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Prinz Harry mit Memoiren "Spare": "Schamlos übertrieben!" Royaler Weggefährte rückt Fakten gerade

Papier ist bekanntlich geduldig - doch nun kommen immer mehr Ungereimtheiten ans Licht, die Prinz Harry in seinen Memoiren niedergeschrieben hat. Besonders heftig fällt die Kritik an Harrys Schilderungen seines Militär-Alltags aus.

Prinz Harrys Memoiren mögen auf dem besten Weg sein, ein Bestseller zu werden - doch mit der Wahrheit nahm es der Herzog von Sussex in seinem Buch offenbar nicht allzu genau. (Foto) Suche
Prinz Harrys Memoiren mögen auf dem besten Weg sein, ein Bestseller zu werden - doch mit der Wahrheit nahm es der Herzog von Sussex in seinem Buch offenbar nicht allzu genau. Bild: picture alliance/dpa | Jens Kalaene

Einem geflügelten Wort zufolge ist Papier geduldig - doch nicht jedes gedruckte Wort muss zwangsweise der Wahrheit entsprechen. Als habe er diese Redewendung mit einem eindrucksvollen Beleg untermauern wollen, hat Prinz Harry Anfang Januar 2023 seine mit "Spare" betitelten Memoiren auf den Markt gebracht - die schon kurz nach ihrem Erscheinen stückchenweise als Schwindel entlarvt wurden.

Ganz schön kreativ, lieber Harry! Neuer Schwindel in Royals-Memoiren "Spare" aufgeflogen

Zu den Fakten, die nach dem Erscheinen von "Spare" von Dritten geradegerückt wurden, gehören seit Kurzem auch Schilderungen Prinz Harrys, die seine Zeit beim Militär betreffen. Der Herzog von Sussex schrieb in seinen Memoiren nämlich nicht nur über seine "Erfolge" bei Auslandsmissionen und darüber, wie viele mutmaßliche Taliban-Leben er auslöschte, sondern auch über einen angeblichen "Selbstmord"-Flug, den Prinz Harry bei seiner Ausbildung zum Militärpiloten erlebt haben will.

Plötzlich ging der Motor aus: Prinz Harry stand Todesängste aus bei Pilotenausbildung

Prinz Harrys Ausführungen zufolge habe sein Ausbilder bei einem der ersten Unterrichtsflüge seiner Ausbildung unvermittelt den Motor des Zweisitzer-Fliegers vom Typ Slingsby T67 Firefly gestoppt und dem royalen Flugschüler so einen Schreck für's Leben eingejagt. Er habe ein "betäubendes Gefühl der Orientierungslosigkeit" verspürt, als sich die linke Tragfläche des Flugzeugs senkte, bevor sein Ausbilder den Flieger endlich wieder auf gerade Bahnen lenkte.Er habe seinen Ausbilder fassungslos angestarrt und das Ganze für "eine abgebrochene Selbstmordmission" gehalten, schrieb Prinz Harry weiter. Einer, der die Tatsachen nun geraderückt, ist der frühere Feldwebel Michael Booley - und er muss es wissen, saß der Ex-Militär mit 33 Jahren Armee-Erfahrung doch neben Prinz Harry aus Ausbilder im Flieger, als sich besagte Trainingseinheit abspielte.

Ex-Ausbilder stellt Harry-Behauptungen richtig: "Bin geschockt"

"Ich bin verblüfft, ja geradezu geschockt davon", so der frühere Armee-Weggefährte von Prinz Harry im britischen "Sunday Mirror" über die royalen Schilderungen. Denn siehe da, plötzlich ist alles weit weniger dramatisch, als es Prinz Harry in seinen Memoiren niederschrieb: Jeder Handgriff, der während einer Flugstunde beim Militär getan wird, ist im Vorfeld detailliert abgesprochen, angebliche makabre Überraschungen wie das plötzliche Abschalten von Triebwerken sind dem Auszubildenden schon vor dem Start bekannt. Erst gegen Ende der Pilotenausbildung werden die Cockpit-Anwärter mit unerwarteten Situationen konfrontiert - für Neulinge, wie es Prinz Harry zum geschilderten Zeitpunkt war, kommt dies jedoch nicht in Frage. Kurzum: Die Schilderungen in "Spare" seien nichts als aufgebauschte und künstlich dramatisierte Erinnerungen, die Armee-Experten wie Michael Booley zufolge vermutlich der literarischen Bearbeitung durch Prinz Harry und seinen Ghostwriter zuzuschreiben seien.

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