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High Heels, Glitzer, Tränen und ganz viel Drama: Zum Auftakt der Castingshow "Queen of Drags" stellen sich die Kandidaten vor - sowohl als Mann als auch als Frau. Im Netz hagelte es heftige Kritik für Heidi Klums neue Show.
Premiere im deutschen Fernsehen: Erstmals zur Primetime ist am Donnerstagabend eine Show gelaufen, die sich ausschließlich um Dragqueens dreht. In "Queen of Drags" soll am Ende der beste Travestiekünstler des Landes gekürt werden. Doch konnte die neue Show von "Germany's next Topmodel"-Chefin Heidi Klum auch das Publikum überzeugen?
"Es ist an der Zeit, dass die Deutschen auch mal moderner sind und sehen, was so in der Welt passiert." Mit diesen Worten beschrieb Heidi Klum, was ihre neue ProSieben-Sendung anstrebt: Der breiten Öffentlichkeit die Drag-Kunst näherbringen und zeigen, dass unter den Perücken der Glamour-Ladys ganz normale Männer stecken.
So wie der Berliner Travestiekünstler Tim, der in seiner Rolle als Bambi Mercury dem Modeschöpfer Harald Glööckler ähnelt und sagte: "Dragqueens sind wie du und ich - nur mit ein bisschen mehr Make-up." Oder die türkische Drag Katy Bähm, die erzählte, das ihr Vater kaum noch mit ihr rede. "Das tut einem dann schon weh. Man will ja eigentlich nur akzeptiert werden."
Neben den ganz persönlichen Momenten erlebten die Zuschauer zum Auftakt aber auch die für Reality-Shows typische Prise Drama und Zickenkrieg. Zum Beispiel bei der Zimmereinteilung in einer Luxusvilla in Los Angeles. Dort bereiten sich die Teilnehmer auf die wöchentliche Mottoshow vor, bei der sie die Jury überzeugen müssen.
Neben der Stammbesetzung - Klum, Conchita Wurst und Bill Kaulitz - bewertete in der ersten Folge Deutschlands wohl bekannteste Dragqueen die Auftritte:Olivia Jones. Die Darbietungen bestanden dabei meist aus einem Mix von Tanz und Playback-Gesang. Am Ende musste die Spanierin Janisha Jones die Koffer packen. Sie schied unter reichlich Tränen aus.
Klum ging in der Auftaktfolge auch auf Kritik an ihrer Person ein. Im Vorfeld hatte sich ein Teil der schwulen Community an der GNTM-Moderatorin gestört. "Weil ich hetero bin, weiß bin und eine Frau bin.Das ist total gemein", empörte sie sich. Die 46-Jährige erklärte, sie werde regelmäßig in der Öffentlichkeit angegriffen. So heiße es oft:"Ich bin zu alt für meinen Mann zum Beispiel. Das ist ja auch Shaming."
Mit dem englischen Wort "Shaming" wird das Phänomen beschrieben, dass Menschen - sehr oft Frauen und Mädchen - angegriffen (beschämt) werden, die gesellschaftlich erwartetem Verhalten oder Auftreten nicht entsprechen.
Wirklich aufhören wollte es mit dem "Shaming" auch nach der ersten Folge von "Queen of Drags" nicht. Stattdessen musste Heidi Klum erneut heftige Kritik über sich und ihre neue TV-Show ergehen lassen. "Keiner will Heidi Klum nicht, weil sie hetero ist, sondern weil sie Menschen im Fernsehen erniedrigt.", "So viel essen kann ich nicht, wie ich Kotzen möchte. Bill Kaulitz&Heidi Klum sind reinste Fehlbesetzungen...???? #QueenOfDrags" und "#QueenOfDrags Zusammenfassung: totaler Müll. Und eine Jury, die innerliche wusste fehl am Platz zu sein. Nein danke", poltern einige wütende Twitter-User noch während der Ausstrahlung.
Ein anderer Twitter-User schreibt: "Es ist zwar gut, dass sie offen über die ganze Kritik sprechen. Aber dann kam Heidi mit der 'Ich als weißes, Heterosexuelles Supermodel fühle mich diskriminiert' und hat alles kaputt gemacht. #QueenOfDrags". In einem weiteren sehr kritischen Kommentar, wird ein Zuschauer noch direkter: "#QueenOfDrags war genau der Schrott, den ich erwartet habe. Richtiges Kartoffel Drag Race mit ner Jury, die alle nicht so recht wissen, was sie sagen oder kritisieren sollen, weil keiner Souveränität in der Materie besitzt.Uff..." Und diese Liste könnte man noch endlos fortsetzen, wie die nachfolgenden Twitter-Beiträge deutlich machen.
Alle reden davon, wie toll es doch sei dass es jetzt #QueenofDrags gibt, wodurch queere Menschen repräsentiert, empowert und emanzipiert werden.
— Anouk (@anouk11_2) November 14, 2019
In Wahrheit, werden Queers aufeinander gehetzt, damit sich irgendwelche Cishets darüber lustig machen können.
Ich gucke keine „Shows“ von Frau Klum (oder ähnlich) und muss mich über jeden Menschen wundern der A dies tut und B überhaupt daran teilnimmt. Diese Gesellschaft ist sowas von im Arsch ❗️#QueenOfDrags
— (((Sol Dev ★????))) (@skeptikaa) November 15, 2019
Wie viel Tonnen des pösen CO2 hätten wir einsparen können, wenn dieses #QueenOfDrags nicht produziert worden wäre.
— Frank (@Leif65) November 15, 2019
#QueenOfDrags wow ich weiß wir sollten zusammen halten. Aber die Show ist wohl die absolute Krönung des Trashtv... sry just saying. Ich schäme mich Tatsache fremd das man hier sowas zeigt.
— The Real Kitty (@_therealkitty1_) November 15, 2019
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sba/fka/news.de/dpa