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Bei Jogi Löw Rücktritt: Jürgen Klopp oder Hansi Flick? DIESE Kandidaten stehen in den Startlöchern

Die Klatsche in Spanien nährt die Zweifel an Bundestrainer Joachim Löw. Wie lange hält der DFB noch am Chefcoach fest? Und wer könnte Löw überhaupt ersetzen? Wir machen den Kandidaten-Check!

Sind Jogi Löws Tage als Bundestrainer gezählt? (Foto) Suche
Sind Jogi Löws Tage als Bundestrainer gezählt? Bild: dpa

Nach dem 0:6-Debakel in Spanien nimmt der DFB eine verschärfte Debatte um die Zukunft von Fußball-Bundestrainer Joachim Löw mit in die lange Länderspiel-Pause. Mancher Witzbold sah schon Peter Neururer vor der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes vorfahren, um seine Bewerbung für die Nachfolge einzureichen. Für solche Späße aber wird die Verbandsspitze bei ihren Überlegungen wenig übrig haben, die Lage ist zu ernst. In der ersten Analyse der Spanien-Klatsche von DFB-Präsident Fritz Keller fiel der Name Löw nicht, dies ließ Raum für Spekulationen.

Wird Jogi Löw bald ersetzt? Diskussionen um mögliche Nachfolger werden laut

Darf der seit 14 Jahren amtierende Chefcoach bis mindestens zur EM weitermachen oder nutzt der DFBdie Zeit bis zum nächsten Länderspiel Ende März doch für einen Wechsel? Und wer könnte das Amt überhaupt kurz- oder mittelfristig übernehmen? Löws Vertrag läuft zwar noch bis zur Katar-WM Ende 2022, doch realistischer erscheint derzeit eher ein Abschied spätestens nach der Europameisterschaft im Sommer des nächsten Jahres.

Rücktritt oder Rausschmiss? Diese Kandidaten sind heiß auf den Bundestrainer-Job von Joachim Löw

Ralf RANGNICKwird Gerüchten zufolge als schnelle Lösung für das Amt des Bundestrainers gehandelt. Der 62-Jährige ist derzeit ohne Job und als Fachmann in der Branche hoch anerkannt. Sein Interesse am Posten des Bundestrainers hat Rangnick mehrfach hinterlegt, zugleich aber noch in der Vorwoche darauf verwiesen, dass sich wegen Löws laufenden Vertrages die Frage nicht stelle. Daher sei diese Diskussion eine "Unsitte", sagte der Schwabe bei Sport1. Rangnick fügte aber auch hinzu: "Sollte sie sich irgendwann mal stellen, ist es eine Frage des Timings." Ist der Zeitpunkt doch schon gekommen?

HANSI FLICK war einst beim WM-Titel 2014 Löws Assistent und spielte nicht nur beim Einüben der so wichtigen Standards eine entscheidende Rolle. Als Triple-Trainer des FCBayern und Spielerversteher hat der 55-Jährige in den vergangenen Monaten ein beeindruckendes Zeugnis erworben. Die "Sport Bild" sieht ihn schon als "Schatten-Bundestrainer", beim DFB soll Flick demnach ganz oben auf der Wunschliste stehen. Aber ob der Bayern-Coach selbst so bald schon die Münchner Erfolgsmaschine verlassen will, erscheint fraglich.

JÜRGEN KLOPPhingegen ist schon seit fünf Jahren beim FC Liverpool und hat mit der ersehnten Meisterschaft und dem Gewinn der Champions League eigentlich alle Ziele bei den Reds erreicht. Bis zu Flicks Erfolgsserie galt der 53-Jährige als die Ideallösung für das Amt des Bundestrainers. Um das arg ramponierte Image der Nationalmannschaft aufzupolieren, gäbe es wohl keinen Besseren als Klopp mit seinen Entertainer-Qualitäten und seinem Vollgas-Fußball. Der Haken: Er ist noch bis 2024 in Liverpool gebunden und wohl auch noch zu gern Vereinstrainer.

Suche nach neuem DFB-Trainer! SIE zählen zu den Außenseitern

Eher ein Außenseiter-Kandidat ist THOMAS TUCHEL, der bei Paris Saint-Germain durch den Dauerzwist mit Sportchef Leonardo ermüdet ist. Ob der 47-Jährige über sein Vertragsende im Sommer 2021 hinaus bei PSG arbeiten darf und überhaupt will, ist derzeit ungewiss. Tuchel könnte also nach der EM frei sein, gilt aber als durchaus schwieriger Charakter und bekäme von Spielern und Fans wohl keinen großen Vertrauensvorschuss.

Sehr unwahrscheinlich ist eine Beförderung von Löws Co-Trainer MARCUS SORG. Auch die Chancen von STEFAN KUNTZ, der nach Erfolgen mit der U21 von Löw selbst als Nachfolger ins Gespräch gebracht worden war, sind wohl eher gering.

Verantwortlich für die Suche nach dem nächsten Bundestrainer ist übrigens DFB-Direktor Oliver Bierhoff. Der aber steht selbst zunehmend in der Kritik und hat sich eng an Löw gebunden. Das macht die Fahndung kaum leichter.

Umfrage: Fans wünschen sich Jürgen Klopp als neuen DFB-Trainer

Nach dem 0:6-Debakel gegen Spanien ist der Großteil der Fußballfans in Deutschland laut einer Umfrage für einen Rücktritt von Bundestrainer Joachim Löw. 66 Prozent der Fußballinteressierten sprachen sich am Mittwoch in einer Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv für einen Löw-Rücktritt aus. Unter allen Bundesbürgern ist fast jeder Zweite für einen solchen Schritt des Bundestrainers.

Als Wunschkandidat für den Trainerposten gilt vielen Befragten Liverpool-Trainer Jürgen Klopp: Er wurde von 62 Prozent derjenigen, die sich für einen Löw-Rücktritt aussprachen, als geeigneter Nachfolger genannt. Weitere Kandidaten wie Hansi Flick (19 Prozent) oder Thomas Tuchel und Ralf Rangnick (13 Prozent) folgen mit weitem Abstand.

Für rund jeden zweiten Bundesbürger und rund zwei Drittel der Fußballinteressierten sollten auch die von Löw aussortierten ehemaligen Leistungsträger Mats Hummels oder Thomas Müller wieder im Kader der Nationalmannschaft stehen. Deutlich weniger sahen das bei Jérôme Boateng oder Mario Götze so. Rund jeder fünfte Fußballinteressierte meinte, dass keiner der genannten Spieler in die Nationalmannschaft zurückkehren sollte.

Lothar Matthäus rechnet mit Jogi Löw ab: Bundestrainer wirkt amtsmüde

Mit dieser Meinung stehen die Fans offenbar nicht allein da. Auch Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus hat Jogi Löw zuletzt scharf kritisiert. Nach Ansicht von Matthäus hat Bundestrainer Joachim Löw den "perfekten Zeitpunkt zum persönlichen Rücktritt verpasst". Nach dem 0:6 der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Spanien schrieb Matthäus in seiner Kolumne für den TV-Sender Sky: "Und der wäre nach dem WM-Titel 2014 gewesen. Der Moment des größten Triumphes ist meistens der beste, um den Weg frei zu machen. Aber es ist für viele gleichzeitig der schwierigste. Löw, wie so viele andere an seiner Stelle, wollte dann den verdienten Titel-Bonus auskosten, weitermachen, noch mehr gewinnen, und die meisten scheitern an dieser Aufgabe."

Er habe den Eindruck, dass Löw amtsmüde wirke, sagte Matthäus. "Seine öffentlichen Statements und Erklärungen sind nicht mehr so klar, deutlich und souverän wie noch vor einigen Jahren. Und das spiegelt seine Mannschaft auf dem Feld wider."

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/kns/news.de/dpa

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