Tansania erleben: Zwischen Safari, Inselparadies und Kilimanjaro

Tansania ist nicht einfach nur ein Reiseziel – es ist eine Welt für sich. Kaum ein anderes afrikanisches Land vereint so viele verschiedene Landschaftsformen, Klimazonen und Kulturen auf so engem Raum.

Erstellt von Cori Brossmann - Uhr

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Foto: Anselm Pahnke/dpa-tmn Bild: Anselm Pahnke/dpa

Nirgendwo sonst können Sie die "Big Five" – Löwe, Elefant, Leopard, Nashorn und Büffel – so gut in freier Wildbahn beobachten. Der Kilimanjaro, der höchste freistehende Berg der Welt, zieht jedes Jahr Trekkingbegeisterte aus aller Welt an. Doch Tansania hat noch mehr zu bieten.

Safari: Selbstfahrer oder geführte Tour?

Vor der Safari auf Ihrer Tansania-Reise stellt sich die Frage: Selbst fahren oder mit Guide? Selbstfahrer-Touren bieten Unabhängigkeit, besonders im gut erschlossenen Norden. Doch die Straßen sind oft holprig, und in den weiten Nationalparks kann die Orientierung schwierig sein. Geführte Touren hingegen lassen Sie entspannt die Natur genießen. Erfahrene Guides wissen, wo Löwen rasten oder Elefanten trinken, und erzählen spannende Geschichten über Tierwelt und Kultur. Eine gute Lösung ist die Kombination beider Möglichkeiten im Rahmen einer Rundreise. Sie fahren selbst zwischen den Parks und buchen vor Ort einen Guide für Safaris. So erleben Sie Abenteuer auf eigene Faust, profitieren aber gleichzeitig vom Wissen der Einheimischen.

Rundreise im „Northern Circuit": Die perfekte Kombination aus Abenteuer und Erholung

Wenn Sie zum ersten Mal nach Tansania reisen, ist der sogenannte „Northern Circuit" wie geschaffen für Sie. Diese Route führt Sie durch die berühmtesten Nationalparks des Landes und offenbart die Bilder, die in vielen Köpfen das Afrika der Träume zeichnen: endlose Savannen, Elefanten, die gemächlich durchs hohe Gras ziehen, und Löwen, die unter Akazien im Schatten ruhen.

Ihr Abenteuer beginnt meist in Arusha, einer lebhaften Stadt am Fuße des Mount Meru. Hier spüren Sie sofort die Energie Ostafrikas mit Motorradtaxis, leuchtenden Stoffen in kräftigen Farben und dem Duft von gegrilltem Fleisch und süßen Mangos. Von Arusha aus führt Ihr Weg in die Serengeti, was übersetzt „endlose Ebene" bedeutet. Schon die Fahrt dorthin ist ein Erlebnis. Sie passieren Maasai-Hirten in ihren roten Gewändern, die ihre Rinder durch die Landschaft treiben. Schließlich öffnet sich die Weite der Serengeti vor Ihnen. Besonders in der Trockenzeit zieht die Große Migration Hunderttausende Gnus und Zebras an. Unvergesslich wird auch der Ngorongoro-Krater sein – ein Naturwunder, das wie ein riesiges Amphitheater wirkt, gefüllt mit Elefanten, Löwen und sogar seltenen Nashörnern.

Abseits der ausgetretenen Pfade: Der Süden Tansanias als Geheimtipp

Während der Norden Tansanias oft gut besucht ist, führt eine Rundreise in den Süden Sie in eine Welt, in der die Wildnis noch unberührt wirkt. Hier liegt das Selous Game Reserve, eines der größten Wildschutzgebiete Afrikas. Schon die Anreise per Kleinflugzeug ist ein Abenteuer, denn die Landebahn ist nichts weiter als eine gerodete Fläche mitten im Busch.

Selous ist wild und rau. Statt Jeeps hören Sie hier oft nur das leise Plätschern des Rufiji-Flusses, während Sie mit einem Boot durch die Landschaft gleiten. Flusspferde blinzeln träge aus dem Wasser, und Krokodile sonnen sich am Ufer. Es ist eine Safari-Erfahrung, die Ruhe ausstrahlt, aber zugleich die Spannung des Unerwarteten in sich trägt. Anders als im Norden treffen Sie hier kaum auf andere Touristen. Es fühlt sich an, als gehöre die Wildnis nur Ihnen.

Ein weiteres Highlight im Süden ist der Ruaha-Nationalpark. Er ist weniger bekannt, aber gerade deshalb so besonders. Hier durchqueren Elefantenherden trockene Flussbetten, und Leoparden schleichen lautlos durch das hohe Gras. Die Landschaft ist zerklüfteter als im Norden, die Vegetation dichter. Es ist ein Ort für echte Abenteurer – für diejenigen, die nicht nur Tiere beobachten, sondern die Wildnis spüren wollen.

Badeurlaub auf Sansibar

Wenn Sie nach Ihrer Safari oder der Besteigung des Kilimanjaro nach Sansibar fliegen, spüren Sie die Veränderung schon beim Landeanflug. Unter Ihnen breitet sich der Indische Ozean in allen erdenklichen Blautönen aus. Sansibar ist berühmt für seine Strände, die oft als die schönsten der Welt bezeichnet werden. Der Sand ist so weich, dass er fast wie Mehl zwischen den Zehen hindurchgleitet. Die Strände von Nungwi und Kendwa im Norden sind besonders beliebt, weil das Wasser hier auch bei Ebbe zum Schwimmen einlädt.

Wenn Sie es ursprünglicher mögen, zieht es Sie vielleicht in den Osten der Insel, nach Paje oder Jambiani. Hier sind die Strände endlos, und bei Ebbe zieht sich das Wasser weit zurück – ein Naturschauspiel, das Sie auf langen Spaziergängen begleitet. Fischerboote, sogenannte Dhaus, liegen schräg im Sand, Frauen in bunten Kangas sammeln Seetang, und Kinder spielen lachend im flachen Wasser. Es ist ein Leben im Rhythmus der Gezeiten – ruhig, einfach, echt.

Die Unterwasserwelt Sansibars: Schnorcheln und Tauchen im Korallengarten

Doch Sansibar zeigt seine wahre Schönheit nicht nur über, sondern auch unter Wasser. Hier eröffnet sich Ihnen eine Welt voller Farben. Die Korallenriffe, besonders rund um die Mnemba-Insel, sind lebendig wie ein Regenwald unter Wasser. Schwärme von leuchtenden Fischen ziehen an Ihnen vorbei, eine Schildkröte gleitet gemächlich durch das Blau, und mit etwas Glück sehen Sie sogar einen Delfin in der Ferne. Taucher finden rund um Sansibar faszinierende Tauchplätze, die sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen unvergessliche Erlebnisse bieten. Wracks, Höhlen und Steilwände: Die Vielfalt der Unterwasserwelt überrascht immer wieder aufs Neue. Doch auch, wenn Sie nur schnorcheln, spüren Sie schnell, wie eng das Leben der Inselbewohner mit dem Meer verbunden ist.

Stone Town: Geschichte zwischen arabischen Gassen

Kein Aufenthalt auf Sansibar ist vollständig ohne einen Besuch in Stone Town, der historischen Altstadt und UNESCO-Weltkulturerbe. Wenn Sie durch die engen, verwinkelten Gassen schlendern, fühlt es sich an, als seien Sie in eine andere Zeit eingetaucht. Die alten Handelshäuser mit ihren kunstvoll geschnitzten Holztüren erzählen von der Vergangenheit, als Sansibar ein Knotenpunkt zwischen Arabien, Indien und Afrika war.

Der Duft von Nelken, Zimt und Kardamom liegt in der Luft. Die Gewürze prägen noch heute die Küche Sansibars. Wenn die Sonne langsam untergeht, sollten Sie den Forodhani Gardens, einer Uferpromenade, die sich abends in einen lebendigen Nachtmarkt verwandelt, einen Besuch abstatten.

Die Gewürzplantagen – Ein Fest für die Sinne

Sansibar wird oft „Gewürzinsel" genannt und ein Besuch auf einer der Plantagen zeigt Ihnen, warum. Nelken, Muskatnuss, Pfeffer, Ingwer, jeder Duft erzählt eine Geschichte. Sie erfahren bei Ihrem Besuch, wie Zimt geerntet wird, warum Vanille so teuer ist und dass der Kaffee hier auf kleinen Familienfarmen wächst. Es ist diese Einfachheit und der direkte Kontakt zur Natur und zu den Menschen, die mit den Pflanzen leben und arbeiten, die die Insel so besonders macht.

Mafia Island: Ein Paradies für Taucher und Walhai-Begegnungen

Schon der Name weckt Neugier: Mafia Island. Mit dem organisierten Verbrechen hat dieses Juwel im Indischen Ozean nichts zu tun. Es gibt keine großen Hotelketten, keine hektischen Touristenströme, sondern nur das Meer, das sanft gegen die Küste plätschert, Palmen, die sich im Wind wiegen, und eine Unterwasserwelt, die ihresgleichen sucht. Der Mafia Island Marine Park gehört zu den besten Tauchrevieren Ostafrikas. Bunte Korallengärten, Steilwände und eine große Vielfalt an Meeresbewohnern machen jede Erkundung unter Wasser zu einem Erlebnis. Von Oktober bis März zieht es Walhaie in die warmen Gewässer rund um Mafia Island. Anders als in vielen anderen Regionen der Welt, wo Walhaibegegnungen Glückssache sind, haben Sie hier eine erstaunlich hohe Chance, ihnen ganz nah zu kommen.

Pemba Island: Die „grüne Insel" voller Geheimnisse

Nur wenige Kilometer nördlich von Sansibar liegt Pemba, die Schwesterinsel, die kaum jemand kennt. Während Sansibar von goldenen Stränden und sanften Dünen geprägt ist, zeigt sich Pemba von einer anderen Seite: wild, hügelig, grün. Dichte Mangrovenwälder säumen die Küste, versteckte Buchten laden zum Erkunden ein, und im Landesinneren erstrecken sich dschungelartige Wälder, die sich wie ein grüner Teppich über die sanften Hügel ziehen. Die Insel ist bekannt für ihre Gewürzplantagen, auf denen Vanille, Nelken und Muskatnuss gedeihen.

Die Songo-Songo-Inselgruppe

Wenn es einen Ort gibt, an dem die moderne Welt scheinbar nie angekommen ist, dann ist es die Songo-Songo-Inselgruppe. Diese verstreuten kleinen Eilande südlich von Mafia Island sind ein Geheimtipp für Abenteurer und jene, die absolute Ruhe suchen. Hier gibt es keine Resorts, keine Straßen, oft nicht einmal Elektrizität. Stattdessen finden Sie einsame Strände, einfache Fischerdörfer und ein Inselleben, das sich seit Jahrhunderten kaum verändert hat. Die Bewohner leben vom Fischfang, vom Anbau von Kokosnüssen und von dem, was das Meer ihnen schenkt.

Besteigung des Kilimanjaro

Majestätisch und scheinbar unnahbar thront der Kilimanjaro über der Landschaft. Seine schneebedeckte Kuppe wirkt fast surreal in der Hitze Afrikas. Der Anblick weckt Ehrfurcht und Respekt, aber auch Vorfreude. Der Kilimanjaro bietet nicht nur eine, sondern mehrere Möglichkeiten, ihn zu bezwingen – jede mit ihrer eigenen Schönheit und Herausforderung.

Marangu-Route – Der Klassiker für Komfortsuchende

Die Marangu-Route wird auch die „Coca-Cola-Route" genannt. Sie ist der direkteste Weg zum Gipfel und die einzige Route, auf der Sie in einfachen Berghütten übernachten. Für viele ist sie der Einstieg, weil sie als „bequemste" gilt – doch das ist relativ. Die Tage sind lang, die Höhenmeter fordern den Körper, und die vergleichsweise kurze Akklimatisierungszeit macht den Gipfelsturm nicht unbedingt leichter. Doch der Vorteil: Nach einem langen Wandertag erwartet Sie eine feste Unterkunft mit Bett und Dach über dem Kopf.

Machame-Route – Der Weg durch den Regenwald

Wer die Natur in ihrer vollen Pracht erleben möchte, wählt die Machame-Route. Sie gilt als die landschaftlich schönste, aber auch anspruchsvollere Alternative. Der Pfad schlängelt sich zunächst durch dichten Regenwald. Später weicht die grüne Üppigkeit einer kargen, fast außerirdisch wirkenden Moorlandschaft. Am Ende wartet der Gipfelgrat, der Ihnen alles abverlangt und Sie am Ende mit dem wohl spektakulärsten Sonnenaufgang belohnt.

Lemosho-Route – Der Weg der Geduld

Die Lemosho-Route ist die Wahl derer, die auf Nummer sicher gehen wollen. Sie ist länger, gemächlicher und ermöglicht Ihrem Körper, sich besser an die Höhe zu gewöhnen. Die Erfolgschancen, den Gipfel zu erreichen, sind hier am höchsten. Die Route beginnt auf der westlichen Seite des Berges, in einem wilden, kaum berührten Regenwald. Jeder Tag bringt eine neue Szenerie, bis Sie schließlich über das Shira-Plateau die Schneeregionen erreichen.

Der Ruf des Selous: Auf Safari auf dem Rufiji-Fluss

Der Rufiji-Fluss, der sich über 600 Kilometer durch das unberührte Selous-Wildschutzgebiet schlängelt, gehört zu den eindrucksvollsten Wasserwegen Tansanias. Eine Bootssafari hier ist ein Erlebnis, das Sie nicht vergessen werden. Sanft gleiten Sie über den Fluss, vorbei an üppigem Grün, während Flusspferde auftauchen und Krokodile regungslos am Ufer liegen. Bunte Vögel begleiten Ihre Fahrt, und wenn die Sonne goldrot versinkt, verschmilzt alles zu purer Magie.

Der Ruinsori-See: Ein verstecktes Paradies auf dem Land

Der Ruinsori-See, verborgen im Herzen des Ruinsori-Gebirges, ist ein Geheimtipp für Reisende, die das Ursprüngliche suchen. Eingebettet in dichten Wald und umgeben von schroffen Felsen, entfaltet der See eine fast märchenhafte Ruhe. Mit dem Kanu gleiten Sie über die glitzernde Wasseroberfläche, während Vögel zwitschern und die Natur ringsum in ihrer Ursprünglichkeit erstrahlt. Der See ist reich an Fischarten, die von Einheimischen nachhaltig gefangen werden. Die Fischer, die am Ufer leben, teilen gern ihre Geschichten und ihr Wissen über das empfindliche Ökosystem. Hier spüren Sie, wie eng das Leben der Menschen mit der Natur verwoben ist.

Der Tanganyika-See – Der tiefste See Afrikas

Der Tanganyika-See, der tiefste See Afrikas und zweitgrößte Süßwassersee der Welt, bietet ein weiteres einzigartiges Abenteuer. Mit seiner unglaublichen Tiefe und seiner abgelegenen Lage am Rand des Gombe Stream Nationalparks, der durch die legendären Schimpansenforschungen von Jane Goodall bekannt wurde, ist dieser See ein Eldorado für Naturfreunde. Die Region rund um den See ist ein wahres Paradies für Ornithologen und Tierliebhaber.

Die Ruinen von Kilwa: Geschichte zwischen Palmen und Korallen

Die Ruinen von Kilwa an der Südküste Tansanias erzählen eine Geschichte von Reichtum, Macht und kulturellem Austausch. Umgeben von Palmen und dem türkisblauen Indischen Ozean, war Kilwa Kisiwani im 13. bis 15. Jahrhundert ein florierendes Handelszentrum. Gold, Elfenbein und Gewürze wechselten hier die Besitzer, während der Sultanenpalast und die große Moschee von arabischer, persischer und afrikanischer Baukunst zeugen. Heute versprühen die Überreste dieser Stadt einen Hauch vergangener Zeiten. Auch Kilwa Kivinje begeistert mit Korallensteinhäusern und dem Charme einer alten Handelsstadt – ein Geheimtipp für Entdecker, die Geschichte abseits der Touristenströme erleben möchten.

Praktische Tipps für Ihre Tansania Reise

Es gibt, wie für jede Reise, auch für Ihren Urlaub in Tansania einige wichtige Hinweise, die Ihnen die Planung erleichtern. Die beste Reisezeit für eine Safari liegt in der Trockenzeit von Juni bis Oktober, wenn sich die Tiere gut beobachten lassen. Für die Besteigung des Kilimanjaro bieten die Monate Januar bis März sowie Juni bis Oktober die besten Bedingungen. Sansibar lockt das ganze Jahr mit tropischer Wärme, nur die Regenzeit von März bis Mai kann Ihre Pläne trüben. Ein Visum erhalten Sie bequem online oder bei Ankunft. Denken Sie an die Malariaprophylaxe und lassen Sie sich zu Impfungen beraten. Tansania wird Ihre Sicht auf die Welt verändern.

brc/news.de

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