diese Auswirkungen schnell reagieren zu können und unseren Kunden auch weiterhin die bestmögliche Warenverfügbarkeit zu bieten."

Autoindustrie besorgt! Coronavirus unterbricht Lieferketten

Besorgt ist auch die Autoindustrie. "Derzeit läuft die Produktion an allen Standorten", sagt eine Audi-Sprecherin in Ingolstadt. "Es ist natürlich nicht abzusehen, wie sich die Lage mittelfristig - insbesondere mit Blick auf die Lieferkette - entwickeln wird. Eventuell drohende Engpässe versuchen wir durch gezielte Maßnahmen abzufedern."

Audi sitzt in Bayern, wo die Unternehmen besonders abhängig vom Ausland sind und mehr als die Hälfte ihrer Umsätze außerhalb der deutschen Grenzen erwirtschaften. "Lieferketten zwischen China und Bayern sind unterbrochen und werden aus heutiger Sicht in den kommenden Wochen noch stärker unterbrochen, wenn zum Beispiel Vorkrisenprodukte verarbeitet sind und keine weiteren nachkommen", sagt Bertram Brossardt, der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw).

Die wichtigsten Importgüter aus China für die bayerische Wirtschaft sind Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse, elektrische Ausrüstungen und Maschinen. "Wir erwarten eine Unterbrechung der Lieferketten in etwa proportional zum Volumen der einzelnen Warengruppen", sagt Brossardt. Das dürfte analog für Unternehmen im Rest derRepublik gelten, die aus China beliefert werden.

Engpässe bei Versorgung von Medikamenten erwartet! DIESE Tabletten könnten knapp werden

Für Außenstehende nicht abzuschätzen sind die Auswirkungen auf die Versorgung mit Medikamenten. Nach Angaben des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn gibt es derzeit keine Coronavirus-bedingten Engpässe. Doch hat Indien - wo viele Nachahmermedikamente für den Weltmarkt hergestellt werden - vergangene Woche die Ausfuhr 26 gängiger Wirkstoffe begrenzt, darunter Paracetamol und mehrere Antibiotika.

Ein bedeutender Großhändler für Medikamente ist die in Mannheim ansässige Phoenix Pharmahandel - und das Unternehmen mauert: "Das Thema Ihrer Anfrage können wir nicht bewerten", teilt ein Sprecher mit. Der Pharmaverband Progenerika erklärt, man gehe nicht davon aus, "dass es bis zum Sommer 2020 aufgrund von Corona zu Engpässen in der Versorgung in Deutschland kommt". Was dann kommt? "Derzeit noch nicht abzusehen."

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/news.de/dpa

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