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Leichtathletik-WM 2022 in Eugene (USA): Wieder Gold! Mihambo zum zweiten Mal Weltmeisterin

Mit dem Wettbewerb 20 Kilometer Gehen der Frauen starteten am Freitag, 15. Juli, die diesjährigen Leichtathletik-Weltmeisterschaften im US-Bundesstaat Oregon. Alle Infos zum Zeitplan, zu den Wettbewerben sowie zur TV-Übertragung aus Eugene gibt es hier.

Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo (28) verteidigte ihren WM-Titel. (Foto) Suche
Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo (28) verteidigte ihren WM-Titel. Bild: picture alliance/dpa | Soeren Stache

Von wegen Sommer ohne sportliche Großereignisse: Auch wenn es in diesem Jahr in der heißen Jahreszeit keine Olympischen Spiele oder eine Fußball-Weltmeisterschaft der Männer gibt, kommen Sport-Fans auch im Juli 2022 voll auf ihre Kosten. Neben der Tour de France und der Fußball-Europameisterschaft der Frauen in England steht ab Freitag ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm: Die 18. Leichtathletik-Weltmeisterschaften vom 15. bis 24. Juli (Ortszeit) in Eugene, Oregon, USA. Zeitplan, Wettbewerben und wie man das Event in TV und Live-Stream verfolgen kann erfahren Sie hier.

Leichtathletik-WM 2022: So sehen sie das Sport-Event in TV und Live-Stream

Wer die Leichtathletik-WM im Free-TV verfolgen möchte, kann dies bei ARD und ZDF tun. Die beiden Sender übertragen die Wettbewerbe abwechselnd live. Insgesamt sind 35 Stunden WM-Berichterstattung geplant. Los geht es am Freitag, 15. Juli, um 20.20 Uhr in der ARD. Alle weiteren Sendezeiten finden Sie hier. An sieben von zehn Wettkampftagen wird es zwischen 15.00 und 22.30 Uhr Übertragungen als Livestream in voller Länge in den Mediatheken sowie auf "sportschau.de" und "sportstudio.de" geben.

Das ist der Zeitplan der Leichtathletik-WM in Eugene, Oregon

Bei der WM werden 49 Goldmedaillen vergeben. Für Frauen und Männer gibt es je 24 Wettbewerbe plus die Mixed-Staffel über 4x400-Meter. Zum ersten Mal soll eine Team Trophy an die erfolgreichste Nation vergeben werden. Dabei zählt das Erreichen der ersten acht Plätze, die mit entsprechender Punktzahl verbunden sind. Den Zeitplan für alle Finals sowie die Sieger finden Sie hier:

Zeit (MESZ) Finale Sieger
Freitag, 15.07.2022, 22.10 Uhr 20 km Gehen (F) Kimberly Garcia Leon (Peru)
Samstag, 16.07.2022, 00.10 Uhr 20 km Gehen (M) Toshikazu Yamanishi (Japan)
Samstag, 16.07.2022, 04.50 Uhr 4 x 400 m (X) Dominikanische Republik
Samstag, 16.07.2022, 21.00 Uhr Hammerwurf (M) Pawel Fajdek (Polen)
Samstag, 16.07.2022, 21.20 Uhr 10.000 m (F) Letesenbet Gidey (Äthiopien)
Sonntag, 17.07.2022, 03.20 Uhr Weitsprung (M) Jianan Wang (China)
Sonntag, 17.07.2022, 03.25 Uhr Kugelstoßen (F) Chase Ealey (USA)
Sonntag, 17.07.2022, 04.50 Uhr 100 m (M) Fred Kerley (USA)
Sonntag, 17.07.2022, 15.15 Uhr Marathon (M) Tamirat Tola (Äthiopien)
Sonntag, 17.07.2022, 20.35 Uhr Hammerwurf (F) Brooke Andersen (USA)
Sonntag, 17.07.2022, 22.00 Uhr 10.000 m (M) Joshua Cheptegei (Uganda)
Montag, 18.07.2022, 02.25 Uhr Stabhochsprung (F) Katie Nageotte (USA)
Montag, 18.07.2022, 03.27 Uhr Kugelstoßen (M) Ryan Crouser (USA)
Montag, 18.07.2022, 04.30 Uhr 110 m Hürden (M) Grant Holloway (USA)
Montag, 18.07.2022, 04.50 Uhr 100 m (F) Shelly-Ann Fraser-Price (Jamaika)
Montag, 18.07.2022, 15.15 Uhr Marathon (F) Gotytom Gebreslase (Äthiopien)
Dienstag, 19.07.2022, 02.45 Uhr Hochsprung (M) Mutaz Essa Barshim (Katar)
Dienstag, 19.07.2022, 03.20 Uhr Dreisprung (F) Yulimar Rojas (Venezuela)
Dienstag, 19.07.2022, 03.55 Uhr 800 m (F) Nafissatou Thiam (Belgien)
Dienstag, 19.07.2022, 03.55 Uhr 3.000 m Hindernis (M) Soufiane El Bakkali (Marokko)
Dienstag, 19.07.2022, 03.55 Uhr 1.500 m (F) Fatih Kipyegon (Kenia)
Mittwoch, 20.07.2022, 02.40 Uhr Hochsprung (F) Eleanor Patterson (Australien)
Mittwoch, 20.07.2022, 03.33 Uhr Diskuswurf (M) Kristjan Ceh (Slowenien)
Mittwoch, 20.07.2022, 04.30 Uhr 1.500 m (M) Jake Wightman (Großbritannien)
Mittwoch, 20.07.2022, 04.30 Uhr 400 m Hürden (M) Alison Dos Santos (Brasilien)
Donnerstag, 21.07.2022, 03.30 Uhr Diskuswurf (F) Bin Feng (China)
Donnerstag, 21.07.2022, 04.45 Uhr 3.000 m Hindernis (F) Norah Jeruto (Kasachstan)
Freitag, 22.07.2022, 04.35 Uhr 200 m (F) Shericka Jackson (Jamaika)
Freitag, 22.07.2022, 04.50 Uhr 200 m (M) Noah Lyles (USA)
Freitag, 22.07.2022, 15.15 Uhr 35 km Gehen (F) Kimberly García León
Samstag, 23.07.2022, 03.20 Uhr Speerwurf (F) Kelsey-Lee Barber (Australien)
Samstag, 23.07.2022, 04.15 Uhr 400 m (F) Shaunae Miller-Uibo (Bahamas)
Samstag, 23.07.2022, 04.35 Uhr 400 m (M) Michael Norman (USA)
Samstag, 23.07.2022, 04.50 Uhr 400 m Hürden (F) Sydney McLaughlin (USA)
Sonntag, 24.07.2022, 03.00 Uhr Dreisprung (M) Pedro Pichardo (Portugal)
Sonntag, 24.07.2022, 03.10 Uhr 800 m (M) Emmanuel Kipkurui Korir (Kenia)
Sonntag, 24.07.2022, 03.25 Uhr 5.000 m (F) Gudaf Tsegay (Äthiopien)
Sonntag, 24.07.2022, 03.35 Uhr Speerwurf (M) Anderson Peters (Grenada)
Sonntag, 24.07.2022, 04.30 Uhr 4x100 m (F) USA
Sonntag, 24.07.2022, 04.50 Uhr 4x100 m (M) Kanada
Sonntag, 24.07.2022, 15.15 Uhr 35 km Gehen (M) Massimo Stano, Italien
Montag, 25.07.2022, 02.25 Uhr Stabhochsprung (M)  Armand Duplantis
Montag, 25.07.2022, 02.50 Uhr Weitsprung (F)  Malaika Mihambo
Montag, 25.07.2022, 03.05 Uhr 5.000 m (M)  Jakob Ingebrigtsen
Montag, 25.07.2022, 03.35 Uhr 800 m (F)  Athing Mu 
Montag, 25.07.2022, 04.00 Uhr 100 m Hürden (F)  Tobi Amusan
Montag, 25.07.2022, 04.35 Uhr 4x400 m (M)  USA
Montag, 25.07.2022, 04.50 Uhr 4x400 m (F)  USA

Alle Infos und Ergebnisse zur Leichtathletik WM 2022 auf einen Blick

Wer holt Gold, Silber und Bronze? Was spielt sich abseits der Wettbewerbe in Eugene ab? Alle wichtigen Infos zu den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Eugene gibt's hier im News-Ticker.

+++ 25.07.2022: Stabhochspringer Duplantis verbessert Weltrekord und holt WM-Gold +++

Stabhochsprung-Star Armand Duplantis hat seinen eigenen Weltrekord bei der Leichtathletik-WM in Eugene gesteigert. Der 22 Jahre alte Schwede überquerte am Sonntag (Ortszeit) zum WM-Abschluss 6,21 Meter und übertraf damit die alte Bestmarke um einen Zentimeter.

Für Duplantis ist es der dritte Weltrekord in diesem Jahr. Am 7. März hatte er bei der Hallen-WM in Belgrad 6,20 Meter überquert und zwei Wochen zuvor an gleicher Stelle 6,19 Meter. Im Stabhochsprung sind erzielte Weltrekorde in der Halle und im Freien gleichgestellt.

+++ 25.07.2022: Mihambo verteidigt Weitsprung-Titel bei Leichtathletik-WM +++

Leichtathletin Malaika Mihambo hat mit 7,12 Metern ihren WM-Titel im Weitsprung verteidigt. Durch ihren Sieg in Eugene am Sonntag (Ortszeit) hat die Olympiasiegerin nun als einzige Deutsche neben Heike Drechsler zwei Mal Weitsprung-Gold bei einer WM gewonnen.

+++ 24.07.2022: Titelverteidiger Kaul startet WM-Aufholjagd mit Hürden-Bestzeit +++

Titelverteidiger Niklas Kaul hat die Aufholjagd am zweiten Tag des Zehnkampfes bei der Leichtathletik-WM in Eugene mit einer persönlichen Bestzeit über 110 Meter Hürden gestartet. In 14,27 Sekunden wurde der 24 Jahre alte Mainzer am Sonntag (Ortszeit) Dritter seines Laufs. Im Zwischenklassement konnte sich Kaul aber nur um eine Position auf den 15. Platz vorkämpfen und auf 5087 Punkte verbessern. Bei seiner sensationellen Aufholjagd vor drei Jahren war er nach fünf Disziplinen Elfter und konnte vor allem dank eines Speerwurfs über 79,05 Meter am Ende noch Weltmeister werden.

Die Führung verteidigte zum Auftakt des zweiten Tages Ayden Owens-Delerme aus Puerto Rico mit 5596 Punkten vor dem Kanadier Pierce Lepage, der 5488 Zähler sammelte. Fünfter war nach sechs Disziplinen der französische Weltrekordler Kevin Mayer mit 5364 Punkten.

Bester Deutscher blieb bei seiner WM-Premiere Leo Neugebauer. Der 22-jährige Athlet von der LG Leinfelden-Echterdingen lief in 14,86 Sekunden über die Hürden, fiel aber mit 5155 Punkten um zwei Ränge auf Platz elf zurück. Auf Rang 16 mit 5085 Punkten steht der ehemalige WM-Dritte Kai Kazmirek von der LG Rhein-Neuwied nach 14,43 Sekunden im Hürdensprint. Der Ulmer Tim Nowak ist mit 4849 Punkten Letzter der nur noch 20 verbliebenen Teilnehmer. Über die Hürden reichte es für den WM-Zehnten von 2019 nur zu einer Zeit von 14,91 Sekunden.

+++ 24.07.2022: Italiener Stano Weltmeister über 35 Kilometer Gehen - Deutsche zurück +++

Der Italiener Massimo Stano hat die WM-Premiere über 35 Kilometer Gehen in Eugene gewonnen. Der Olympiasieger über die 20-Kilometer-Distanz kam am Sonntag nach 2:23,14 Stunden ins Ziel und verteidigte seinen knappen Vorsprung vor dem Japaner Masatora Kawano, der nur eine Sekunde langsamer war. Perseus Karlström aus Schweden holte wie schon vor einer Woche im 20-Kilometer-Rennen Bronze. Die beiden deutschen Teilnehmer Karl Junghannß und Carl Dohmann kamen auf den Plätzen 34 und 40 ins Ziel. Christopher Linke, der sich im Vorfeld Hoffnungen auf eine Medaille gemacht hatte, konnte wegen seines positiven Corona-Tests gar nicht erst antreten.

+++ 24.07.2022: Das war die Nacht zum Sonntag bei der Leichtathletik-WM +++

Vier schnelle Frauen haben bei der Leichtathletik-WM in Eugene die erste deutsche Medaille eingesammelt. Das Sprint-Quartett rast hinter den USA und Jamaika zu Bronze in der 4x100-Meter-Staffel. Im Speerwerfen klappt es dagegen knapp nicht - für Julian Weber wiederholt sich die bittere Olympia-Erfahrung.

4x100 Meter, Frauen und Männer: Tatjana Pinto, Alexandra Burghardt, Gina Lückenkemper und Rebekka Haase haben die erste deutsche WM-Medaille geholt und sind hinter den USA und Jamaika in 42,03 Sekunden zu Bronze gesprintet. "Es fühlt sich an wie ein Traum gerade, ich hoffe, ich wache nicht auf", sagte Pinto danach im ZDF. Die siegreichen USA waren in 41,14 Sekunden 0,04 Sekunden schneller als Jamaika um die 100-Meter-Weltmeisterin Shelly-Ann Fraser-Pryce und 200-Meter-Weltmeisterin Shericka Jackson. Bei den Männern schnappte Kanada den Gastgebern den WM-Titel weg. Mit der Jahresweltbestleistung von 37,48 Sekunden war das Quartett 0,07 Sekunden schneller als die USA um 200-Meter-Weltmeister Noah Lyles. Großbritannien kam in 37,83 Sekunden auf den dritten Platz.

Speerwerfen, Männer: Wieder der undankbare vierte Platz für Julian Weber - das war schon bei den Olympischen Spielen in Tokio so. Der 27 Jahre alte Mainzer warf im ersten Versuch 86,86 Meter und konnte das nicht mehr verbessern. Bundestrainer Boris Obergföll berichtete, Weber sei mit dem Fuß im zweiten Versuch weggeknickt und dadurch verunsichert gewesen. Der tief enttäuschte Weber erklärte im ZDF, er habe sich schlapp gefühlt. Anderson Peters aus Grenada verteidigte mit 90,54 Metern seinen Titel. Silber sicherte sich der indische Olympiasieger Neeraj Chopra mit 88,13 Metern vor dem Olympia-Zweiten Jakub Vadlejch aus Tschechien, der 88,09 Meter weit warf.

Zehnkampf: Titelverteidiger Niklas Kaul liegt nach dem ersten Tag auf dem 16. Platz. Der 24 Jahre alte Mainzer zeigte in den ersten fünf Disziplinen solide, aber keine persönlichen Bestleistungen und sammelte 4147 Punkte. Kaul gilt allerdings als Mann des zweiten Tages mit seiner besonderen Stärke im Speerwurf. Bester Deutscher ist WM-Debütant Leo Neugebauer von der LG Leinfelden-Echterdingen. Mit 4298 Punkten ist der in Texas studierende Athlet Neunter in der Zwischenwertung. Auf Rang 15 liegt der frühere WM-Dritte Kai Kazmirek von der LG Rhein-Neuwied mit 4165 Zählern. Der Ulmer Tim Nowak rangiert mit 3989 Punkten nur auf dem 20. Rang. Als Nummer eins wird Ayden Owens-Delerme aus Puerto Rico mit 4606 Punkten in den zweiten Wettkampftag gehen.

4x400 Meter, Frauen und Männer: Die deutschen Staffeln haben die Finals klar verpasst. Weder die Frauen noch die Männer waren schnell genug für die beiden letzten Medaillenentscheidungen der Titelkämpfe in den USA in der Nacht zum Montag (4.35 Uhr/4.50 Uhr MESZ/ARD). Bei den Frauen war die US-Staffel um WM-Rekordmedaillengewinnerin Allyson Felix am schnellsten und brauchte im Vorlauf 3:23,38 Minuten. Felix hatte nur acht Tage nach ihrem vermeintlich letzten großen Rennen noch einmal die Spikes angezogen und war für die USA als zweite Läuferin gerannt. Das deutsche Quartett mit Corinna Schwab, Elisa Lechleitner, Judith Franzen und Alica Schmidt lief am Finale mit 3:30,48 Minuten klar vorbei. Bei den Männern kamen Marvin Schlegel, Manuel Sanders, Marc Koch und Patrick Schneider mit 3:04,21 Minuten auf Rang elf aller Teams.

Dreisprung, Männer: Olympiasieger Pedro Pichardo holte sich ein Jahr nach dem Erfolg in Tokio auch den WM-Titel. Seine 17,95 Meter waren 40 Zentimeter weiter als der beste Sprung von Hugues Fabrice Zango aus Burkina Faso, der bei Olympia Bronze holte und nun Silber gewann. Bronze ging an Yaming Zhu aus China. Titelverteidiger Christian Taylor war bei seiner Heim-WM in den USA verletzt nicht am Start, der ehemalige Europameister Max Heß hatte das Finale verpasst.

800 Meter, Männer: Olympiasieger Emmanuel Kipkurui Korir holte sich seinen ersten WM-Titel. Der Kenianer brauchte 1:43,71 Minuten und war damit 0,43 Sekunden schneller als Djamel Sedjati aus Algerien. Bronze ging an Marco Arop aus Kanada.

5.000 Meter, Frauen: Ohne deutsche Beteiligung ging der WM-Titel an Gudaf Tsegay aus Äthiopien. Die Olympia-Dritte feierte gemeinsam mit ihrer Landsfrau Dawit Seyaum, die sich hinter Beatrice Chebet aus Kenia Bronze sicherte. Olympiasiegerin Sifan Hassan aus den Niederlanden wurde Sechste. Konstanze Klosterhalfen, Alina Reh und Sarah Benfarès hatten den Finallauf allesamt verpasst.

+++ 23.07.2022: Zehnkampf-Weltmeister Kaul startet solide in die WM +++

Titelverteidiger Niklas Kaul ist solide in den Zehnkampf bei der Leichtathletik-WM in Eugene gestartet. Der 24 Jahre alte Mainzer begann am Samstag den zweitägigen Mehrkampf mit guten 11,22 Sekunden über die 100 Meter. Schnellster der vier deutschen Starter war WM-Neuling Leo Neugebauer. Der im amerikanischen Texas studierende Athlet der LG Leinfelden-Echterdingen sprintete in 11,07 Sekunden ins Ziel. Der frühere WM-Dritte Kai Kazmirek rannte 11,19 Sekunden und der Ulmer Tim Nowak brauchte 11,43 Sekunden.

Deutschland ist mit vier Teilnehmern am Start, weil Kaul als WM-Gewinner von 2019 eine Wildcard hat. Er hatte im katarischen Doha als jüngster Zehnkämpfer der Geschichte den Titel gewonnen.

Der kanadische Olympiasieger Damian Warner wurde schon im Sprint seiner Favoritenrolle gerecht. Mit 10,27 Sekunden war er der mit Abstand schnellste 100-Meter-Läufer vor seinem Landsmann Pierce Lepage, der 10,39 Sekunden erreichte. Weltrekordler Kevin Mayer (Frankreich) begann mit 10,62 Sekunden den Medaillenkampf.

+++ 23.07.2022: Das war die Nacht zum Samstag bei der Leichtathletik-WM +++

Zum Abschluss des achten Wettkampftages gibt es den ersten Weltrekord bei der Leichtathletik-WM in Eugene - und was für einen. In sensationellen 50,68 Sekunden holt die Amerikanerin Sydney McLaughlin Gold über 400 Meter Hürden. Für die Deutschen gibt es die nächsten Enttäuschungen in den USA - doch zur Abwechslung auch ein paar Lichtblicke.

Stabhochsprung, Männer: 5,75 Meter waren nötig für den Finaleinzug - der WM-Vierte und deutsche Meister Bo Kanda Lita Baehre im dritten Versuch und Oleg Zernikel als Bester seiner Gruppe übersprangen diese Höhe beide. Torben Blech dagegen blieb schon an der Einstiegshöhe von 5,30 Metern hängen. Wenn es in der Nacht zum Montag (2.25 Uhr MESZ/ARD) um die Medaillen geht, ist Olympiasieger und Europameister Armand Duplantis aus Schweden der Mann, den es zu schlagen gilt - falls das möglich ist. Der amerikanische Titelverteidiger Sam Kendricks ist wegen einer Verletzung bei der WM nicht dabei.

4x100 Meter, Frauen: Das deutsche Quartett mit Tatjana Pinto, Alexandra Burghardt, Gina Lückenkemper und Rebekka Haase erreichte in 42,44 Sekunden den dritten Platz im Vorlauf und sprintet in der Nacht zum Sonntag (4.30 Uhr MESZ/ZDF) um die Medaillen. Schneller waren im gleichen Rennen nur die vier Frauen aus Großbritannien in 41,99 Sekunden und Jamaika in 42,37 Sekunden. Die USA unterstrichen mit der Siegerzeit von 41,56 Sekunden im zweiten Vorlauf den Anspruch auf Gold im Finale.

4x100 Meter, Männer: Die deutsche Männer-Staffel mit Kevin Kranz, Joshua Hartmann, Owen Ansah und Lucas Ansah-Peprah patzte bei den ersten beiden Stabwechseln und kam in 38,83 Sekunden ins Ziel. Deutschland wurde nach der Disqualifikation von Japan und Nigeria zwar auf Platz vier gewertet, das reichte aber auch nicht zum Weiterkommen. Dabei hatten die vier Läufer in dieser Besetzung Anfang Juni in Regensburg den deutschen Rekord noch auf 37,99 Sekunden verbessert. Die US-Staffel war in 37,87 Sekunden am schnellsten und ist im Finale in der Nacht zum Sonntag (04.50 Uhr MESZ/ZDF) Favorit.

Speerwerfen, Frauen: Annika Marie Fuchs hat im Finale den zwölften und letzten Platz belegt. Die 25-Jährige vom SC Potsdam kam mit ihren ersten drei Würfen nicht über 56,46 Meter hinaus und blieb damit klar unter ihrer Saisonbestleistung von 61,06 Metern, die für drei weitere Versuche gereicht hätte. Den WM-Titel holte sich wie schon 2019 Kelsey-Lee Barber aus Australien mit einem Wurf auf 66,91 Meter. Kara Winger aus den USA schob sich im letzten Versuch noch auf den Silber-Rang und warf, gefeiert vom gesamten Stadion, 64,05 Meter. Haruka Kitaguchi aus Japan bekam Bronze mit 63,27 Metern.

800 Meter, Frauen: Weder Majtie Kolberg noch Christina Hering waren schnell genug für die Teilnahme am Finale. Kolberg kam nach 2:01,36 Minuten ins Ziel, Hering war im langsamsten der drei Halbfinal-Läufe nach 500 Metern noch Dritte, im Ziel nach 2:01,57 Minuten dann aber Letzte. Olympiasiegerin Athing Mu aus den USA lies als schnellste Läuferin mit 1:58,12 Minuten keinen Zweifel an ihrer Favoritenrolle im Finale in der Nacht zu Montag (3.35 Uhr MESZ/ARD).

400 Meter, Frauen: Die zweimalige Olympiasiegerin Shaunae Miller-Uibo von den Bahamas hat nach WM-Silber 2019 in Doha erstmals den WM-Titel geholt. Ihre 49,11 Sekunden waren die beste Zeit dieser Saison. Miller-Uibo war 0,49 Sekunden schneller als Marileidy Paulino aus der Dominikanischen Republik. Bronze ging an Sada Williams aus Barbados.

400 Meter, Männer: Olympiasieger Michael Norman hat auch den WM-Titel geholt. Angetrieben von den lauten Zuschauern im Hayward Field verteidigte er seinen Vorsprung auf der Zielgerade und war nach 44,29 Sekunden Erster. Mit 0,19 Sekunden Rückstand holte Kirani James aus Grenada Silber, der Brite Matthew Hudson-Smith bekam Bronze.

400 Meter Hürden, Frauen: Olympiasiegerin Sydney McLaughlin hat mit einem Fabelweltrekord in 50,68 Sekunden ihren ersten WM-Titel gewonnen. Die 22 Jahre alte US-Amerikanerin unterbot ihre alte Bestzeit um unwirkliche 0,73 Sekunden. Silber ging in 52,27 Sekunden an Femke Bol aus den Niederlanden. Bronze holte Dalilah Muhammad aus den USA mit 53,13 Sekunden. Es war der erste Weltrekord bei dieser WM. McLaughlin bekommt für WM-Gold eine Prämie von 70 000 US-Dollar und für den Weltrekord weitere 100 000 US-Dollar. Sie ist nun fünf der sechs besten jemals über die 400 Meter Hürden gestoppten Zeiten gelaufen.

+++ 22.07.2022: WM-Premiere über 35 Kilometer Gehen: Zweites Gold für Peruanerin León +++

Die Peruanerin Kimberly García León hat auch die WM-Premiere über 35 Kilometer Gehen in Eugene gewonnen. In 2:39:16 Stunden machte sie am Freitag (Ortszeit) den zweiten Titelgewinn mit deutlichem Vorsprung perfekt. Wie über die 20 Kilometer gewannen auch Katarzyna Zdzieblo aus Polen in 2:40:03 Stunden und die chinesische Olympiasiegerin von 2012, Shijie Qieyang, in 2:40:37 Stunden wieder Silber und Bronze. Eine deutsche Geherin ist nicht am Start gewesen. Die 35-Kilometer-Distanz ist erstmals im Programm einer Weltmeisterschaft für Frauen und Männer und ersetzt die Wettbewerbe über 50 Kilometer.

+++ 22.07.2022: Das war die Nacht zu Freitag bei der Leichtathletik-WM +++

Der Speerwerfer Julian Weber ist die nächste Hoffnung nach bislang medaillenlosen WM-Tagen für das deutsche Leichtathletik-Team. Der Olympia-Vierte zog mit Leichtigkeit ins Finale ein. Ein Spektakel waren die 200-Meter-Finals. Shericka Jackson und Noah Lyles drückten mächtig aufs Tempo.

Speerwurf, Männer: Der Olympia-Vierte Julian Weber hat den Einzug ins Finale geschafft und will eine Medaille holen. Mit 87,28 Metern konnte sich der 27 Jahre alte Mainzer für die Medaillenrunde der besten zwölf Werfer in der Nacht zum Sonntag (03.35 Uhr MESZ/ZDF) qualifizieren. Dagegen war für den EM-Zweiten Andreas Hofmann nach drei ungültigen Versuchen die WM zu Ende. Dem indischen Olympiasieger Neeraj Chopra gelang mit 88,39 Metern ebenso im ersten Versuch die Qualifikation wie dem Zweiten der Tokio-Spiele, Jakub Vadlejch aus Tschechien, der 85,23 Meter weit warf.

5000 Meter, Männer: Der deutsche Meister Mohamed Mohumed ist im Vorlauf ausgeschieden. Nachdem der 23 Jahre alte Dortmunder anfangs noch in der Spitzengruppe mithalten konnte, verließen ihn die Kräfte. Er landete nach 13:52,00 Minuten abgeschlagen auf dem insgesamt 33. Platz. Ins Finale eingezogen ist der Frankfurter Sam Parsons, der in 13:24,50 Minuten auf den 14. Platz kam. Nicht geschafft hat es auch der Düsseldorfer Maximilian Thorwirth. Am schnellsten war der WM-Sechste Jacob Krop aus Kenia in 13:13,30 Minuten.

200 Meter, Frauen und Männer: Das waren schnelle halbe Stadionrunden: Shericka Jackson in der zweitbesten jemals gestoppten Zeit und Noah Lyles mit überragenden 19,31 Sekunden haben über die 200 Meter Gold geholt. Nur Weltrekordhalterin Florence Griffith-Joyner war bei ihren 21,34 Sekunden bei den Frauen jemals schneller als die Jamaikanerin Jackson, die nach 21,45 Sekunden ins Ziel kam. Titelverteidiger Lyles aus den USA rannte die viertbeste jemals über diese Distanz gestoppte Zeit. Usain Bolts Weltrekord von 19,19 Sekunden ist aber noch um einiges entfernt.

800 Meter, Frauen: Majtie Kolberg und Christina Hering haben den Einzug ins Halbfinale geschafft. Kolberg lief Saisonbestleistung in 2:01,21 Minuten. Hering schnappte sich mit ihrer Zeit von 2:01,63 Minuten den letzten Startplatz für die Halbfinals in der Nacht zum Samstag (3.35 Uhr MESZ/ARD). Am schnellsten in den Vorläufen war Diribe Welteji aus Äthiopien, die 1:58,83 Minuten brauchte.

 

+++ 21.07.2022: Das war die Nacht zu Donnerstag bei der Leichtathletik-WM +++

Rang fünf für Claudine Vita im Diskus ist das bisher beste deutsche Resultat dieser Leichtathletik-WM in den USA - doch die erhoffte erste Medaille war im Finale früh außer Reichweite und die Enttäuschung vor allem bei der Olympia-Zweiten Kristin Pudenz danach riesengroß. Konstanze Klosterhalfen und Gesa Krause konnten am Mittwoch (Ortszeit) in Eugene auf der Tartanbahn ihrerseits nicht für Stimmungsaufheller sorgen.

Diskus: Das deutsche Damen-Trio verpasste die erhoffte Medaille klar. Claudine Vita belegte als Beste den fünften Platz. Die 25-Jährige warf beim völlig überraschenden Sieg der Chinesin Bin Feng 64,24 Meter. Shanice Craft und die Olympia-Zweite Kristin Pudenz waren nach drei Würfen nicht unter den besten Acht und durften im Kampf um die Medaillen gar nicht mehr mitmischen. Pudenz brachte nur einen Wurf auf 59,97 Meter zustande und wurde Elfte, die beiden anderen Versuche landeten im Abfangnetz. Craft warf 62,35 Meter und verpasste als Neunte drei weitere Versuche knapp. Feng gewann mit 69,12 Metern unerwartet vor der Kroatin Sandra Perkovic (68,45) und Valarie Allman (68,30) aus den USA.

Speerwerfen: Annika Marie Fuchs vom SC Potsdam ist ins Finale eingezogen. In der Qualifikation warf die 25 Jahre alte frühere U23-Europameisterin im zweiten Versuch 59,36 Meter und damit die neuntbeste Weite. Vor drei Jahren bei der WM in Doha hatte sie die Ausscheidung nicht überstanden. Die Japanerin Haruka Kitaguchi warf mit 64,32 Metern am weitesten. Der Medaillenkampf wird am Samstag (3.35 Uhr MESZ/ARD) ausgetragen. Europameisterin Christin Hussong sagte die WM-Teilnahme als Folge einer Erkrankung ab.

5000 Meter: Deutschlands Weltklasseläuferin Konstanze Klosterhalfen hat das Finale verpasst. Im Vorlauf reichte der 25-jährigen Leverkusenerin die Zeit von 15:17,78 Minuten nicht, um in das Rennen der besten zwölf Läuferinnen zu gelangen. Die WM-Dritte von 2019 erreichte nur den 19. Platz. Auch die beiden weiteren deutschen Starterinnen schieden aus: Die EM-Vierte Alina Reh belegte in 15:13,92 Minuten Rang 17, während Sarah Benfarès vom LC Rehlingen in 16:34,23 Minute auf den 33. Platz lief. Sie hatte wegen der hohen Temperaturen gesundheitliche Probleme und musste ärztlich versorgt werden.

800 Meter: Marc Reuther verpasste den Einzug ins Halbfinale deutlich und belegte mit seiner Zeit von 1:50,75 Minuten Rang 40 von 42 gewerteten Läufern. Die beste Vorstellung zeigte Marco Arop aus Kanada mit 1:44,56 Minuten.

3000 Meter Hindernis: Die zweimalige Europameisterin Gesa Krause wurde im Finale komplett abgehängt. In 9:52,66 Minuten kam die 29 Jahre alte WM-Dritte von 2019 auf den 15. und letzten Platz. Krause war fast eine Minute langsamer als Siegerin Norah Jeruto aus Kasachstan, die in 8:53,02 Minuten gewann. Silber und Bronze gingen an die beiden Äthiopierinnen Werkuha Getachew (8:54,61) und Mekides Abebe (8:56,08).

+++ 20.07.2022: Das war die Nacht zu Mittwoch bei der Leichtathletik-WM +++

Eine weitere Medaille für die Ukraine, ein überraschender Einbruch des Weltrekordhalters über 400 Meter Hürden und Sorgen der USA vor der 4x100-Meter-Staffel - das war die Nacht bei der Leichtathletik-WM in Eugene.

400 Meter Hürden: 0,15 Sekunden fehlten Carolina Krafzik zum Einzug ins Halbfinale. In ihrem Vorlauf belegte sie Rang fünf in 56,24 Sekunden schied denkbar knapp. Am schnellsten über die Stadionrunde mit Hürden war Femke Bol aus den Niederlanden mit 53,90 Sekunden. Weltrekordhalterin und Olympiasiegerin Sydney McLaughlin aus den USA kontrollierte ihren Vorlauf in 53,95 Sekunden.

Hochsprung: Hallen-Weltmeisterin Jaroslawa Mahutschich hat mit Silber die zweite Medaille für die Ukraine gewonnen. Die 20-Jährige übersprang 2,02 Meter. Geschlagen wurde sie nur von der neuen Weltmeisterin Eleanor Patterson aus Australien, die die Höhe im ersten Versuch geschafft hatte. Bronze ging an Elena Vallortigara aus Italien, die die Latte auf 2,00 Meter als einzige im ersten Versuch überquerte.

200 Meter, Frauen: Jessica-Bianca Wessoly hat den Einzug ins Finale deutlich verpasst. Die 25-Jährige aus Mannheim kam nach 23,33 Sekunden ins Ziel und hatte damit die drittschlechteste Zeit aller Halbfinalistinnen. Am schnellsten war Topfavoritin Shericka Jackson aus Jamaika, die 21,67 Sekunden brauchte und damit ihr Potenzial noch gar nicht ausschöpfte.

Diskus: Der Slowene Kristjan Ceh holte Gold mit der WM-Rekordweite von 71,13 Metern. Die alte Bestmarke von 70,17 Metern hielt Virgilijus Alekna aus Litauen seit der WM 2005 in Helsinki. Der Verband des Landes konnte trotzdem etwas feiern: Aleknas Sohn Mykolas und Andrius Gud?ius holten Silber und Bronze. Titelverteidiger Daniel Ståhl aus Schweden wurde Vierter.

200 Meter, Männer: 100-Meter-Weltmeister Fred Kerley hat sich im Halbfinale über 200 Meter augenscheinlich verletzt und den Einzug ins Finale verpasst. Zum Grund der Beschwerden und möglichen Auswirkungen auf einen Start in der 4x100-Meter-Staffel für die USA am Samstagabend (Ortszeit) in Eugene wurden zunächst keine Angaben gemacht. Kerley war auf der Zielgeraden offenkundig langsamer geworden und unrund gelaufen. Kerleys Teamkollege und 200-Meter-Topfavorit Noah Lyles hatte die beste Zeit aller Halbfinalisten und kam nach 19,62 Sekunden ins Ziel.

1500 Meter: Der Schotte Jake Wightman holte in 3:29,23 Minuten mit der besten Zeit seiner Karriere überraschend Gold vor Jakob Ingebrigtsen aus Norwegen. Mohamed Katir aus Spanien bekam Bronze.

400 Meter Hürden: Der Brasilianer Alison Dos Santos dominierte das Rennen in 46,29 Sekunden und kam vor zwei US-Amerikanern ins Ziel. Rai Benjamin gewann Silber in 46,89 Sekunden vor Trevor Bassitt, der nach 47,39 Sekunden Bronze bekam. Weltrekordhalter Karsten Warholm aus Norwegen, der beim Olympiasieg in Tokio im vergangenen Sommer die Fabelzeit von 45,94 Sekunden gelaufen war, brach auf den letzten 100 Metern ein und kam als Vorletzter mit 2,13 Sekunden Rückstand ins Ziel. Er hatte zu Beginn der Saison eine Verletzung und wirkte nicht fit.

+++ 19.07.2022: Das war die Nacht zu Dienstag bei der Leichtathletik-WM +++

Hochsprung-Olympiasieger Mutaz Essa Barshim hat den Wettkampf bei der WM in Eugene dominiert. Für Europameister Mateusz Przybylko aus Leverkusen verlief der Tag dagegen enttäuschend. Verlass war dafür auf das deutsche Damen-Trio im Diskuswurf.

Diskus: Das Trio mit der Olympia-Zweiten Kristin Pudenz, Shanice Craft und Claudine Vita zog geschlossen ins Finale ein und sorgte damit für einen Lichtblick bei der aus deutscher Sicht bislang so mau verlaufenen WM. Vita warf 64,98 Meter und hatte mit ihrer Saisonbestleistung die viertbeste Weite der Qualifikation. Craft kam auf 64,55 Meter, Pudenz verbuchte 64,39 Meter. Am weitesten warf Olympiasiegerin Valarie Allman aus den USA mit 68,36 Metern.

Hochsprung: Europameister Mateusz Przybylko enttäuschte seine eigenen Erwartungen und belegte nur Rang zwölf. Der 30 Jahre alte Leichtathlet aus Leverkusen kam nicht über 2,24 Meter hinaus und brauchte für diese Höhe schon drei Versuche. Den Titel sicherte sich überlegen Olympiasieger Mutaz Essa Barshim aus Katar mit 2,37 Metern. Er hatte auf dem Weg dorthin keinen Fehlversuch im Finale und scheiterte erst an 2,42 Metern, als er schon als Weltmeister feststand. Silber ging an Woo Sanghyeok aus Südkorea, der 2,35 Meter übersprang. Bronze und damit die erste Medaille für die Ukraine holte Andrej Prozenko.

Dreisprung: Olympiasiegerin und Weltrekordhalterin Yulimar Rojas hat sich auch den WM-Titel gesichert. Für die Venezolanerin war es das dritte WM-Gold ihrer Karriere, schon in Doha und London war sie nicht zu schlagen. In Eugene sprang sie 15,47 Meter. Rang zwei ging an Shanieka Ricketts aus Jamaika mit 14,89 Metern. Die 14,72 Meter von Tori Franklin aus den USA reichten für Bronze.

Siebenkampf: Doppel-Olympiasiegerin Nafissatou Thiam aus Belgien ist zum zweiten Mal in ihrer Karriere Weltmeisterin. Wie in London vor fünf Jahren holte sich die 27-Jährige die Goldmedaille. Nach dem abschließenden 800-Meter-Rennen kam sie auf 6947 Punkte und hatte damit 80 Zähler mehr als Anouk Vetter aus den Niederlanden. Bronze ging an Anna Hall aus den USA. Die deutsche Teilnehmerin Sophie Weißenberg war nach drei Fehlversuchen im Weitsprung ausgestiegen und hatte auf das Speerwerfen und den 800-Meter-Lauf am Abend verzichtet, um Kraft zu sparen für die in drei Wochen anstehende EM in München.

3000 Meter Hindernis: Soufiane El Bakkali aus Marokko holte Gold in 8:25,13 Minuten. Lamecha Girma aus Äthopien gewann Silber, Bronze ging an Conseslus Kipruto aus Kenia. El Bakkali feierte den Erfolg zur Freude der Zuschauer mit einem Bad im Wassergraben.

1500 Meter: Weltmeisterin ist Faith Kipyegon aus Kenia. Ihre 3:52,96 Minuten waren deutlich besser als die 3:54,52 Minuten von Gudaf Tsegay aus Äthiopien, die auf Platz zwei lief. Bronze bekam die Britin Laura Muir.

+++ 20.07.2022: Leichtathletik-Weltverband erwägt kompaktere WM +++

Im Leichtathletik-Weltverband gibt es Überlegungen, die Weltmeisterschaften künftig kompakter zu gestalten und die Zahl der Wettkampftage zu reduzieren. "Das ist in meinem Kopf. Ich denke, wir müssen beginnen darüber nachzudenken", sagte Verbandspräsident Sebastian Coe am Dienstag (Ortszeit) am Rande der WM im amerikanischen Eugene in einem Mediengespräch. Als Grund führte der Brite an, dass es zu viel Leerlauf und an einigen Wettkampftagen zu wenige Finals gebe.

Bis zum Jahr 2024 ist durch bestehende TV-Verträge eine Reform unmöglich. "Danach sollten wir eine Empfehlung abgeben", sagte Coe. Für 2025 hat World Athletics die Welttitelkämpfe nach Tokio vergeben. 2023 werden sie in Budapest ausgetragen.

Bei der WM in der US-Kleinstadt Eugene sind die 49 Wettbewerbe auf zehn Tagen verteilt. Eine zeitliche Komprimierung bei den Olympischen Spielen würde in der Hoheit des Internationalen Olympischen Komitees liegen.

+++ 19.07.2022: Sprinter Ansah bei WM im 200-Meter-Vorlauf raus - Lyles Schnellster +++

Sprinter Owen Ansah hat bei der Leichtathletik-WM in Eugene das Halbfinale über 200 Meter verpasst. Der 21-Jährige vom Hamburger SV kam in seinem Vorlauf am Montag (Ortszeit) auf Rang vier, nur die besten drei qualifizierten sich für die Halbfinals. Auch seine Zeit von 20,52 Sekunden war zu wenig, um damit das Weiterkommen zu sichern. Schnellster Mann in den Vorläufen war Topfavorit Noah Lyles aus den USA in 19,98 Sekunden. Er lief die Strecke als einziger in unter 20 Sekunden. 100-Meter-Weltmeister Fred Kerley zog nicht bis zum Ende durch, der US-Amerikaner gewann seinen Lauf in 20,17 Sekunden aber völlig ungefährdet.

+++ 18.07.2022: Äthiopierin Gebreslase gewinnt WM-Marathon in Rekordzeit +++

Gotytom Gebreslase hat die Goldmedaille im Marathon gewonnen und mit ihrer Zeit von 2:18,11 Stunden einen neuen WM-Rekord aufgestellt. Die 27-Jährige aus Äthiopien war am Montag neun Sekunden schneller als Judith Jeptum Korir aus Kenia, die über weite Strecken des Rennens geführt hatte, einem Angriff etwas weniger als zwei Kilometer vor dem Ende aber nicht mehr folgen konnte und Silber gewann. Lonah Chemtai Salpeter aus Israel holte Bronze und blieb mit ihrer Zeit von 2:20,18 Stunden in Eugene ebenfalls noch unter dem alten WM-Rekord von 2:20,57 Stunden, den die Britin Paula Radcliffe 2005 in Helsinki aufgestellt hatte.

Titelverteidigerin und Favoritin Ruth Chepgngetich aus Kenia war nach etwa der Hälfte der Distanz ausgestiegen. Eine deutsche Läuferin war nicht am Start. Gebreslase hatte im vergangenen Jahr den Marathon in Berlin gewonnen.

+++ 18.07.2022: US-Team schreibt WM-Geschichte: Erstmals neun Medaillen an einem Tag +++

Die amerikanischen Leichtathleten haben bei der WM in Eugene am Sonntag (Ortszeit) vor den heimischen Fans neun Medaillen gewonnen, darunter vier aus Gold. Mehr Edelplaketten hat seit 1983 kein anderes Land an einem einzigen Tag bei Weltmeisterschaften gewonnen, teilten die WM-Organisatoren mit. Die bisher meisten Medaillen an einem einzigen Tag holte die damalige Sowjetunion am 31. August 1991 in Tokio mit acht (1 Gold/3 Silber/4 Bronze). Der bisher beste Tag für die USA war zuvor der 10. August 1983 in Helsinki mit sieben Medaillen. Kenia gewann am 27. August 2011 im südkoreanischen Daegu ebenfalls sieben Medaillen.

+++ 18.07.2022: Das war die Nacht zu Montag bei der Leichtathletik-WM +++

Weltmeisterschaften sind die Bühne von Shelly-Ann Fraser-Pryce. Zum fünften Mal raste die Sprinterin aus Jamaika zum Titel über die 100 Meter und räumte gemeinsam mit Shericka Jackson und Elaine Thompson-Herah alle drei Medaillen für ihre Heimat ab. Ansonsten hatten vor allem die Gastgeber viel zu feiern in Eugene.

100 Meter, Frauen: Shelly-Ann Fraser-Pryce holte WM-Gold über die 100 Meter - mal wieder. Schon zum fünften Mal gewann sie die prestigeträchtigste Disziplin einer Leichtathletik-WM und wies ihre Rivalinnen aus dem eigenen Land mit einer Zeit von 10,67 Sekunden in die Schranken. Shericka Jackson in 10,73 Sekunden vor der fünfmaligen Olympiasiegerin Elaine Thompson-Herah, die 10,81 Sekunden brauchte, komplettierten den großen Erfolg für Jamaika. Die deutsche Meisterin Gina Lückenkemper war im Halbfinale mit einer Zeit von 11,08 Sekunden ausgeschieden.

110 Meter Hürden: Grant Holloway hat seinen Weltmeistertitel verteidigt. In 13,03 Sekunden war er 0,05 Sekunden schneller als sein Teamkollege Trey Cunningham. Bronze holte Asier Martínez aus Spanien in 13,17 Sekunden. Der mit Weltrekordambitionen an den Start gegangene US-Amerikaner Devon Allen, der einen NFL-Vertrag bei den Philadelphia Eagles unterschrieben hat und künftig Football spielen will, wurde wegen eines Fehlstarts disqualifiziert. Der Deutsche Gregor Traber hatte es nicht ins Finale geschafft.

Kugelstoßen: Weltrekordler Ryan Crouser hat den ersten WM-Titel seiner glanzvollen Karriere gewonnen. Mit einer Weite von 22,94 Metern konnte der Olympiasieger von 2016 und 2021 in einem spannenden Finale seine US-Konkurrenten in Schach halten. Der zweimalige Weltmeister Joe Kovacs kam auf 22,89 Meter und den Silberrang. Dritter wurde Josh Awotunde mit 22,29 Metern.

Diskus: Keiner der drei Deutschen schaffte den Einzug ins Finale. Für Torben Brandt war mit 54,11 Metern schon nach drei Versuchen Schluss, für Martin Wierig waren 62,28 Meter zu wenig. Henrik Janssen verbuchte nur 61,85 Meter und blieb damit wie die beiden anderen klar unter seiner Saisonbestleistung. Der weiteste Wurf der Qualifikation gelang Mykolas Alekna aus Litauen mit 68,91 Metern.

Stabhochsprung: Jacqueline Otchere belegte Rang zehn. Die 26-Jährige von der MTG Mannheim scheiterte im Finale an 4,60 Metern und verpasste damit auch die Norm für die EM in München in drei Wochen. Am Ende standen 4,45 Meter für Otchere zu Buche, fünf Zentimeter weniger als bei ihrer Saisonbestleistung in der Qualifikation. Den WM-Titel holte sich Olympiasiegerin Katie Nageotte aus den USA mit 4,85 Metern, die sie im ersten Versuch schaffte. Silber ging an ihre höhengleiche Teamkollegin Sandi Morris. Bronze holte Nina Kennedy aus Australien, die 4,80 Meter übersprang.

10 000 Meter: Weltrekordler Joshua Cheptegei hat seinen Titel erfolgreich verteidigt. Mit 27:27,43 Minuten gewann der Langstreckenläufer aus Uganda die Goldmedaille. Überraschend sicherte sich der 22 Jahre alte Kenianer Stanley Waithaka Mburu in 27:27,90 Minuten Silber. Die zweite Medaille für Uganda holte Jacob Kiplimo, der in 27:27,97 Minuten Dritter wurde. Deutsche Läufer waren nicht am Start.

Hammerwurf: Die US-Amerikanerin Brooke Andersen gewann Gold. Mit 78,96 Metern distanzierte sie die Konkurrenz deutlich. Silber sicherte sich die Olympia-Fünfte Camryn Rogers aus Kanada mit 75,52 Metern. WM-Bronze holte Janee' Kassanavoid aus den USA mit 74,86 Metern. Unerwartet war die Frankfurterin Samantha Borutta in der Qualifikation gescheitert.

Siebenkampf: Sophie Weißenberg liegt nach den ersten vier Disziplinen im Siebenkampf mit 3692 Punkten auf Rang neun. Ihr bestes Einzelresultat war der achte Platz über die 200 Meter. In Führung liegt Nafissatou Thiam aus Belgien, die 61 Punkte Vorsprung hat auf Anouk Vetter aus den Niederlanden. Mit 80 Zählern hinter Thiam liegt die US-Amerikanerin Anna Hall auf dem dritten Platz.

+++ 18.07.2022: Sprinterin Lückenkemper im WM-Halbfinale ausgeschieden +++

Die EM-Zweite Gina Lückenkemper ist im Halbfinale der Leichtathletik-WM über 100 Meter ausgeschieden. In 11,08 Sekunden wurde die 25 Jahre alte Sprinterin vom SCC Berlin am Sonntag (Ortszeit) Vierte ihres Laufs. Das reichte nicht für die Finalteilnahme. "11,08 Sekunden war definitiv nicht das, was ich mir vorgenommen hatte. Ich wollte mehr", lautete ihr Kommentar nach dem WM-Aus. "Nichtsdestotrotz sind 11,08 Sekunden eine gute Leistung und ich bin Dreizehnte der WM geworden."

Zusammen mit der Olympia-Fünften Alexandra Burghardt, die nach einer Norovirus-Erkrankung nicht topfit war und schon im Vorlauf ausgeschieden ist, hofft sie auf ein größeres Erfolgserlebnis mit der Sprint-Staffel. "Ich glaube schon, dass die Staffel cool wird und wir ein ordentliches Team auf der Bahn stehen haben werden", sagte Lückenkemper. "Wir können ordentlich etwas auf das Parkett zaubern."

Große Hoffnung hat sie zudem, dass es bei den Europameisterschaften in München drei Wochen nach der WM besser laufen wird. "In München werden die Karten neu gemischt. Dann wird wieder neu angegriffen und da geht es rund", meinte Lückenkemper und betonte: "Ich kann mit dieser Saison schon jetzt zufrieden sein. So konstant und so schnell bin ich in meiner ganzen Karriere noch nicht gelaufen."

+++ 17.07.2022: Äthiopier Tola gewinnt WM-Gold im Marathon - 43. Platz für Gröschel +++

Der Äthiopier Tamirat Tola hat überlegen den Marathon bei der Leichtathletik-WM in Eugene gewonnen. In 2:05:36 Stunden absolvierte der 36 Jahre alte Langstreckenläufer und WM-Zweite von 2017 am Sonntag die 42,195 Kilometer so schnell wie keiner zuvor bei Weltmeisterschaften. Mit mehr als einer Minute Rückstand kam sein Landsmann Mosinet Geremew in 2:06:44 Stunden ins Ziel und holte wie vor drei Jahren in Doha/Katar die Silbermedaille. Auf Platz drei kam der Olympia-Dritte Bashir Abdi aus Belgien in 2:06:48 Stunden.

Der 30-jährige Rostocker Tom Gröschel belegte in 2:14:57 Stunden den 43. Platz. Bei der EM 2018 in Berlin war er als Elfter bester deutscher Läufer. Gröschel war als einziger Marathonläufer vom Deutschen Leichtathletik-Verband nominiert worden. «Das war wahrscheinlich das härteste Rennen, was ich je mitgemacht habe», sagte er. «Ich hätte mir gern gewünscht, einen deutschen Mitstreiter dabei gehabt zu haben.» Die anderen DLV-Eliteläufer werden bei der Heim-EM vom 15. bis 25. August in München an den Start gehen.

Eine Reihe der besten Marathonläufer der Welt fehlte bei der WM, weil sie wie Superstar Eliud Kipchoge lieber Geld bei den Rennen im Herbst verdienen wollen. Der Kenianer startet beim Berlin-Marathon am 25. September.

+++ 17.07.2022: Das bringt der vierte Wettkampftag bei der Leichtathletik-WM +++

Medaillenhoffnungen bei den Weltmeisterschaften gibt es im deutschen Leichtathletik-Team nach vielen Absagen nur wenige. Deshalb ist der Blick in Eugene besonders auf die Olympia-Zweite Kristin Pudenz gerichtet. Sie beginnt im Diskuswurf mit der Qualifikation.

Marathon, Frauen: Weltmeisterin Ruth Chepngetich aus Kenia geht als Titelverteidigerin und Nummer eins der Weltrangliste in den Marathon zum Auftakt des vierten Wettkampftages. In Doha holte sie Gold in 2:08:17 Stunden. Zu den Topläuferinnen zählt auch Olympiasiegerin Peres Jepchirchir, die ebenfalls aus Kenia kommt. Eine deutsche Teilnehmerin gibt es am Montag (15.15 Uhr MESZ/sportschau.de) nicht.

Siebenkampf: Am Abschlusstag des Siebenkampfes geht es für Sophie Weißenberg in ihrer Lieblingsdisziplin Weitsprung los. Bei den deutschen Meisterschaften belegte sie gegen die Spezialistinnen in dieser Disziplin Rang vier. Außerdem auf dem Programm: Speerwurf und zum Abschluss in der Nacht zum Dienstag der 800-Meter-Lauf (3.55 Uhr MESZ/ARD).

Diskuswurf: Die Olympia-Zweite Kristin Pudenz zählt zu den wenigen Medaillenhoffnungen im deutschen Kader und steigt in der Nacht zum Dienstag erstmals in den Diskusring. Gemeinsam mit Shanice Craft und Claudine Vita bildet sie das deutsche Trio und muss auf dem Weg zur erhofften ersten WM-Medaille erstmal durch die Qualifikation.

Hochsprung: Im Finale der Hochspringer will Europameister Mateusz Przybylko in der Nacht zum Dienstag (2.45 Uhr MESZ/ARD) sein Potenzial abrufen. Nach der nur mit Mühe geschafften Qualifikation als Zwölfter und Letzter sollen die Fans im Hayward Field sehen, was der 30-Jährige aus Leverkusen wirklich drauf hat. Die beiden Olympiasieger von Tokio, Mutaz Essa Barshim aus Katar und Gianmarco Tamberi aus Italien, übersprangen jeweils 2,28 Meter - die Höhe, an der Przybylko gescheitert war.

+++ 17.07.2022: Gold, Silber und Bronze über 100 Meter an USA: Kerley Weltmeister +++

Topfavorit Fred Kerley hat bei der Leichtathletik-WM den Sprint über 100 Meter gewonnen. Der US-Amerikaner siegte am Samstag (Ortszeit) in Eugene in 9,86 Sekunden vor seinen beiden Landsmännern Marvin Bracy und Trayvon Bromell, die jeweils mit 9,88 Sekunden gestoppt wurden. Bracy bekam Silber, Bromell Bronze.

"Wir haben gesagt, wir machen das, und wir haben es getan. USA, Baby", sagte Kerley in einer ersten Reaktion über das Stadionmikrofon. Es war das dritte Mal, dass die USA über die 100 Meter Gold, Silber und Bronze holten und das erste Mal seit 1991, als Carl Lewis, Leroy Burrell und Dennis Mitchell das in Tokio gelungen war.

"Alle von uns wollten Gold. Ich bin einfach so froh, dass wir alles abgeräumt haben, hier zu Hause in Oregon", sagte Bromell. Die Weltmeisterschaften finden zum ersten Mal in den USA statt.

Kerley war bei seinem Sieg langsamer als noch im Vorlauf, als ihm mit 9,79 Sekunden die beste Zeit gelungen war. Der 2009 von Usain Bolt aufgestellte Weltrekord von 9,58 Sekunden blieb außer Reichweite.

Titelverteidiger Christian Coleman aus den USA belegte mit 10,01 Sekunden Rang sechs. Der gesundheitlich zuletzt angeschlagene Olympiasieger Marcell Jacobs aus Italien war schon im Halbfinale nicht mehr angetreten. Kerleys Sieg war der elfte WM-Titel für die USA über die 100 Meter der Männer. Insgesamt holte das Land in dem Wettbewerb nun 28 Medaillen und damit laut offiziellen Angaben mehr als alle anderen Nationen zusammen.

+++ 17.07.2022: Lückenkemper sprintet ins WM-Halbfinale - Burghardt ausgeschieden +++

Die deutsche Meisterin Gina Lückenkemper hat ihren Vorlauf über 100 Meter bei der Leichtathletik-WM in Eugene souverän gemeistert. In 11,09 Sekunden rannte die 25 Jahre alte Sprinterin vom SCC Berlin am Samstag (Ortszeit) auf den dritten Rang. Damit zog die EM-Zweite in das Halbfinale in der Nacht zum Montag (2.33 Uhr/MESZ) ein. Dagegen schied die Olympia-Fünfte Alexandra Burghardt aus Burghausen in Runde eins aus. Die 28-Jährige wurde in ihrem Lauf Sechste in nur 11,29 Sekunden.

Schnellste Sprinterinnen in den Vorläufen waren die Britin Dina Asher-Smith in 10,84 Sekunden und Titelverteidigerin Shelly-Ann Fraser-Pryce aus Jamaika in 10,87 Sekunden. Olympiasiegerin Elaine Thompson-Herah ließ es in 11,15 Sekunden gemächlicher angehen. In Eugene war die Jamaikanerin im vergangenen Jahr über 100 Meter 10,54 Sekunden gelaufen, die zweitschnellste jemals von einer Frau gerannte Zeit. Damit näherte sie sich dem Weltrekord der US-Amerikanerin Florence Griffith-Joyner von 10,49 Sekunden an.

+++ 17.07.2022: Corona bei Leichtathletik-WM: Sieben Fälle in Japans Marathon-Team +++

 

Auch die Leichtathletik-Weltmeisterschaften im amerikanischen Eugene bleiben von Corona-Fällen nicht verschont. In der japanischen Delegation sind zwei Marathonläufer, vier Betreuer und der Cheftrainer positiv getestet worden, teilten der Weltverband, das WM-Organisationskomitee und der japanische Verband am Samstag (Ortszeit) in einer gemeinsamen Erklärung mit. Namen wurden nicht genannt.

Gemäß der Corona-Richtlinien bei der WM sind die positiv getesteten Athleten bereits isoliert worden und müssen für fünf Tage in Isolation bleiben, hieß es weiter. Der Marathon der Männer wird an diesem Sonntag (15.15 Uhr/MESZ) ausgetragen. Die Frauen laufen am Montag (15.15 Uhr/MESZ) um die Medaillen.

+++ 16.07.2022: Weltrekordhalter Warholm nach Verletzung mühelos Vorlauf-Sieger +++

Weltrekordhalter Karsten Warholm hat bei der WM in Eugene mühelos seinen Vorlauf gewonnen und das Halbfinale erreicht. Der Norweger lief die 400 Meter Hürden am Samstag (Ortszeit) in 49,34 Sekunden. Wegen einer Oberschenkelverletzung im ersten Saisonrennen in Rabat Anfang Juni war sein Leistungsvermögen zuletzt fraglich. Im Vorlauf bei den Titelkämpfen in den USA wirkte der Norweger fit und ohne Einschränkung. Er nahm vor dem Ziel schon sichtbar Tempo raus. Bei den Olympischen Spielen in Tokio hatte er den Sieg mit einer sensationellen Weltrekordzeit von 45,94 Sekunden geholt.

+++ 16.07.2022: Hochspringerin Jungfleisch verpasst WM-Finale trotz Saisonbestwert +++

Die EM-Dritte Marie-Laurence Jungfleisch hat bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Eugene das Hochsprung-Finale verpasst. Die 31-Jährige stellte mit übersprungenen 1,86 Metern am Samstag (Ortszeit) zwar eine persönliche Bestleistung in dieser Saison auf, kam aber nicht in die Top Zwölf. Auch die Dreispringerinnen Neele Eckhardt-Noack und Jessie Maduka sowie Hürdensprinter Gregor Traber verpassten mit ihren Leistungen den Einzug in die nächste Runde bei der ersten WM in den USA.

+++ 16.07.2022: Hindernis-Topläuferin Krause erreicht WM-Finale mit viel Glück +++

Die zweimalige Hindernis-Europameisterin Gesa Krause hat mit viel Glück das Finale bei der Leichtathletik-WM in Eugene erreicht. Die 29 Jahre alte WM-Dritte von 2019 qualifizierte sich am Samstag mit einer Zeit von 9:21,02 Minuten. Damit erreichte sie den 15. und letzten Startplatz für den Medaillenkampf in der Nacht zum Donnerstag (04.45 Uhr/MESZ). Zur nächstplatzierten Läuferin hatte sie nur einen Vorsprung von acht Hundertstelsekunden.

"Manchmal muss man auch Glück haben und wissen, dass es sich lohnt, bis zum letzten Meter zu kämpfen", sagte die Athletin vom Verein Silvesterlauf Trier nach dem haudünnen sechsten WM-Finaleinzug in Serie. Für sie war es nach vielen Verletzungen und Erkrankungen in diesem Jahr keine Selbstverständlichkeit, es zu schaffen. 2022 hatte sie zuvor erst ein Rennen über 3.000 Meter Hindernis bestritten. Zwei Wochen vor der WM startete sie beim Diamond-League-Meeting in Stockholm und wurde in schwachen 9:44,44 Minuten nur Achte. Eine Erkältung hatte Krause zuvor einmal mehr ausgebremst.

Spektakulär war der Auftritt von Lea Meyer in WM-Vorlauf. Bereits nach 400 Metern blieb die 24-jährige Kölnerin mit den Spikes an einem Hindernis hängen und stürzte kopfüber in den Wassergraben. Sie rappelte sich wieder auf und kam in 9:30,81 Minuten noch als Achte ins Ziel, konnte sich damit aber nicht für das Finale qualifizieren. "Ich bin nicht genug aggressiv auf die Hürde zugelaufen", erklärte Meyer den Grund für den heftigen Sturz. "Das war doof und ärgerlich." Schnellste der drei Vorläufe war Norah Jeruto (Kasachstan) in 9:01,54 Minuten.

+++ 16.07.2022: Marathon-As Cherono vorläufig gesperrt - Kein WM-Start +++

Kenias Marathon-As Lawrence Cherono darf bei der WM-Entscheidung über die 42,195 Kilometer an diesem Sonntag in Eugene nicht starten. Der 33-Jährige, der 2019 unter anderem den legendären Boston-Marathon gewann, hat gegen Anti-Doping-Richtlinien verstoßen und wurde vorläufig suspendiert. Das teilte die Unabhängige Integritätskommission am Samstag mit. Bei einer Probe, die Cherono am 23. Mai abgegeben hatte, wurde die verbotene Substanz Trimetazidin festgestellt. Das leistungssteigernde Mittel steht seit 2014 auf der Verbotsliste. Zudem ist auch der amerikanische 400-Meter-Läufer Randolph Ross vorerst gesperrt. Ihm wird ein Verstoß gegen die Testvorschriften zur Last gelegt.

 +++ 16.07.2022: Sprinter ermitteln bei Leichtathletik-WM ihre Schnellsten +++

Das 100-Meter-Finale der Männer ist der Höhepunkt zum Ende des zweiten Wettkampftages bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Eugene. Das Rennen im US-Bundesstaat Oregon findet in der deutschen Nacht zum Sonntag (4.50 MESZ/ZDF) statt. Die Frauen ermitteln die schnellste Sprinterin dann in der deutschen Nacht zum Montag (4.50 Uhr MESZ/ARD) zum Abschluss des dritten Wettkampftages.

Er beginnt mit dem Marathon der Männer, der am Sonntag bereits um 6.15 Uhr Ortszeit (15.15 Uhr MESZ/sportschau.de) gestartet wird. Damit sollen die Läufer vor zu großer Hitze geschützt werden. Im Stabhochsprung-Finale der Frauen gibt es in der Nacht zum Montag (2.25 Uhr MESZ/ZDF) in Jacqueline Otchere auch eine deutsche Teilnehmerin, im Siebenkampf ist Sophie Weißenberg die einzige deutsche Starterin.

+++ 16.07.2022: Athleten aus den meisten Doping-Hochrisikoländern bei WM dabei +++

Dank besserer nationaler Dopingkontrollen sind Leichtathleten aus den meisten Doping-Hochrisikoländern bei der WM in Eugene am Start. Dies teilte die unabhängige Integritätseinheit des Weltverbandes World Athletics am Freitag (Ortszeit) mit. Bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio waren 20 Athleten nicht startberechtigt, die aus Ländern kamen, die die Mindestanforderungen der Anti-Doping-Bestimmungen nicht erfüllt hatten.

In diesem Jahr seien die Mindestanforderungen für Dopingkontrollen von fünf der sechs betroffenen Verbände vollständig erfüllt worden, hieß es in der Mitteilung. Im Falle des ukrainischen Leichtathletik-Verbandes wurden die Anforderungen weitgehend erfüllt. Die Integritätseinheit habe eine Ausnahmegenehmigung für sieben von 22 ukrainischen Athleten aufgrund der außergewöhnlichen Umstände des Krieges gegen Russland erteilt, hieß es weiter.

+++ 16.07.2022: Rekordfrau Felix holt bei letztem WM-Start Bronze mit Mixed-Staffel +++

WM-Rekordmedaillengewinnerin Allyson Felix hat im letzten großen Rennen ihrer Karriere ihre Sammlung vergrößert und mit der 4x400-Meter-Mixed-Staffel der USA Bronze geholt. Für die 36 Jahre alte Mutter einer Tochter war es die 19. WM-Medaille ihrer Karriere, niemand auf der Welt hat mehr. 13 Mal wurde Felix Weltmeisterin. Der jamaikanische Sprinter Usain Bolt kam als Nummer zwei der Rangliste in seiner Karriere auf insgesamt 14. Medaillen bei Weltmeisterschaften, elf davon waren Gold.

Am ersten Wettkampftag der Weltmeisterschaften in Eugene lagen die USA bis 100 Meter auf Gold-Kurs, mussten sich dann am Freitag (Ortszeit) aber noch der Dominikanischen Republik und dem Quartett aus den Niederlanden geschlagen geben. Die 3:09,82 Minuten der Dominikanischen Republik waren Weltjahresbestleistung. Die deutsche Mixed-Staffel um Patrick Schneider, Corinna Schwab, Marvin Schlegel und Alica Schmidt hatte die Qualifikation für das Finale verpasst.

+++ 16.07.2022: Olympia-Zweiter Kerley bester Sprinter im WM-Vorlauf über 100 Meter +++

Der US-Amerikaner Fred Kerley hat im Vorlauf über 100 Meter bei der Leichtathletik-WM im amerikanischen Eugene seinen Anspruch auf den Titel angemeldet. In 9,79 Sekunden rannte er in der Nacht zum Samstag die beste Vorlaufzeit. Auch sein Landsmann Trayvon Bromell untermauerte mit einer Zeit von 9,89 Sekunden seine Anwartschaft auf eine Medaille.

Olympiasieger Lamont Marcell Jacobs aus Italien fehlte es noch an Tempo: Mit 10,04 Sekunden rannte er nur die zehntbeste Zeit. Titelverteidiger Christian Coleman (USA) reichten 10,08 Sekunden zum Weiterkommen in Halbfinale. Der 24-jährige Julian Wagner vom LC Top Team Thüringen kam mit 10,21 Sekunden nicht weiter.

+++ 16.07.2022: Geher Linke gibt bei WM über 20 Kilometer auf - WM-Titel für Japaner +++

Der deutsche Geher Christopher Linke hat bei der Leichtathletik-WM im US-amerikanischen Eugene über 20 Kilometer aufgegeben. Bereits nach der Hälfte des Medaillenkampfes zählte der 33 Jahre alte Potsdamer nicht mehr zu den 20 ersten Startern des Feldes. Linke war bei den Welttitelkämpfen 2017 und 2019 Fünfter sowie Vierter geworden. Bisher hat kein deutscher Geher bei einer WM eine Medaille im 20 Kilometer Gehen gewonnen. Linke will am 24. Juli, dem letzten Tag der Weltmeisterschaft, auch über 35 Kilometer starten.

Den WM-Titel sicherte sich der Japaner Toshikazu Yamanishi in 1:19,07 Stunden vor seinem Landsmann Koki Ikeda (1:19,14). Dritter wurde Perseus Karlström aus Schweden mit 1:19,18 Minuten.

+++ 16.07.2022: Weitsprung-Ass Mihambo hält Bestleistung über 7,30 Meter für möglich +++

Titelverteidigerin Malaika Mihambo schließt eine persönliche Bestleistung im Weitsprung über mehr als 7,30 Meter bei der Leichtathletik-WM in Eugene nicht aus. "Also ich bin auf jeden Fall so nah dran wie 2019, als ich bei der WM 7,30 gesprungen bin", sagte die 28 Jahre alte Olympiasiegerin in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag): "Meine Zubringer-Werte sind gut."

Sie habe sich in diesem Jahr noch nicht ganz so präsentieren können wie bei der WM 2019 in Doha/Katar, abgesehen vom 7,09-Meter-Sprung im ersten Wettkampf in Birmingham. "Ich bin auf einem guten Weg, das wird sich im Laufe der Saison noch zeigen. Von daher bin ich gespannt", meinte Mihambo.

Den deutschen Rekord von 7,48 Metern oder gar den Weltrekord von 7,52 Metern sieht sie aber "noch in weiter Ferne". Erst einmal müsse sie ihr Niveau auf noch höherem Level stabilisieren, "um auch dran denken zu können, mal so einen Ausreißer nach oben haben zu können". Mihambo: "23 Zentimeter im Weitsprung sind doch noch eine Welt. Deshalb sind diese Rekorde Dinge, mit denen ich mich kaum beschäftige."

+++ 16.07.2022: Geherin Feige erreicht bei WM Platz 15 - Titel für Peruanerin Leon +++

Die 25 Jahre alte Saskia Feige hat im Finale über 20 Kilometer Gehen bei der Leichtathletik-WM im US-amerikanischen Eugene den 15. Platz belegt. In 1:32,12 Stunden kam die zweimalige deutsche Meisterin aus Leipzig am Freitag (Ortszeit) im ersten Medaillenkampf der WM ins Ziel. "Unter die ersten zwanzig Starterinnen zu kommen, das war mein Ziel", sagte die Medizinstudentin. Bei der WM 2019 in Doha hatte Feige Platz elf belegt, während sie bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio vorzeitig aufgeben musste.

Weltmeisterin wurde die Peruanerin Kimberly García León in 1:26,58 Minuten. Sie holte die erste Medaille in der WM-Geschichte für ihr Land. Die Silbermedaille gewann Katarzyna Zdzieblo aus Polen in 1:27,31 Minuten. Dritte wurde die Olympiasiegerin von 2012, Shijie Qieyang aus China, in 1:27,56 Minuten.

+++ 15.07.2022: Hochsprung-Europameister Przybylko im WM-Finale +++

Europameister Mateusz Przybylko hat bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften im amerikanischen Eugene das Hochsprung-Finale erreicht. Der 30-jährige Leverkusener schaffte am Freitag den Sprung in den Medaillenkampf mit 2,25 Metern als Zwölfter und Letzter. Dagegen schied der Münchner Tobias Potye in der Qualifikation mit 2,21 Metern aus.

"Ich bin so froh! Ich habe viel mehr drauf, ich weiß auch nicht, was bei 2,28 Metern los war", kommentierte Przybylko sein knappes Weiterkommen und das Scheitern an 2,28 Metern. Er hätte einfach nicht seine "Scheuklappen", habe links und rechts geschaut und sei ganz unruhig gewesen. "Ich habe aber auf jeden Fall ein Pfund drauf", sagte er. "Aber im Finale ist noch mehr drin. Definitiv."

Die beiden Olympiasieger von Tokio, Mutaz Essa Barshim aus Katar und Gianmarco Tamberi aus Italien, übersprangen jeweils 2,28 Meter. Der Endkampf der Männer wird am Montag (2.45 Uhr/MESZ) im Hayward Field Stadium ausgetragen.

+++ 15.07.2022: Usain Bolt: "Glaube in Eugene werden wir keinen Weltrekord sehen"

Sprint-Weltrekordhalter Usain Bolt sieht seinen Status bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Eugene nicht in Gefahr. Der Jamaikaner lief vor mehr als einem Jahrzehnt die noch immer gültigen Bestwerte über 100 Meter und 200 Meter. "Aktuell laufen die Schnellsten Zeiten um 9,7 und 9,8 Sekunden über die kürzere und 19,4 oder 19,5 Sekunden über die längere Sprintdistanz. Ich glaube, in Eugene werden wir keinen Weltrekord sehen", sagte der inzwischen 35-Jährige in einem Interview den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). "Man sagt nicht umsonst: Rekorde sind da, um gebrochen zu werden. Aber ob das eines Tages passiert? Ich weiß es nicht."

Das Finale über 100 Meter der Männer ist in der deutschen Nacht zu Samstag (4.50 Uhr). Gold-Favorit ist Titelverteidiger Fred Kerley aus den USA. Seine persönliche Bestleistung sind 9,76 Sekunden, die er erst im Juni bei den US-Meisterschaften in Eugene aufgestellt hatte.

+++ 15.07.2022: WM-Dritte Klosterhalfen verzichtet auf 10.000-Meter-Start +++

Deutschlands Ausnahmeläuferin Konstanze Klosterhalfen verzichtet bei der Leichtathletik-WM in Eugene/USA am Samstag auf einen Start über 10.000 Meter. Die 25 Jahre alte Leverkusenerin will sich stattdessen auf die 5.000 Meter am Mittwoch konzentrieren, wie der Deutsche Leichtathletik-Verband am Freitag mitteilte. Klosterhalfen hatte vor drei Jahren in Doha WM-Bronze über diese Distanz gewonnen. In der Vorbereitung auf die WM in den USA wurde sie von einer Corona-Erkrankung beeinträchtigt. Über 5.000 Meter werden auch Alina Reh (Berlin) und Sara Benfarès (Rehlingen) an den Start gehen.

+++ 15.07.2022: Erste Entscheidungen bei Leichtathletik-WM - Klosterhalfen läuft +++

In den Wettbewerben der Geher fallen die ersten Entscheidungen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Eugene im US-Bundesstaat Oregon. Christopher Linke will in der Nacht zum Samstag (0.10 Uhr MESZ/sportschau.de/ARD) über 20 Kilometer für die erste deutsche Medaille sorgen. Der erste Wettkampftag endet mit der Mixed-Staffel über 4x400-Meter (4.50 Uhr MESZ/ARD). US-Star Allyson Felix würde ihre Karriere gern mit einem WM-Titel abschließen.

Am Samstagabend stehen dann unter anderem die 10.000 Meter der Frauen mit Konstanze Klosterhalfen auf dem Programm (21.20 Uhr MESZ/sportschau.de). Die beste deutsche Langstreckenläuferin war 2019 in Doha WM-Dritte über 5.000 Meter, litt in der Vorbereitung diesmal aber unter einer Corona-Infektion. Höhepunkt und Abschluss des zweiten Wettkampftages ist in der Nacht zum Sonntag (4.50 Uhr MESZ/ZDF) das 100-Meter-Finale der Männer.

+++ 14.07.2022: Schon 600 Doping-Kontrollen im Athletendorf der WM in Eugene +++

Zum Schutz der sauberen Sportlerinnen und Sportler hat bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Eugene/USA ein umfangreiches Anti-Doping-Programm begonnen. Wie die unabhängige Integritätskommission des Weltverbandes World Athletics am Donnerstag mitteilte, sind bereits 600 Doping-Tests im Athletendorf der amerikanischen Stadt vorgenommen worden. Bei den Wettkämpfen in 49 Disziplinen von diesem Freitag an bis zum 15. Juli seien weitere 500 Kontrollen vorgesehen. Die Tests werden in Kooperation mit der amerikanischen Anti-Doping-Agentur (Usada) durchgeführt.

Zum ersten Mal würden bei einer WM dabei Proben mit der Bluttropfen-Methode (Dried Blood Spot/DBS) gesammelt, hieß es in der Mitteilung. Für die DBS werden nur wenige Tropfen Blut benötigt, die durch einen Stich in den Oberarm gewonnen werden. Das Blut wird auf eine spezielle saugfähige Unterlage aufgetragen, die dann versiegelt und zur Analyse an akkreditierte Dopinglabors geschickt wird.

+++ 14.07.2022: Zwei weitere deutsche Absagen für Leichtathletik-WM in Eugene +++

Das Team des Deutschen Leichtathletik-Verbandes für die Weltmeisterschaften in Eugene muss zwei weitere Absagen verkraften. Kugelstoßerin Sara Gambetta hat eine Virusinfektion und ist gar nicht erst an den WM-Ort im US-Bundesstaat Oregon gereist. Yasmin Kwadwo muss wegen muskulärer Beschwerden auf eine Teilnahme am Rennen über die 4x100 Meter verzichten. Das teilte der DLV am Donnerstag mit. Vor dem Start der WM am Freitag umfasst das deutsche Team damit noch 78 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Für das Staffel-Rennen bleiben noch fünf Kandidatinnen um die EM-Zweite Gina Lückenkemper.

Gambetta und Kwadwo verlängern die Liste der deutschen Absagen für die Welttitelkämpfe in den USA. Darauf stehen unter anderen die Speerwerfer Johannes Vetter - WM-Dritter von 2019 - und Europameisterin Christin Hussong sowie die Ex-Vizeweltmeisterin im Siebenkampf, Carolin Schäfer, und der Olympia-Zweite im Gehen, Jonathan Hilbert.

+++ 14.07.2022: Leichtathletik-WM startet: Geher Linke mit erster Medaillenchance +++

Im amerikanischen Eugene beginnen an diesem Freitag (18.05 Uhr MESZ) die Leichtathletik-Weltmeisterschaften. Am ersten Wettkampftag im Bundesstaat Oregon an der US-Westküste zählt der Potsdamer Geher Christopher Linke über 20 Kilometer zu den Medaillenkandidaten. Der Wettbewerb findet wegen der neunstündigen Zeitverschiebung zur deutschen Zeit in der Nacht zum Samstag (0.10 Uhr MESZ/sportschau.de/ARD) statt.

Für Hochsprung-Europameister Mateusz Przybylko beginnt die WM zuvor mit der Qualifikation. Höhepunkte des ersten WM-Tages sind die 100-Meter-Vorläufe mit Italiens Olympiasieger Lamont Marcell Jacobs und das Finale der 4x400-Meter-Mixed-Staffeln mit Allyson Felix (Samstag 4.50 Uhr MESZ/ARD). Die US-Rekordmedaillengewinnerin könnte ihr 14. WM-Gold holen. Die 36-Jährige beendet in dieser Saison ihre große Karriere.

Bis zum 24. Juli werden rund 1.900 Athleten aus 192 Ländern um die Medaillen kämpfen. Der Deutsche Leichtathletik-Verband hat 80 Sportler nominiert. Bei der WM 2019 in Doha holten die DLV-Asse sechs Medaillen. Zehnkämpfer Niklas Kaul und Weitspringerin Malaika Mihambo sind als Titelverteidiger im Stadion Hayward Field am Start.

+++ 14.07.2022: Olympiasiegerin Hassan startet bei WM über 5000 und 10 000 Meter +++

Die niederländische Doppel-Olympiasiegerin Sifan Hassan will bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften im amerikanischen Eugene ihre Titel über 5000 und 10 000 Meter verteidigen. Dies bestätigte am Donnerstag das Management der 29-Jährigen. Die Mittelstreckenläuferin hatte am vergangenen Samstag ihr bislang einziges Rennen dieses Jahres über 5000 Meter in Portland nahe Eugene bestritten und in 15:13,41 Minuten gewonnen. Bei den Tokio-Spielen 2021 gewann sie Gold über 5000 und 10 000 Meter sowie Bronze über 1500 Meter.

+++ 14.07.2022: Afrikas Topsprinter Omanyala kann doch zur Leichtathletik-WM reisen +++

Afrikas Topsprinter Ferdinand Omanyala kann nach Problemen mit dem Visum doch noch zu den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in die USA reisen. "Auf zum nächsten Flug nach Oregon. Ich bin mir sicher, dass ich antreten werde. Vielen Dank für eure Unterstützung und Gebete", twitterte der 26-Jährige aus Kenia. Omanyala ist mit 9,85 Sekunden über 100 Meter der drittschnellste Sprinter in diesem Jahr.

Omanyala hatte lange auf sein Visum in die USA warten müssen, praktisch in letzter Sekunde bekam er es doch noch. Jetzt muss er nur noch rechtzeitig im WM-Ort Eugene eintreffen. Die Vorläufe über 100 Meter finden bereits in der Nacht von Freitag auf Samstag statt. Die Weltmeisterschaften beginnen an diesem Freitag und dauern bis zum 24. Juli.

+++ 13.07.2022: Dopingvorwurf: 800-m-Läufer Amos für Leichtathletik-WM gesperrt +++

Leichtathlet Nijel Amos aus Botswana darf nicht an den Weltmeisterschaften in den USA teilnehmen. Wie die unabhängige Integritätskommission AIU des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics am Mittwoch mitteilte, wurde der Silbermedaillengewinner über 800 Meter von 2012 für die Titelkämpfe vom 15. bis 24. Juli in Eugene/Oregon gesperrt. Bei dem 28-Jährigen sei bei einer Dopingprobe die verbotene Substanz GW1516 nachgewiesen worden. Dabei handelt es sich um ein Medikament, das den Stoffwechsel des Körpers verändern kann, aber als zu gefährlich für den menschlichen Gebrauch betrachtet werde, hieß es dazu weiter.

Amos erfuhr in Eugene von der Sperre. "Der Athlet wurde über den analytischen Befund und seine obligatorische vorläufige Suspendierung in Eugene informiert", so die AIU-Mitteilung. Amos ist mit seiner Bestzeit von 1:41,73 Minuten die Nummer drei der ewigen Bestenliste über 800 Meter. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London wurde der Mittelstreckenläufer Zweiter über 800 Meter und war damit der erste Medaillengewinner für Botswana.

Wer sind die deutschen Hoffnungsträger:innen bei der Leichtathletik-WM 2022?

Goldkandidatin Nummer eins ist Weitspringerin Malaika Mihambo, die bei der WM 2019 den Titel holte und 2021 Olympiasiegerin wurde. Als Titelverteidiger tritt auch Niklas Kaul im Zehnkampf an. Seit dem Triumph tut er sich aber schwer. Im Diskuswerfen geht Kristin Pudenz ein Jahr nach dem Gewinn von Olympia-Silber aussichtsreich ins Medaillenrennen. Chancen, auf's Siegerpodest zu kommen, hat Geher Christopher Linke, der am ersten WM-Tag über 20 Kilometer startet. Ein Geheimtipp ist die 4x100-Meter-Staffel der Männer, die zuletzt in 37,99 Sekunden zu einem deutschen Rekord sprintete. Auch die Frauen-Staffel um Gina Lückenkemper könnte vorne mitrennen.

Der Deutsche Leichtathletik-Verband schickt 80 Sportler in die 49 Wettbewerbe. Allerdings mussten Medaillenkandidaten wie die Speerwurf-Asse Johannes Vetter und Christin Hussong, Siebenkämpferin Carolin Schäfer und der Olympia-Zweite im Gehen, Jonathan Hilbert, ihre Starts absagen.

Wie oft wurde die WM in den USA ausgetragen?

Die Welttitelkämpfe werden zum ersten Mal in den USA, der Leichtathletik-Nation Nummer eins, ausgetragen. Seit 1983 ist es nach 2001, als das kanadische Edmonton Schauplatz war, erst das zweite Mal, dass die WM nach Nordamerika vergeben wurde. Der Gastgeber hat 151 Sportlerinnen und Sportler für die Heim-WM nominiert.

Wann ist die WM an Eugene vergeben worden?

Die WM ist vom Weltverband 2015 an Eugene vergeben worden. Einen weiteren Kandidaten hatte es nicht gegeben. Im Zuge der Korruptionsaffäre um den Ex-Weltverbandspräsidenten Lamine Diack gab es auch Ermittlungen zu dieser WM-Vergabe. Der Präsident des US-Verbandes, Vin Lananna, ließ daraufhin sein Amt im Februar 2018 ruhen. Nach einem Verfahren vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas wurde er im Dezember 2019 wieder als Präsident eingesetzt.

Warum werden WM und EM binnen drei Wochen ausgetragen?

Wegen der Corona-Pandemie wurden die Olympischen Spiele in Tokio um ein Jahr auf 2021 verschoben. Deshalb musste die ursprünglich für August vergangenen Jahres terminierte WM in Eugene mit Einverständnis des Weltverbandes World Athletics ebenfalls um ein Jahr verlegt werden. Die Europameisterschaften in München werden im Rahmen der European Championships vom 15. bis 21. August in München stattfinden.

Welche Länder waren bei der WM 2019 in Doha am erfolgreichsten?

Die USA waren mit 29 Medaillen (14 Gold/11 Silber/4 Bronze) das mit großem Abstand erfolgreichste Land. Mit fünf Titeln und elf Medaillen (5/2/4) belegte die Langlauf-Nation Kenia Platz zwei vor Jamaika, das zwölf Edelplaketten (3/5/4) gewann, aber nur drei Titel. Deutschland belegte Platz acht mit zwei Gold- und vier Bronzemedaillen.

Wie groß ist das erwartete Starterfeld bei der WM?

Insgesamt werden rund 1.900 Athleten aus 192 Ländern antreten. Von den 43 Einzelsiegern der WM 2019 werden 36 ihre Titel verteidigen. 42 Olympiasieger von Tokio werden ebenso am Start sein. Russland ist wegen des Ukraine-Krieges von der WM ausgeschlossen worden.

In welchem Stadion finden die Welttitelkämpfe statt?

Das Hayward Field existiert als Leichtathletik-Arena seit 1919 auf dem Gelände der Universität Oregon. Für die WM wurde es für rund 200 Millionen Dollar renoviert. Den Großteil der Kosten hat Phil Knight, Mitbegründer des US-Sportartikelherstellers Nike, übernommen. Nike hat seinen Sitz in Eugene. Die Zahl der festinstallierten Sitzplätze ist auf 12.650 erhöht worden. Für die WM sind Zusatztribünen aufgestellt worden, so dass rund 30.000 Zuschauer Platz finden.

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/loc/news.de/dpa

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