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Bahnstreik in Deutschland aktuell: Warnstreiks lähmen Verkehr in Berlin, Brandenburg und Bayern

In dieser Woche geht der Tarifstreik im Öffentlichen Nahverkehr weiter. In einigen Bundesländern bleiben Busse und Bahnen stehen. HIER müssen Sie heute mit Verzögerungen rechnen.

Bahnstreik: In dieser Woche wird wieder in einigen Bundesländern gestreikt. (Symbolfoto) (Foto) Suche
Bahnstreik: In dieser Woche wird wieder in einigen Bundesländern gestreikt. (Symbolfoto) Bild: picture alliance/Marijan Murat/dpa

Alle Busse stehen still, wenn Dein starker Arm es will: Tag für Tag nimmt sich Verdi im Tarifkonflikt des öffentlichen Nahverkehrs andere Bundesländer vor. Für Freitag wurde die Liste erneut erweitert.

Warnstreiks lähmen Verkehr in Berlin, Brandenburg und Bayern

Wegen Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr ist es am Freitag in Berlin und Brandenburg sowie in Bayern zu erheblichen Einschränkungen für Berufspendler und Schüler gekommen.

In der Hauptstadt blieben Busse und Bahnen der Verkehrsbetriebe BVG zu einem ganztägigen Streik von 3.00 Uhr morgens an im Depot. In Brandenburg waren die Beschäftigten aufgefordert, von Betriebsbeginn bis zum Mittag die Arbeit ruhen zu lassen. S- und Regionalbahnen sowie Privatbusse, die im Auftrag der BVG in Berlin unterwegs sind, fuhren aber ohne Einschränkungen.

In München kam es seit Betriebsbeginn um 03.30 Uhr zu Ausfällen einiger Buslinien. Davon waren laut einem Sprecher der Münchner Verkehrsgesellschaft MVG vor allem Schüler betroffen. U-Bahnen, Trams und S-Bahnen fuhren normal. Zur Mittagszeit sollte hier der Streik enden.

In Nürnberg fuhren weder U-Bahnen noch Busse und Straßenbahnen, sagte eine Sprecherin der Verkehrs-Aktiengesellschaft (VAG) Nürnberg am Freitagmorgen. «Wir haben diesmal kein Notnetz», Pendler müssten auf die S-Bahnen umsteigen oder mit dem Fahrrad fahren. Der Warnstreik sollte nach Angaben der VAG bis 14 Uhr dauern.

Die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten von Bund und Kommunen 4,8 Prozent mehr Geld, mindestens aber 150 Euro. Mitte September war die zweite Verhandlungsrunde ohne Ergebnis geblieben. Auch in anderen Bundesländern hatte es in dieser Woche Warnstreiks im ÖPNV gegeben.

Verdi-Gewerkschafter streiken am 09.10.2020 in Berlin, Brandenburg und Bayern

Für Freitag erweiterte Verdi den Warnstreik-Aufruf auf Berlin und Brandenburg, wie die Gewerkschaft am Dienstag mitteilte. Der Streik der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) beginnt am Freitag um 3 Uhr und soll bis Sonnabendfrüh um 3 Uhr andauern. Alle Bereiche seien betroffen.

"In Brandenburg ruft die Gewerkschaft von Betriebsbeginn bis 12 Uhr folgende Unternehmen auf: ViP Verkehrsbetriebe Potsdam GmbH, Regiobus Potsdam Mittelmark GmbH, Havelbus Verkehrsgesellschaft mbH und die Verkehrsbetriebe Brandenburg an der Havel GmbH", schreibt der "Tagesspiegel". Das betrifft vor allem Linien am Berliner Stadtrand sowie zahlreiche Nachtbusse.
"Bei allen anderen brandenburgischen Verkehrsunternehmen wird der Betrieb voraussichtlich normal laufen", hieß es von Verdi. Nicht vom Streik betroffen seien in Berlin der Regionalbahnverkehr, die Buslinien sowie die S-Bahn.

In Bayern hat Verdi hat Busfahrer in mehreren Städten, darunter die drei größten bayerischen Städte München, Nürnberg, Fürth, Erlangen und Augsburg, zu einem halbtägigen Ausstand aufgerufen. In Nürnberg sollen auch U-Bahnen und Straßenbahnen betroffen sein. Laut einer Mitteilung der "dbb Beamtenbund und tarifunion" finden die Bahnstreiks von 4 Uhr bis 14 Uhr statt.

Warnstreiks im ÖPNV am Mittwoch in Bremen und Niedersachsen

Am Mittwoch (7. Oktober) sind in Bremen und Niedersachsen nach Angaben der Gewerkschaft Verdi 6000 Beschäftigte der Nahverkehrsbetriebe in Hannover, Bremen, Braunschweig, Wolfsburg, Göttingen und Goslar zum Warnstreik aufgerufen.

Bahnstreiks am 8. Oktober in NRW und Baden-Württemberg

Zum Beginn der Herbstferien bleiben Straßenbahnen und Busse in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg am Donnerstag, den 8. Oktober, stehen. Vom Streik betroffen sind unter anderem Köln und Düsseldorf. Die Dortmunder Verkehrsbetriebe von DSW21 mit, dass alle öffentlichen Verkehrsmittel den gesamten Donnerstag über nicht fahren werden. Der Streik beginnt am Donnerstag um circa 3.30 Uhr und geht bis zum Betriebsende am 9. Oktober (Freitag) um circa 1.30 Uhr. Der S-Bahn und Regionalverkehr soll nicht betroffen sein, schreibt die "WAZ".

Bahnstreiks gehen weiter: Busse und Bahnen blieben in Hessen stehen

Im Tarifkonflikt des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) haben Beschäftigte in Hessen am Dienstag mit Warnstreiks Busse und Bahnen teilweise lahm gelegt. Rund 2800 Beschäftigte machten damit in Frankfurt, Wiesbaden und Kassel Druck für die Tarifverhandlungen, wie eine Sprecherin der Gewerkschaft Verdi am Dienstag in Frankfurt sagte.

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Verdi streikt weiter: Mehr Geld für Beschäftigte in ÖPNV-Unternehmen

Verdi will einen bundesweiten Tarifvertrag für die rund 87 000 Beschäftigten der 130 ÖPNV-Unternehmen durchsetzen. Dabei geht es um bundesweit einheitliche Regelungen in Fragen wie der Nachwuchsförderung sowie einem Ausgleich von Überstunden und Zulagen für Schichtdienste. Die kommunalen Arbeitgeber lehnen dies nach Gewerkschaftsangaben ab.

Tarife im Nahverkehr werden derzeit in den 16 Bundesländern einzeln ausgehandelt. Weil sich deshalb die Arbeitsbedingungen in den jeweiligenRegionen aus Sicht der Gewerkschaft zu weit auseinander entwickelt haben, sollen die regionalen Regelungen um eine bundesweite ergänzt werden. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hatte das am Dienstag erneut abgelehnt.

"Die Warnstreiks sind nicht nur eine Zumutung für die Bevölkerung, sondern auch für die krisengeplagten Nahverkehrsunternehmen, die enorme Einnahmeverluste im Zuge der Corona-Krise zu verkraften haben», teilte die VKA mit. Die stellvertretende Verdi-Bundesvorsitzende, Christine Behle, entgegnete: "Wir informieren frühzeitig über die Warnstreiks, damit sich die Bürgerinnen und Bürger auf die Situation einstellen und Alternativen organisieren könnten."

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/news.de/dpa

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