Von news.de-Redakteurin Sophia Sieber - Uhr

Rasenpflege: Schaf oder Maschine?

Wer einen schönen Rasen haben will, der muss mähen. Doch mit welcher Technik pflegt man das Gras am besten - per Hand, motorisiert oder per Tier? News.de hat die Antworten.

Diese Schäferin mäht Gras.Ein Indiz, dass Schafe keine guten Rasenmäher sind? (Foto) Suche
Diese Schäferin mäht Gras. Ein Indiz, dass Schafe keine guten Rasenmäher sind? Bild: dpa

Für den Gartenbesitzer lästige Pflicht, für den Rasen ein Wellness-Programm: «Rasenmähen muss sein», sagt Prof. Gert Bischoff von der Fakultät für Landschaftsarchitektur an der Fachhochschule Erfurt. Nur so könne das Gras wirklich dicht wachsen. Wer die Rasenpflege nicht ernst nimmt, der riskiert unregelmäßiges Wachstum und sprießendes Unkraut.

Das heimische Grün ist meist ein Zier- oder Gebrauchsrasen. In seiner Hauptwachstumsphase sollte dieser etwa zweimal in der Woche gemäht werden. Zierrasen hat dabei seine ideale Höhe von etwa sechs Zentimetern und wird dann auf circa drei Zentimeter zurückgestutzt, Gebrauchsrasen auf etwa vier Zentimeter.

Um den Rasen in Form zu halten, stehen dem Gartenfreund mehrere Rasenmäher-Arten zur Verfügung. Die grundsätzlichen Mähertypen sind Sichel- oder Spindelmäher.

Spindelmäher sind am exaktesten

Ein Spindelmäher schneidet den Rasen besonders schonend. Diese Variante findet sich häufig bei den handgeführten Mähern ohne Motor. Mit ihm kann man, nach Angaben der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), den Rasen auch am exaktesten schneiden. Aber der Spindelmäher hat auch Nachteile: Zu hohes oder nasses Gras mäht er nicht, falls noch kleine Steinchen im Rasen sind, werden die Messer schnell stumpf, erläutert Professor Bischoff. Außerdem müsse die bearbeitete Fläche eben sein.

«Der Sichelmäher ist für den privaten Gartenbereich der Standardmäher, er ist sehr robust und schneidet auch nasses und hohes Gras», erläutert Bischoff. In der Regel ist diese Variante motorbetrieben. Auch die Messer des Sichelmähers werden schnell stumpf. Das schadet dem Gras, wenn es eher gequetscht als geschnitten wird. Laut LWG könne die Graspflanze geschwächt werden und sei anfälliger für Krankheit und Pilze.

Unmotorisierte Mäher kommen bei Gartenflächen bis 200 Quadratmetern zum Einsatz. Sehr viel preiswerter als motorbetriebene Modelle sind sie aber nicht. Ein guter Hand-Spindelmäher kostet im Online-Shop inklusive Versandkosten etwa 140 Euro. Ein gutes motorisiertes Modell gibt es auch schon ab etwa 90 Euro.

Schöner Mähen

Obwohl Rasenmähen eigentlich eine eher dröge Arbeit ist, gibt es Geräte, die mehr Spaß machen - dank Motor und Lenkrad. Aufsitzmäher lohnen sich aber erst ab einer Rasenflächen von etwa 500 Quadratmetern und sind wenig wendig, was sie gerade für den heimischen Gebrauch unpraktisch machen kann. Ein zweiter Mäher ist deshalb immer ratsam. Dass solche Mini-Traktoren oft auch einfach nur dem eigenen Vergnügen dienen, beweisen unzählige Wettkämpfe, die in ganz Deutschland ausgetragen werden. 

Allein hierzulande gibt es mehr als 70 Renntraktorenteams, die mit etwa 50 km/h über matschige Pisten sauen. Dabei sind die Anschaffungskosten für solche Spaß-Mäher relativ hoch. Erst im März hat das Online-Magain Selbst ist der Mann acht Geräte unter die Lupe genommen. Der Preistipp, der Viking MT 5097 C, kostet etwa 3600 Euro.

Määäääähen

Viel günstiger, und im Vergleich zu den benzin- oder dieselbetriebenen Mähern auch noch ökologischer, sind Schafe oder Ziegen. Die gibt es bereits ab etwa 30 Euro. Sie halten den Rasen gerne und freiwillig kurz und ersparen es ihrem Besitzer, selbst Zeit in diese Arbeit zu investieren.

Tiere als Landschaftsgärtner sind nicht ungewöhnlich: So pflegen zum Beispiel Wisente die Wiesen rund um den Leipziger Cospudener See, kleine Exmoorponys oder Wildpferde kümmern sich in vielen Naturparks um den Rasen und in Mönchengladbach oder Dormagen sorgen Moorschnucken (eine Schafrasse) für kräftiges Grün. Prinzipiell spreche nichts dagegen, sich auch zu Hause tierische Unterstützung zu holen, sagt Professor Bischoff. Aber die Zeit, die man beim Rasenmähen spare, müsse man auch gleich wieder in die Tiere investieren, denn die brauchen auch intensive Pflege.

kab/ivb/news.de

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