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Vox-Show unter Rassismus-Vedacht: Führt Anni Friesinger Schwarze im TV vor?

Am kommenden Dienstag startet bei Privatsender Vox die Doku-Soap «Real Cool Runnings - Von Kenia aufs Eis». Im Mittelpunkt der Reihe stehen vier kenianische Läufer, die von Anni Friesinger für einen Schlittschuh-Marathon ausgebildet werden sollen. Doch das Format steht bereits jetzt in der Kritik.

Eisschnelllauf-Star Anni Friesinger ist dreifache Olympiasiegerin, 16-fache Weltmeisterin und fünffache Europameisterin - und ab kommendem Dienstag auch Star der sechsteiligen Vox-Doku-Soap «Real Cool Runnings - Von Kenia aufs Eis». Darin will die 37 -Jährige die vier kenianischen Lauftalente (und Wintersport-Neulinge) Amos,Isaac,Leonard und Sammy für den 100 Kilometer Eisschnelllaufmarathon auf dem Weissensee in Österreich fit machen.

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«Alle vier sind in Topform – aber bisher waren sie statt auf eiskalten Kufen immer auf heißen Sohlen unterwegs. Und auch an das Leben in einer deutschen Gastfamilie müssen sie sich erst noch gewöhnen. So wird das deutsch-kenianische Trainingslager nicht sportlich, sondern auch kulturell zu einer großen Herausforderung», verspricht TV-Sender Vox in einer Ankündigung der Sendung.

Wird bei «Real Cool Runnings - Von Kenia aufs Eis» Rassismus gefördert?

Doch Friesingers Doku-Soap-Premiere sorgt bereits vor der ersten Ausstrahlung für kontroverse Diskussionen. Es geht darum, wie die vier kenianischen Läufer in dem Format dargestellt werden - warum sie in bayerischen Trachten Weißbier trinken müssen und zuerst ohne Schuhe aufs Eis geschickt werden, nur um dann doch auf der Nase zu landen.

 

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Und genau damit hat Tahir Della, Vorstandsmitglied der Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland, laut einem Bericht der «Bild»-Zeitung ein gewaltiges Problem: «Auf diese Weise werden dunkelhäutige Menschen, wenn auch subtil, zum Gespött gemacht. Dass in der Sendung kein Weißer über das Eis stolpert, ist natürlich kein Zufall, weil das nicht halb so lustig wirkt.», zitiert ihn das Blatt. Fördert «Real Cool Runnings - Von Kenia aufs Eis» gar den Rassismus? «Man muss genauer hinterfragen, welche Botschaft transportiert und welche Stereotypen reproduziert werden.», mahnt Tahir Della an.

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