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Tod von Papst Benedikt XVI.: Nach Papst-Beerdigung: Gänswein soll private Aufzeichnungen Benedikts vernichten

Kurz vorm Silvesterabend 2022 verstarb Papst Benedikt XVI. im Alter von 95 Jahren. Anschließend wurde sein Leichnam im Petersdom aufgebahrt, wo zehntausende Gläubige Abschied nehmen. Am Donnerstag fand die Trauerfeier statt. Kurz darauf sollen nun die Aufzeichnungen des Verstorbenen vernichtet werden.

Ein Blick auf den Petersplatz mit Petersdom während der öffentlichen Trauermesse für den emeritierten Papst Benedikt XVI. (Foto) Suche
Ein Blick auf den Petersplatz mit Petersdom während der öffentlichen Trauermesse für den emeritierten Papst Benedikt XVI. Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Am 31. Dezember 2022 machte die Todesmeldung um Papst Benedikt XVI. die Runde. Das einstige Oberhaupt der katholischen Kirche verstarb im Alter von 95 Jahren. Drei Tage lang wird Benedikt nach seinem Tod im Petersdom aufgebahrt. Schon am Montag bilden sich lange Schlangen vor dem Eingang der Basilika. Für die Trauerfeier am Donnerstag kündigte sich eine größere Delegation aus Bayern an. Nach der Beisetzung sollen nun Benedikts private Aufzeichnungen vernichtet werden.

Gänswein soll private Aufzeichnungen Benedikts XVI. vernichten

Erzbischof Georg Gänswein soll nach eigenen Angaben die privaten Schriftstücke von Papst Benedikt XVI. zerstören. "Private Aufzeichnungen jeder Art müssen vernichtet werden. Das gilt ohne Ausnahmen und Hintertüren», hat er schwarz auf weiß verdeutlicht", schreibt der Privatsekretär des Verstorbenen im bald erscheinenden Buch "Nient'altro che la Verità" (Nichts als die Wahrheit). Italienische Medien veröffentlichten am Freitag vorab kurze Passagen daraus.

Der Ex-Papst habe außerdem "präzise Anweisungen" darüber geben, was mit seiner Bibliothek, seinen Manuskripten und Büchern passieren solle. Nähere Details nannte er dazu aber nicht. Benedikt XVI. - bürgerlich Joseph Ratzinger - starb am Silvestermorgen im Alter von 95 Jahren im Vatikan. Er war von 2005 bis 2013 das Oberhaupt der katholischen Kirche und trat dann zurück. Danach lebte er zurückgezogen im Vatikan. Der Heilige Stuhl veröffentlichte kurz nach seinem Tod sein geistliches Testament, das auf das Jahr 2006 datiert ist, jedoch den Nachlass nicht regelt.

Gänswein schreibt in dem Buch aus dem Verlag Piemme, dass es Anmerkungen des gebürtigen Bayern zu einigen Hinterlassenschaften und persönlichen Geschenken gebe. "Für diese Erfüllung habe ich die Aufgabe des Testamentsvollstreckers." Zuletzt seien diese Anmerkungen im Jahr 2021 aktualisiert worden.

Trauerfeier und Beisetzung von Papst Benedikt XVI. live im TV und Live-Stream sehen

Mehrere Fernsehsender übertrugen am Donnerstag die Trauerfeierlichkeiten für den emeritierten Papst Benedikt XVI. Das ZDF zeigte von 9.05 Uhr bis 11.15 Uhr live vom Petersplatz in Rom die Trauerfeier - zu sehen war das Geschehen auch im Livestream in der ZDF-Mediathek. Moderator Andreas Klinner führte durch die Sendung. Mit dabei ist der ZDF-Vatikanexperte Jürgen Erbacher. Als Reporter war Andreas Postel, Leiter des ZDF-Studios in Rom, mit seinem Team im Einsatz. Phoenix berichtete ebenfalls umfangreich über die Abschiedszeremonie für Benedikt XVI.. Zentrales Element war die Trauerfeier auf dem Petersplatz, die Phoenix live übertrug. Für den Sender verfolgte der Theologe und Moderator Stephan Kulle das Geschehen in Rom, er kommentierte die kirchliche Zeremonie und vermittelt Hintergründe.

Der Sender ntv übertrug von 9 Uhr bis 11 Uhr live vom Petersplatz. Moderatorin Annika de Buhr führte durch die Sendung, mit dabei als Experte: Antonius Hamers, katholischer Priester und Domkapitular in Münster. Als Reporter ist Udo Gümpel, Italien-Korrespondent von ntv, mit seinem Team vor Ort im Einsatz.

Der Sender Welt begann ab 8.45 Uhr seine Livestrecke "Requiem für Papst Benedikt XVI". Die Moderation im Nachrichtenstudio hatten Carsten Hädler und Lena Mosel. Papst-Experte Lucas Wiegelmann vom "Welt"-Forum kommentierte. Reporter in Rom war Steffen Schwarzkopf. Auch das Fernsehen des Bayerischen Rundfunks (BR) - Benedikt XVI. stammte aus Bayern - berichtete von 8.45 Uhr bis 11.30 Uhr live aus Rom. Den Gottesdienst kommentierten Erwin Albrecht und Elisabeth Möst. Vor Ort in Rom sprach BR-Chefredakteur Christian Nitsche mit Gästen über den Abschied von Benedikt XVI. und sein Vermächtnis.

Nach ersten Planungen zeigte das Erste am Donnerstag keine eigene Sondersendung. "Aber das Thema wird selbstverständlich in der Regelberichterstattung des Ersten einen großen Platz einnehmen", sagte eine Sprecherin. Traditionell wechseln sich die beiden Hauptsender bei großen internationalen Feierlichkeiten ab. Zudem ist die ARD bereits durch die Sendungen von Phoenix und BR vertreten.

Alle Infos zur Beisetzung und Trauerfeier von Papst Benedikt XVI.

Was Sie zur Trauerfeier und Beisetzung des verstorbenen Papstes wissen sollten, lesen Sie hier.

+++ 05.01.2023: Litauens Staatspräsident würdigt Benedikt XVI. +++

Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda hat den verstorbenen emeritierten Papstes Benedikt XVI. gewürdigt. "Der katholische Glaube und die Kirche haben einen Mann verloren, der Festigkeit und Bescheidenheit, Nächstenliebe und Intoleranz gegenüber dem Bösen verband. Papst Benedikt XVI. hielt sein ganzes Leben lang an starken Prinzipien und Werten fest, blieb aber immer ein demütiger, bescheidener Mann", teilte der Staatschef des katholisch geprägten baltischen EU-Landes am Donnerstag mit. Nauseda hatte in Rom an der Beerdigung des emeritierten Papstes teilgenommen. Benedikt XVI. war am 31.12.2022 im Alter von 95 Jahren im Vatikan gestorben.

+++ 05.01.2023: Bundeskanzler Scholz empfängt Sternsinger und würdigt Benedikt XVI. +++

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat das Leben des am vergangen Samstag verstorbenen emeritierten Papstes Benedikt XVI. gewürdigt. Benedikt sei eine prägende Figur der katholischen Kirche gewesen, sagte Scholz beim traditionellen Empfang von Sternsingern im Kanzleramt am Donnerstag. "Papst Benedikt war schon als Kind sehr couragiert in der Kirche, so wie ihr das alle seid."

Die Sternsingeraktion 2023 steht unter dem Motto "Kinder stärken, Kinder schützen - in Indonesien und weltweit". Dabei machten die Sternsinger besonders auf Kinder aufmerksam, die unter physischer, sexualisierter oder psychischer Gewalt leiden. Erwachsene sollen Kinder stärken, indem sie ihnen ihre Rechte vermitteln. Scholz gab den vier Sternsingern aus dem Bistum Limburg eine Spende mit auf den Weg.

Bereits seit 1984 bringen die Sternsinger zu Jahresbeginn ihren Segen "Christus mansionem benedicat" ("Christus segne dieses Haus") ins Kanzleramt. Dabei kamen nach einem coronabedingt kleiner ausgefallenen Empfang im vergangenen Jahr dieses Mal wieder mehr als 100 Jugendliche aus allen 27 deutschen Diözesen zusammen.

+++ 05.01.2023: Vatikan: Rund 50.000 Gläubige bei Trauermesse für Benedikt XVI. +++

Am Trauergottesdienst für den verstorbenen Papst Benedikt XVI. haben nach Schätzungen der vatikanischen Gendarmerie rund 50.000 Gläubige auf dem Petersplatz teilgenommen. Das teilte der Pressesaal des Heiligen Stuhls am Donnerstag mit. Für die Trauerfeier war eine große Abordnung aus Benedikts bayerischer Heimat nach Rom gereist. Dazu gehörten Gebirgsschützen, Trachtler, eine Blaskapelle und die freiwillige Feuerwehr aus Pentling bei Regensburg, wo er eigentlich seinen Lebensabend hatte verbringen wollen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und andere deutsche Spitzenpolitiker waren ebenfalls angereist.

+++ 05.01.2023: Sarg von Benedikt XVI. in den Petersdom getragen +++

Nach der Totenmesse für den verstorbenen Papst Benedikt XVI. ist dessen Sarg am Donnerstag unter Applaus der Gläubigen in den Petersdom getragen worden. Zuvor hatte Papst Franziskus auf dem Petersplatz das Requiem für seinen Vorgänger gefeiert. Er verneigte sich vor dem Sarg, berührte und segnete ihn.

Papst Benedikt, mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger, sollte unter Ausschluss der Öffentlichkeit in der Krypta des Petersdoms beigesetzt werden. Seine Grabstätte ist die frühere seines Vorgängers Johannes Paul II., der nach seiner Seligsprechung nach oben in den Petersdom umgebettet wurde.

Auch nach der Trauermesse für Benedikt XVI., der am Silvestermorgen im Alter von 95 Jahren gestorben war, gab es sehr vereinzelte "Santo subito"-Rufe ("Sofort heilig") von den Trauergästen. Diese Forderung stand auch auf einem großen Transparent, das einige Gläubige in die Höhe hielten. Während Benedikts Sarg in den Petersdom getragen wurde, spielte die Blaskapelle der Freiwilligen Feuerwehr Unterpfaffenhofen die Bayernhymne.

+++ 05.01.2023:Viele Bayern bei Trauermesse für Benedikt XVI. +++

 

Eine große Abordnung aus Benedikts bayerischer Heimat hat am Donnerstag an der Totenmesse für den verstorbenen emeritierten Papst auf dem Petersplatz in Rom teilgenommen. Neben der offiziellen Delegation um Ministerpräsident Markus Söder (CSU) waren rund 200 Gebirgsschützen aus 47 Kompanien und Trachtler dabei, Studentenverbindungen aus Regensburg, Eichstätt und München sowie die freiwillige Feuerwehr aus Pentling bei Regensburg, Joseph Ratzingers letztem Wohnort in Bayern.

Eine Delegation aus dem Regensburger Heimatbistum des emeritierten Papstes Benedikt XVI. war bereits am Vortag nach Rom gereist. Am aufgebahrten Leichnam seien sie von Georg Gänswein, dem langjährigen Privatsekretär und Vertrauten des emeritierten Papstes, begrüßt worden, sagte Sebastian Hopfensberger, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Pentling. Zusammen hätten sie eine Weile des Verstorbenen gedacht.

Die Blaskapelle der Freiwilligen Feuerwehr Unterpfaffenhofen hatte nach Angaben ihrer Vorstandschefin Christine Spiegel vor, nach der Messe auf dem Petersplatz die Bayernhymne zu spielen.

+++ 05.01.2023: Franziskus' Predigt bei Requiem: Wenig direkten Bezug auf Benedikt +++

Papst Franziskus hat in seiner Predigt während der Totenmesse für Benedikt XVI. nur wenig direkten Bezug auf seinen Vorgänger genommen. Der Pontifex sprach am Donnerstag vor allem über Hingabe für Gott und Vertrauen auf den Herrn. Erst ganz am Schluss sagte der Argentinier vor dem Holzsarg des emeritierten Papstes: «Benedikt, du treuer Freund des Bräutigams, möge deine Freude vollkommen sein, wenn du seine Stimme endgültig und für immer hörst!» Jesus wird in der katholischen Kirche oft als Bräutigam bezeichnet.

Zuvor hatte Franziskus vor vielen Gästen und Zigtausenden Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom gesagt: «Auch wir, die wir fest mit den letzten Worten des Herrn und dem Zeugnis, das sein Leben geprägt hat, verbunden sind, möchten als kirchliche Gemeinschaft in seine Fußstapfen treten und unseren Bruder den Händen des Vaters anvertrauen: Mögen diese Hände der Barmherzigkeit seine mit dem Öl des Evangeliums brennende Lampe vorfinden, das er während seines Lebens verbreitet und bezeugt hat.» Der Papst hatte schon in den vergangenen Tagen die Hingabe Benedikts für den Glauben gelobt.

Dass ein Papst dem Requiem seines Vorgängers vorsteht, ist historisch. Benedikt war 2013 vom Amt des Papstes zurückgetreten.

+++ 05.01.2023: 130 Kardinäle bei Trauermesse für Benedikt XVI. +++

Rund 130 Kardinäle haben am Donnerstag an der Totenmesse für den für den verstorbenen Papst Benedikt XVI. auf dem Petersplatz in Rom teilgenommen. Das teilte Vatikansprecher Matteo Bruni mit. Darunter waren auch die deutschen Kardinäle Reinhard Marx, Rainer Maria Woelki und Gerhard Ludwig Müller. Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa waren auch 300 Bischöfe unter den Gästen. Wie viel Gläubige sich insgesamt auf dem Petersplatz versammelt hatten, war zunächst unklar. Auch nach Beginn der Messe schien es dort aber abseits der bestuhlten Bereiche noch Platz zu geben. Benedikt, mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger, war am vergangenen Samstag im Alter von 95 Jahren im Vatikan gestorben.

+++ 05.01.2023: Trauermesse für Benedikt XVI. auf dem Petersplatz hat begonnen +++

Auf dem Petersplatz in Rom hat am Donnerstag die Totenmesse für den verstorbenen Papst Benedikt XVI. begonnen. Zuvor war der Sarg mit dem Leichnam aus dem Petersdom auf den Platz getragen und vor dem Altar aufgestellt worden. Tausende Gläubige, darunter viele aus Deutschland und Benedikts bayerischer Heimat, hatten sich auf dem nebelverhangenen Platz versammelt, um Abschied von Benedikt zu nehmen und ihm die letzte Ehre zu erweisen. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nehmen teil. Papst Franziskus, der die Predigt des Gottesdienstes halten wollte, wurde im Rollstuhl auf den Platz gefahren.

Das Ereignis ist für die katholische Kirche zeremonielles Neuland, weil erstmals seit Jahrhunderten ein emeritierter Papst beigesetzt wird und deshalb kein Nachfolger gewählt werden muss. Benedikt, mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger, war am vergangenen Samstag im Alter von 95 Jahren im Vatikan gestorben.

+++ 05.01.2023: Gänswein küsst zum Abschied Benedikts Sarg +++

Vor dem Requiem für den gestorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. hat dessen langjähriger Vertrauter und Privatsekretär Georg Gänswein mit einer besonderen Geste Abschied genommen. Der Erzbischof beugte sich am Donnerstagmorgen über den Sarg auf dem Petersplatz und küsste ihn.

Niemand stand Benedikt in den vergangenen Jahren näher als Gänswein. Er war 2012 von seinem Mentor zum Kurienerzbischof - also einem Bischof mit einer Funktion im Vatikan, aber ohne Diözese - ernannt worden, nachdem er bereits knapp zehn Jahre Assistent und Sekretär von Benedikt war. Die beiden arbeiteten schon zusammen, als Benedikt noch unter seinem Geburtsnamen Joseph Ratzinger Präfekt der Glaubenskongregation war.

+++ 05.01.2023: Kardinal Kasper: Benedikt war "kein Ewiggestriger" +++

 

Papst Benedikt XVI. war aus Sicht von Kardinal Walter Kasper kein verbohrter Dogmatiker. «In der persönlichen Begegnung hat man gesehen: Er ist kein Ewiggestriger oder so», sagt der emeritierte Kurienkardinal am Donnerstag im Bayerischen Fernsehen vor dem Requiem für den gestorbenen Ex-Papst, das Kasper mitfeiern sollte. Joseph Ratzinger sei ein "freundlicher, hoffnungsvoller Mensch" gewesen. Nur wenige Wochen vor seinem Tod habe Kasper noch einen Brief von ihm bekommen, unterzeichnet am 10. Dezember. "Er war letztlich sehr im Frieden mit sich und mit der Kirche, mit Gott."

60 Jahre habe Kasper Ratzinger gekannt, "zwei Drittel meiner Lebenszeit", sagte der 89-Jährige. "Es waren sehr gute Gespräche und Begegnungen und ich muss sagen, ich vermisse sie jetzt, diese Gespräche. Vielleicht können wir sie im Himmel weiterführen."

+++ 05.01.2023: Deutsche Delegation zu Trauerfeiern für Benedikt eingetroffen +++

 

Die deutsche Delegation mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ist zur Beisetzung des gestorbenen Benedikt XVI. auf dem Petersplatz in Rom eingetroffen. Dort sollte am Donnerstagmorgen um 9.30 Uhr das Requiem beginnen, dem der amtierende Pontifex Franziskus vorsteht. Zigtausende Gläubige hatten sich am Morgen auf dem Petersplatz eingefunden, darunter viele Menschen aus Deutschland und Benedikts Heimat Bayern.

+++ 05.01.2023: Sarg mit Papst Benedikt XVI. vor Requiem auf Petersplatz gebracht +++

 

Der Sarg mit dem Leichnam von Benedikt XVI. ist auf den Petersplatz gebracht worden. Der emeritierte Pontifex wurde für die spätere Beisetzung in einen Holzsarg gebettet. Am Donnerstagmorgen brachten zwölf Träger den Sarg dann aus dem Petersdom auf den Platz, wo um 9.30 Uhr die Totenmessen beginnen sollten. Zigtausende Gläubige hatten sich bereits auf dem Petersplatz eingefunden, darunter viele Menschen aus Deutschland und Benedikts Heimat Bayern. Beim Eintreffen des Sargs applaudierte die Menge. Rund 200 Gebirgsschützen aus 47 Kompanien des Freistaates reisten etwa mit Bussen an.

+++ 05.01.2023: Schriftstück Benedikts Sarg: Vatikan würdigt Kampf gegen Missbrauch +++

 

In einem kirchenformalen Akt vor der Beisetzung hat der Vatikan den Einsatz des emeritierten Papstes Benedikt XVI. im Kampf gegen Kindesmissbrauch gewürdigt. Dem gestorbenen Pontifex wurde ein Schreiben in den Sarg gelegt, mit dem sein Leben zusammengefasst ist und in dem unter anderem steht: "Er kämpfte entschieden gegen die Verbrechen, die von Vertretern des Klerus an Minderjährigen oder schutzbedürftigen Personen begangen wurden, und rief die Kirche immer wieder zur Bekehrung, zum Gebet, zur Buße und zur Reinigung auf." Das teilte der Heilige Stuhl am Donnerstagmorgen mit.

In das Pontifikat von Benedikt fielen etliche Enthüllungen von Missbrauchsskandalen. Er ergriff dabei Maßnahmen zum Schutz von Kindern und verurteilte die Verbrechen. Allerdings hielten ihm Kritiker vor, nicht genug getan zu haben. Ein privates Gutachten warf ihm zudem Anfang 2022 Fehlverhalten in vier Fällen aus seiner Zeit als Erzbischof von München und Freising vor. Er soll Priester, die sich an Kindern vergangen haben, nicht sanktioniert haben.

+++ 04.01.2023: Fast 200.000 Menschen nehmen Abschied von Papst Benedikt XVI. +++

Fast 200.000 Menschen haben innerhalb von drei Tagen im Petersdom vom verstorbenen Papst Benedikt XVI. Abschied genommen. Von Montag bis Mittwochabend kamen nach Angaben der Vatikan-Gendarmerie rund 195.000 Menschen in die Basilika im Vatikan und gingen am dort aufgebahrten Leichnam des emeritierten Pontifex vorbei. Joseph Ratzinger, wie sein bürgerlicher Name lautet, starb am Silvestermorgen im Alter von 95 Jahren im Kloster Mater Ecclesiae in den Vatikanischen Gärten. An diesem Donnerstag will Papst Franziskus mit Zehntausenden Gläubigen ein Requiem für den gebürtigen Bayern feiern. Im Anschluss soll Benedikt in der Gruft des Petersdoms beigesetzt werden.

+++Italien: Trauerbeflaggung für verstorbenen Papst Benedikt XVI. +++

Anlässlich des Todes von Papst Benedikt XVI. hat Italiens Regierung Trauerbeflaggung angeordnet. Am Donnerstag (05.01.2023) sollen an öffentlichen Gebäuden im ganzen Land die italienische und die europäische Flagge auf halbmast hängen, teilte der Amtssitz von Regierungschefin Giorgia Meloni am Mittwoch mit. An diesem Tag sind der Trauergottesdienst für den emeritierten Pontifex auf dem Petersplatz und die anschließende Beisetzung im Petersdom geplant.

Vorstehen wird der Messe der amtierende Papst Franziskus; Kardinal Giovanni Battista Re wird den Gottesdienst am Altar zelebrieren. Benedikt XVI. starb am Silvestermorgen im Alter von 95 Jahren in seiner langjährigen Residenz im Vatikan.

+++ Schweizer Kardinal Koch kritisiert Berichterstattung über Benedikt +++

Der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch hat eine entstellende Mediendarstellung des verstorbenen Papstes Benedikt XVI. beklagt. "Wer den wirklichen Menschen, Theologen, Priester, Bischof und Papst weder persönlich noch aus seinen Schriften gekannt hat, sondern auf das mediale Bild von ihm angewiesen gewesen ist, hat zum großen Teil die entstellenden Klischees über seine Person zur Kenntnis genommen, die in einzelnen Medien vor allem in deutschsprachigen Ländern vermittelt worden sind", sagte Koch in einem Interview mit der rechtskatholischen "Tagespost". Benedikt war zu seiner Zeit als Präfekt der römischen Glaubenskongregation oft als konservativer Hardliner eingestuft worden. Einzelne Medien bezeichneten ihn als "Großinquisitor", "Panzerkardinal" oder "Gottes Rottweiler".

Der Theologe Michael Seewald sagte in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger", das Umfeld Benedikts habe auf Kritik an ihm oft dünnhäutig reagiert. "Es wird gerade an der Legende eines verkannten und von seinen Kritikern böswillig missverstandenen Kirchenlehrers gebastelt, der den Stürmen der Zeit getrotzt habe und deshalb umso heftiger von jenen, die dem Zeitgeist verfallen seien, angegriffen werde." Das Werk eines Denkers werde jedoch letztlich dadurch gewürdigt, dass man sich kritisch mit ihm auseinandersetze und dadurch zeige, dass man ihn ernst nehme.

+++ Franziskus über Benedikt XVI: "Er machte Theologie auf Knien"

Papst Franziskus hat den verstorbenen Papst Benedikt XVI., der bürgerlich Joseph Ratzinger hieß, für dessen theologisches Werk gelobt. "Die Tiefe des Denkens Josephs, das auf der Heiligen Schrift und den Kirchenvätern beruht, ist uns heute noch eine Hilfe", schrieb das Oberhaupt der katholischen Kirche im Vorwort des bald erscheinenden Buches über Benedikts spirituelles Denken "Dio è sempre nuovo" (Gott ist immer neu).

Bei Benedikt seien "unaufhörliche Hingabe" und "ein erleuchtetes Lehramt" verschmolzen, schrieb der 86 Jahre alte Argentinier über den viel gelobten Theologen weiter. "Benedikt XVI. machte Theologie auf Knien", befand Franziskus, denn er habe sich Gott ganz hingegeben.

"Wir danken Gott dafür, uns Benedikt XVI. geschenkt zu haben", erklärte der amtierende Pontifex in dem Vorwort, das mehrere italienische Zeitungen am Mittwoch veröffentlichten. Mit seinen Worten habe der gebürtige Bayer gezeigt, dass es möglich sei mit Nachdenken, Studium, Zuhören, Dialog und Gebet der Kirche zu dienen und Gutes für die Menschheit zu tun.

+++ Mindestens zehn deutsche Bischöfe bei Requiem für Benedikt XVI. +++

Mindestens zehn katholische Bischöfe aus Deutschland wollen zum Requiem für den verstorbenen Papst Benedikt XVI. kommen. Unter ihnen sind der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Georg Bätzing sowie der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, und der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx. Auf einer vorläufigen Liste, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag, standen auch die Bischöfe aus Regensburg und Passau, Rudolf Voderholzer und Stefan Oster. Für das Bistum Bamberg will demnach dessen emeritierter Erzbischof Ludwig Schick anreisen, weil der aktuell eingesetzte Administrator nicht kann.

Deutschland wird außerdem mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas in Rom vertreten sein. Aus Bayern will Ministerpräsident Markus Söder (CSU) anreisen.

Der Trauergottesdienst und die anschließende Beisetzung Benedikts XVI. werden am Donnerstagvormittag sein. Zehntausende Menschen werden dafür in Rom erwartet. Der gebürtige Bayer und frühere Erzbischof von München und Freising starb am Silvestermorgen im Alter von 95 Jahren im Vatikan. Joseph Ratzinger - Benedikts bürgerlicher Name - lag seit Montag aufgebahrt im Petersdom, damit die Öffentlichkeit von ihm Abschied nehmen kann.

+++ Papst Franziskus: Benedikt XVI. war "großer Meister der Katechese" +++

Papst Franziskus hat seinen gestorbenen Vorgänger Benedikt XVI. als großen Vermittler des Glaubens bezeichnet. Der emeritierte Pontifex sei ein "großer Meister der Katechese" gewesen, sagte Franziskus am Mittwochmorgen zum Beginn der Generalaudienz im Vatikan. Als Katechese wird in der katholischen Kirche die Vermittlung und Erklärung des christlichen Glaubens bezeichnet.

"Sein scharfes und höfliches Denken war nicht selbstbezogen, sondern kirchlich, denn er wollte uns immer zur Begegnung mit Jesus begleiten", sagte Franziskus über den gebürtigen Bayern, der am Silvestertag im Alter von 95 Jahren gestorben war.

"Jesus, der auferstandene Gekreuzigte, der Lebendige und der Herr, war das Ziel, zu dem uns Papst Benedikt führte, indem er uns an die Hand nahm. Möge er uns helfen, in Christus die Freude des Glaubens und die Hoffnung des Lebens wiederzuentdecken", ergänzte Franziskus. Zuvor hatte er sich verbunden gezeigt mit jenen Gläubigen, die dem gestorbenen Benedikt im Petersdom die letzte Ehre erweisen.

An die deutschen Pilger gerichtet sagte Franziskus: "Mit den Worten unseres lieben Verstorbenen Benedikt XVI. möchte ich euch zurufen: "Wer glaubt, ist nie allein!" Wer Gott zum Vater hat, hat viele Brüder und Schwestern. In diesen Tagen erleben wir in besonderer Weise, wie umfassend diese Weggemeinschaft des Glaubens ist und dass sie auch mit dem Tod nicht endet."

+++ Benedikt aufgebahrt: Petersdom am dritten Tag für Gläubige geöffnet +++

Der Petersdom ist am Mittwochmorgen den dritten Tag infolge geöffnet worden, damit sich Gläubige von dem dort aufgebahrten Benedikt XVI. verabschieden können. Noch bis 19.00 Uhr liegt der emeritierte Papst vor dem Hauptaltar der Basilika im Vatikan, ehe man ihn noch am Abend in einen Holzsarg legt für die öffentliche Trauerfeier und anschließende Beisetzung am Donnerstag.

An Montag und Dienstag waren nach Angaben der vatikanischen Gendarmerie insgesamt rund 90 000 Menschen in den Petersdom gekommen und an dem Leichnam des Deutschen vorbeigegangen. Benedikt war an Silvester im Alter von 95 Jahren im Vatikan gestorben.

+++ Kardinal Marx über Benedikt XVI.: "Wunderbares Verhältnis" +++

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat bei einem Requiem für Papst Benedikt XVI. am Dienstagabend auch persönliche Worte gefunden. "Wir haben ein wunderbares Verhältnis gehabt", sagte der Erzbischof von München und Freising über seinen Vor-Vorgänger in diesem Amt. Auch wenn sie "nicht immer einer Meinung" gewesen seien und es Benedikt bestimmt "Überwindung gekostet hat, einen Westfalen" zum Münchner Erzbischof zu machen.

Marx würdigte Benedikt als herausragenden Theologen, der Freude an Diskussionen gehabt habe und betonte dessen "große Liebe zu seiner Heimat" Bayern. Die sei wohl auch der Grund dafür, dass Marx immer Zugang zu Ratzinger gehabt habe. Zum Abschied habe der emeritierte Papst ihn immer gesegnet, sagte Marx - nur bei ihrer letzten Begegnung im vergangenen Herbst sei es anders gewesen. "Merkwürdig, jetzt segne ich Dich", habe Marx zum emeritierten Papst gesagt.

Als Kardinal Joseph Ratzinger war der am Silvestermorgen gestorbene Ex-Papst von 1977 bis 1982 Erzbischof von München und Freising. Diese Zeit ist überschattet von Vorwürfen, er habe Missbrauchsfälle nicht angemessen behandelt.

Marx lud zu Beginn des Gottesdienstes auch ausdrücklich Kritiker Ratzingers und Betroffene sexuellen Missbrauchs in der Kirche dazu ein, das Requiem zu begehen: «Ich will alle einladen zum Gebet heute, auch die, die im Raum der Kirche Missbrauch und Leid erfahren haben.»

+++ Vatikan: Benedikt XVI. bekommt Begräbnis wie ein Papst +++

Der Heilige Stuhl hat weitere Details zur Trauerfeier und zur Beisetzung von Benedikt XVI. bekanntgegeben. Der emeritierte Pontifex bekomme eine Zeremonie und eine Beisetzung wie ein Papst, sagte Vatikan-Sprecher Matteo Bruni am Dienstag vor Journalisten. Allerdings gebe es zur üblichen Zeremonie kleinere Veränderungen. Unter anderem werde auf Gebete verzichtet, die in der Zeremonie eigentlich für ein Konklave zur Wahl des Nachfolgers vorgesehen sind. Es wird keine Papstwahl geben, weil Franziskus als amtierender Pontifex im Amt bleibt.

Der Leichnam von Benedikt solle am Mittwochabend in einen Sarg aus Zypressenholz gelegt werden. Derzeit liegt er noch im Petersdom offen aufgebahrt, damit die Gläubigen von ihm Abschied nehmen können. Beim Trauergottesdienst am Donnerstag auf dem Petersplatz wird Benedikt damit nicht mehr zu sehen sein.

Der Messe wird Papst Franziskus vorstehen, wie Bruni sagte. Am Altar werde allerdings Kardinal Giovanni Battista Re die Kirchenfeier zelebrieren, weil den 86 Jahre alten Argentinier weiter sein Knieleiden plagt. Franziskus werde aber die Predigt halten.

Nach dem Gottesdienst wird der Sarg laut Bruni in den Petersdom getragen. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit werde dieser in eine Zinkkiste gelegt, welche schließlich in seine zukünftige Ruhestätte in der Grotte des Petersdoms untergebracht wird.

+++ Auch Harbarth und Tschentscher bei Trauerfeier für emeritierten Papst +++

Die Präsidenten des Bundesrats und des Bundesverfassungsgerichts, Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Stephan Harbarth, werden zur Trauerfeier für den emeritierten Papst Benedikt XVI. nach Rom reisen. Das bestätigten ein Sprecher des Hamburger Senats und eine Sprecherin des obersten deutschen Gerichts am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Das Requiem ist am Donnerstagvormittag auf dem Petersplatz in Rom geplant. Erwartet werden unter anderem auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD). Somit wollen die Spitzen der fünf obersten Verfassungsorgane der Bundesrepublik teilnehmen.

+++ Biograf Seewald: Viele Bayern bei Beisetzung wäre Freude für Benedikt+++

Benedikt XVI. hätte sich nach Einschätzung seines Biografen Peter Seewald gewünscht, dass vor allem Menschen aus seiner Heimat Bayern zu den Trauerfeierlichkeiten nach Rom kommen. Das sagte Seewald, der den emeritierten Papst vor dessen Tod sehr oft traf und gut kannte, am Dienstag. Auf die Frage der Deutschen Presse-Agentur, über wen sich Benedikt bei dem Requiem am meisten gefreut hätte, antwortete er: "In erster Linie auf seine bayerischen Landsleute."

Während es mit deutschen Bischöfen immer wieder knirschte und es «aus dieser Ecke während des Pontifikats und danach Querschüsse gab, die völlig unverständlich waren", sei die Beziehung Benedikts zu Bayern "bis zum Schluss unglaublich stark und ungebrochen" gewesen, sagte Seewald über den emeritierten Papst.

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder fliegt am Donnerstag mit einer großen Delegation des Freistaates und Vertretern von Politik, Gesellschaft und Kirche nach Rom, um an dem Requiem auf dem Petersplatz teilzunehmen. Der Kardinal und Münchner Erzbischof Reinhard Marx reist schon am Mittwoch nach Rom.

+++ Ungarns Regierungschef Orban nimmt Abschied von Benedikt XVI. +++

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat neben dem Leichnam des verstorbenen Papstes Benedikt XVI. gebetet. Der 59-Jährige kam am Dienstagmorgen mit seiner Frau Aniko Levai in den Petersdom in Rom und wurde in einen Bereich an der Seite geführt. Auf einer der Bänke hielt er inne im Gebet, wie Fotos zeigten.

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. war am Samstagmorgen im Alter von 95 Jahren im Vatikan gestorben. Seit Montag liegt er in der weltberühmten Basilika für die Öffentlichkeit aufgebahrt. Etwa 65 000 Menschen kamen laut offiziellen Angaben am ersten Tag, um von dem gebürtigen Bayern Abschied zu nehmen. Am Donnerstag sind ein großer Trauergottesdienst und die Beisetzung im Petersdom geplant.

+++ Bundesweites Trauergeläut zur Beisetzung von Benedikt +++

Am Donnerstag sollen für Benedikt die Glocken läuten: Die Deutsche Bischofskonferenz hat den 27 katholischen Bistümern in Deutschland empfohlen, am 5. Januar gegen 11.00 Uhr bundesweit ein Trauergeläut zu ermöglichen. Das teilte die Bischofskonferenz am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur mit. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. wird am Donnerstag in Rom beigesetzt.

Papst Franziskus will vor dem Petersdom einen großen Trauergottesdienst mit Zehntausenden Menschen abhalten. Anschließend wird Benedikt im ehemaligen Grab seines Vorgängers Johannes Paul II. in der Krypta des Petersdoms beigesetzt. Der deutsche Theologe, mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger, war am Samstagmorgen im Alter von 95 Jahren gestorben.

+++ Benedikt XVI. wird im früheren Grab Johannes Pauls II. beigesetzt +++

Der verstorbene Papst Benedikt XVI. wird im früheren Grab seines Vorgängers Johannes Paul II. beigesetzt. Das bestätigte der Sprecher des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, am Montag vor Journalisten. Seine letzte Ruhestätte wird damit in der Krypta des Petersdoms sein. Dort soll der Leichnam am Donnerstag hingebracht werden. Zuvor will Papst Franziskus draußen vor der Basilika einen großen Trauergottesdienst mit Zehntausenden Menschen für Benedikt abhalten. Benedikt war am Samstagmorgen im Alter von 95 Jahren gestorben.

Papst Johannes Paul II. wurde nach seinem Tod 2005 in der Gruft beigesetzt. Einige Jahre später wurden seine sterblichen Überreste neben die Pietà Michelangelos im Petersdom gebracht, weshalb sein Grab in den Grotten frei ist.

Am Donnerstag ist dann der große Trauergottesdienst geplant, den um 9.30 Uhr Franziskus selbst zelebrieren will. Dass ein Papst einen anderen beerdigt, ist als Folge von Benedikts spektakulärem Rücktritt 2013 ein historischer Vorgang. Zu dem Requiem, das nach dem Wunsch von Benedikt schlicht gehalten sein dürfte, werden laut offiziellen Angaben bis zu 60 000 Menschen erwartet.

+++ Deutscher Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Markus Söder nehmen an Trauerfeier teil +++

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Markus Söder (CSU) kündigten sich bereits an. Der Ministerpräsident aus Benedikts Heimat Bayern will mit Vertretern aus Politik, Kirche und Gesellschaft nach Rom fliegen, wie er am Montag ankündigte. «Es ist eine große Ehre, auch für viele, die dabei sein werden, am Requiem teilzunehmen», sagte Söder.

+++ Papst Benedikt XVI. im Petersdom aufgebahrt +++

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist zwei Tage nach seinem Tod im Petersdom in Rom aufgebahrt worden. Sein Leichnam war am Montagmorgen von einem Kleinbus den kurzen Weg vom Kloster zum Petersdom gebracht worden. Anschließend gab es eine kleine, nicht-öffentliche Zeremonie, an der unter anderem sein langjähriger Privatsekretär Georg Gänswein teilnahm. Links und rechts des toten Papstes steht jeweils Schweizergardist.

+++ Vatikan öffnet Pforten der Basilika: Zehntausende Gläubige verabschiedenPapst Benedikt XVI. +++

Am Montagmorgen kurz nach 9.00 Uhr öffnete der Vatikan die Pforten der Basilika und ließ die draußen wartenden Menschen hinein. Damit kann nun auch die Öffentlichkeit Abschied nehmen von Joseph Ratzinger, wie Benedikt mit bürgerlichem Namen hieß. Zehntausende Gläubige stehen seit Montag in Rom Schlange, um ihm die letzte Ehre zu erweisen.

Seit den frühen Morgenstunden warteten die Menschen bereits, um in den Dom hineingehen zu können. Eine lange Schlange reihte sich um den Petersplatz. "Ich möchte mich von ihm verabschieden", sagte ein Gläubiger aus Deutschland, der bereits seit der Nacht anstand.

Benedikt liegt vor dem Hauptaltar auf Kissen gebettet, die Hände sind gefaltet. Nachdem um kurz nach 9.00 Uhr die Pforten der Basilika geöffnet worden waren, zogen die Menschen über den Mittelgang nach vorne und an dem Leichnam vorbei. Unter den ersten Trauergästen war Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Staatspräsident Sergio Mattarella war kurz vor 9.00 Uhr in der Basilika. Bis 19.00 Uhr sollten die Tore des Petersdoms am Montag für Besucher geöffnet sein, am Dienstag und Mittwoch können Menschen von 7.00 bis 19.00 Uhr in die Kirche kommen. Ob der amtierende Papst vor der Trauerfeier am Donnerstag auch noch einmal in den Dom gehen wolle, sagte Vatikan-Sprecher Matteo Bruni am Montag nicht.

Papst Benedikt XVI. verstarb am 31. Dezember 2022 im Alter von 95 Jahren. (Foto) Suche
Papst Benedikt XVI. verstarb am 31. Dezember 2022 im Alter von 95 Jahren. Bild: picture alliance / dpa | Andreas Gebert

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/news.de/dpa

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