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Fynn Kliemann: Angeblicher Maskenbetrug! So reagiert der Influencer auf die Böhmermann-Kritik

In der neuen Folge von seinem "ZDF Magazine Royale" greift Jan Böhmermann (41) Fynn Kliemann (34) scharf an. Der Satiriker wirft dem YouTuber und Musiker vor, in einen Maskenbetrug verwickelt zu sein.

Fynn Kliemann (34) soll mit Corona-Schutzmasken betrogen haben. (Foto) Suche
Fynn Kliemann (34) soll mit Corona-Schutzmasken betrogen haben. Bild: picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich

Am Freitagabend, 6. Mai, läuft um 23 Uhr im ZDF die neue Folge des "ZDF Magazin Royale" mit Jan Böhmermann. Die Sendung ist bekannt für ihre brisanten Enthüllungen zu Themen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur. Dieses Mal ist die neue Ausgabe der Show schon vor der offiziellen Erstausstrahlung im Free-TV online zu sehen. Darin deckt Jan Böhmermann einen mutmaßlichen Maskenbetrug auf, in den der Influencer Fynn Kliemann verwickelt sein soll.

Fynn Kliemann soll Masken aus Bangladesch und Vietnam bestellt haben

Worum geht es konkret? Fynn Kliemann, der durch lustige Heimwerkervideos auf YouTube berühmt wurde, einen ehemaligen Reiterhof in Niedersachsen zu einem Kreativprojekt umwandelte und mittlerweile zwei Nummer-Eins-Alben in den deutschen Charts hatte, soll zusammen mit seinem Geschäftspartner Tom Illbruck in Bangladesch und Vietnam produzierte Corona-Schutzmasken als "fair" und "in Europa produziert" verkauft haben. Mehr über Kliemanns Person lesen Sie hier. Laut den Angaben des "ZDF Magazin Royale" verdienten die Arbeiter in den Fabriken in Bangladesch dabei durchschnittlich 130 Dollar - knapp die Hälfte des dortigen Existenzminimums.

https://youtu.be/P1GZQDeVqlk

Mit Firma "Global Tactics": Millionengewinne durch dubiose Maskendeals?

Besonders brisant: Für die angeblich "fairen" Masken erhielt Fynn Kliemann 2020 sogar den Deutschen Nachhaltigkeitspreis. Für die Recherchen wertete das Team um Jan Böhmermann nach eigenen Angaben Chats, Sprachnachrichten, E-Mails, Lieferscheine, Auftragsbestätigungen, Fotos, Videoaufnahmen und Anruflisten aus. Diese sollen unter anderem belegen, dass Kliemann und Illbruck im Jahr 2020 mindestens 2,3 Millionen Masken in Bangladesch und Vietnam in Auftrag gegeben haben, deren Produktionskosten zwischen 40 und 45 Cent pro Stück lagen. Großkunden konnten sie anschließend von dem Textilunternehmen "Global Tactics", bei dem Tom Illbruck Geschäftsführer ist und über die Fynn Kliemann Merchandise verkauft, wesentlich teurer - nämlich ab 93 Cent pro Stück - erwerben. Somit seien Gewinne in Millionenhöhe möglich gewesen. Über deren Höhe wollten Kliemann und Illbruck laut der ebenfalls neu ins Leben gerufenen Webseite lmaafk.de mit Fakten zur Sendung keine Angaben machen.

Jan Böhmermann erhebt in "ZDF Magazin Royale" weitere schwere Vorwürfe

Jan Böhmermann wirft "Global Tactics" weiterhin vor, den wahren Produktionsstandort der Masken vor seinem Großkunden "About You" vertuscht haben zu wollen. Außerdem sollen Kliemann und Illbruck dafür gesorgt haben, dass bis zu 100.000 fehlerhafte Masken in Flüchtlingslager in Griechenland und Bosnien geliefert wurden. Bereits vier Tage vor der Ausstrahlung der Sendung gab Fynn Kliemann auf Instagram eine etwa halbstündige Stellungnahme zu einer vom "ZDF Magazin Royale" verschickten Konfrontation mit den Vorwürfen ab. Was der Influencer zu sagen hat, sehen Sie hier:

Influencer Kliemann wegen Böhmermann-Kritik unter Druck

Am Freitag verbreitete Kliemann zudem ein langes Statement, in dem er sein Handeln kritisch reflektierte. Darin hieß es: "Ich möchte mich in aller Form bei allen Personen, Organisationen, Institutionen entschuldigen, die nun "auf den ersten Blick" enttäuscht und geschockt sind." Er bat zugleich um einen differenzierten Blick. Manches stimme nicht.

Konkret ging es unter anderem um den Produktionsort von Schutzmasken, der möglicherweise bewusst nicht transparent gemacht worden sein könnte - statt in Europa sollen sie in Asien hergestellt worden sein. Kliemann wurde dabei mit einer Textilfirma in Beziehung gesetzt. In seinem Statement hieß es: "Ich muss mir klar eingestehen, dass ich den Prozess nicht mehr überblicken konnte." Weiter hieß es: "Das darf niemals passieren und somit übernehme ich, auch wenn ich weder Produzent noch Verkäufer war, eine Verantwortung." Durch diese Versäumnisse, sich mit diesen Prozessen nicht eingehend befasst zu haben, habe er viele enttäuscht. Auf seinem Instagram-Profil zeigten sich viele enttäuscht und posteten Kommentare.

#fynnkliemann: Twitter-User munkeln über Olli Schulz als "Maulwurf"

Auf Twitter schoss der Hashtag #fynnkliemann kurz nach Veröffentlichung der "ZDF Magazin Royale"-Ausgabe in den Trends auf Platz 1. Viele User sind empört über den mutmaßlichen Maskenbetrug. "Durden" schreibt: "Du gibst keine fehlerhaften Masken an Flüchtlinge, weil du so süß verplant bist, du gibst sie, weil du ein berechnendes Arschloch bist. Ekelhafter Mensch." "Jules" bezeichnet Fynn Kliemann aufgrund der Enthüllungen als "Next Level Soziopath".

Andere Nutzer spekulieren, ob Moderator Olli Schulz (48) - sowohl mit Jan Böhmermann als auch mit Fynn Kliemann befreundet - möglicherweise ein heimlicher Verräter ist und dem "ZDF Magazin Royale" die privaten Mitteilungen mit dem belastenden Material zugespielt hat. "moinmoin" mutmaßt: "#ollischulz hat #fynnkliemann das handy geklaut". "Nee, oder?" fragt hingegen, ob der Haussegen bei der nächsten Folge von "Fest & Flauschig" schief hängen wird - einen Podcast, den Jan Böhmermann und Olli Schulz gemeinsam moderieren.

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/kns/news.de/dpa

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