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Boris Becker zu Haft verurteilt: Ex-Gefangener packt aus: So schrecklich ist es im Wandsworth-Knast

Boris Becker wurde in der vergangenen Woche zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt. Diese Zeit wird er voraussichtlich im berüchtigten Wandsworth-Gefängnis in London absitzen. Was ihm dort drohen könnte, erzählt ein Ex-Gefangener.

Boris Becker wurde zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt. (Foto) Suche
Boris Becker wurde zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt. Bild: picture alliance/dpa/AP | Frank Augstein

Wegen mehrerer Insolvenzstraftaten wurde Boris Becker Ende April 2022 von einem Gericht in London zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Davon muss er die Hälfte absitzen, bevor er den Rest auf Bewährung in Freiheit verbringen darf, wie Richterin Deborah Taylor am Southwark Crown Court entschied. Becker wurde umgehend in Gewahrsam genommen und muss die nächsten Monate wohl im Gefängnis Wandsworth in London verbringen. Eine Sonderbehandlung darf die Tennislegende im Knast jedoch nicht erwarten. Ein Ex-Gefangener packt über Wandsworth aus.

Boris Becker zu Haftstrafe verurteilt: Ex-Gefangener packt aus! So schlimm ist das Wandsworth-Gefängnis

Der britische Filmemacher Chris Atkins saß insgesamt neun Monate in dem Knast ein, nachdem er im Juli 2016 zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt wurde. Schließlich kam er in den offenen Vollzug und wurde 2018 entlassen. Im Gefängnis führte der Filmemacher Tagebuch und veröffentlichte seine Erfahrungen im Buch "A Bit Of A Stretch: The Diaries Of A Prisoner".

Nun spricht der 46-Jährige gegenüber der "Bild"-Zeitung darüber, was Boris Becker im Wandsworth-Gefängnis drohen könnte. "Wenn er Glück hat, sind die Wärter Tennis-Fans und gehen milde mit ihm um. Sicher kennen sie ihn aus den Nachrichten. Ansonsten nehmen sie dir jede Würde. Du musst dich ausziehen, du wirst durchsucht, und wirst in einen stinkenden Gefängnisanzug gepackt, wo du noch den Schweiß anderer Häftlinge riechen kannst. Er wird gefragt, ob er Drogenprobleme oder psychische Probleme hat", sagte Atkins gegenüber dem Blatt. 

"Sie nehmen dir alles weg!" DAS dürfen Gefangene in Wandsworth behalten

Nach der Aufnahmeprozedur wird dem Gefangenen schließlich ein Bett zugeteilt. "Der Weg dorthin war grausam. Die Leute haben geschrien und geschrien und die Türen eingeschlagen. Es sind meist Menschen dort, die psychisch krank oder drogenabhängig sind", berichtet Atkins. "Ich habe eine kleine Tasche bekommen, darin war eine Decke, Laken, Kekse und nur das Nötigste."

Eine eigene Reisetasche benötigen Gefangene jedoch nicht. "Es gab eigentlich keine Notwendigkeit, eine Tasche für das Gefängnis zu packen. Sie nehmen dir die sofort weg, nachdem du dir vielleicht grundlegende Sachen wie Bücher oder Zahnbürste herausnehmen durftest. Ansonsten nehmen sie dir alles weg. Denn sie kennen dich nicht. Meine Tasche wurde damals in eine Kiste gepackt und weggesperrt", berichtet Atkins gegenüber der "Bild".

Frieren in der Nacht, Duschen in Badehose! So schrecklich ist der Alltag im Londoner Knast

Die Zellen seien winzig. Für zwei Personen seien sie viel zu klein, erzählt der Filmemacher. "Es ist wie in einem Keller. Du hast einen Schreibtisch, einen Fernseher, eine Toilette und das war's. Das Fenster ist winzig und lässt im Sommer keine Luft durch." Zudem befinde ich ein Telefon in der Zelle. Nach Erlaubnis können Gefangene fünf Minuten am Tag telefonieren. "Es wird sehr kalt, denn in dem Gefängnis wird nicht großartig geheizt."

Zum Duschen geht es in eine Gemeinschaftsdusche. "Man duscht etwa alle zwei Tage oder so. Das ist wirklich schlimm, und du musst dir diesen einen Duschraum mit etwa 100 anderen Leuten teilen, was ekelhaft ist. Aber ihn wird keiner nackt sehen, alle tragen eine Badehose", berichtet Atkins gegenüber der "Bild". 

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/loc/news.de

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