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Nach Ohrfeige bei den Oscars: Muss Will Smith seinen Oscar trotz Entschuldigung zurückgeben?

Der Eklat bei den Oscars war perfekt: Vor Millionen Zuschauern schlug Will Smith dem Komiker Chris Rock ins Gesicht - nachdem der einen Witz über Smiths Frau gemacht hatte. Smith entschuldigt sich, die Veranstalter prüfen nun Konsequenzen.

Nach dem Ohrfeigen-Eklat um Will Smith - hier mit seiner Auszeichnung als bester Hauptdarsteller in "King Richard" - prüft das Academy-Komitee Konsequenzen. (Foto) Suche
Nach dem Ohrfeigen-Eklat um Will Smith - hier mit seiner Auszeichnung als bester Hauptdarsteller in "King Richard" - prüft das Academy-Komitee Konsequenzen. Bild: picture alliance/dpa/Invision/AP | Chris Pizzello

Dieser Augenblick ist in die Geschichte der Academy Awards eingegangen: Als Hollywood-Star Will Smith (53) den Komiker Chris Rock (57) auf der Bühne der Oscar-Gala ohrfeigte, hielt die Promi-Welt kollektiv den Atem an. Nun prüfen die Veranstalter mögliche Konsequenzen.

Oscar-Veranstalter prüfen Konsequenzen nach Ohrfeigen-Skandal

"Die Academy verurteilt die Handlungen von Herrn Smith bei der gestrigen Show", heißt es in einer Mitteilung der Veranstalter vom 28. März 2022, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag. "Wir haben offiziell eine formelle Untersuchung des Vorfalls begonnen und werden das weitere Verfahren und Konsequenzen prüfen."

Will Smith kriecht nach Wutausbruch zu Kreuze und entschuldigt sich für Ohrfeige

Smith entschuldigte sich unterdessen via Instagram - bei Chris Rock, den Veranstaltern der Oscars, den Zuschauern und allenBeteiligten rund um den Film "King Richard". Der Vorfall sei ihm peinlich. "Mein Verhalten bei den gestrigen Academy Awards war inakzeptabel und unentschuldbar", schrieb Smith. "Witze auf meine Kosten sind Teil des Jobs, aber ein Witz über Jadas Gesundheitszustand war zu viel für mich zu ertragen und ich habe emotional reagiert."

Muss Will Smith seinen Oscar zurückgeben? Komitee berät über mögliche Konsequenzen

Was für Konsequenzen Smith drohen könnten, blieb zunächst unklar. In US-Medien wurde beispielsweise über einen Ausschluss aus der Oscar-Akademie spekuliert, eine Aberkennung seines Oscars wurde dagegen als unwahrscheinlich angesehen. Vonseiten der Polizei drohen dem Schauspieler dagegen zunächst keine Konsequenzen. Komiker Rock habe zumindest vorerst keine Anzeige erstatten wollen, zitierte der TV-Sender CNN die Polizei inLos Angeles.

Rock hatte bei der Show am Sonntagabend in Los Angeles einen Gag über Smiths Frau Jada Pinkett gemacht, woraufhin Smith überraschend auf die Bühne lief und dem Komiker eine Ohrfeige gab. Danach kehrte er an seinen Platz zurück und rief noch zweimal in die Richtung von Rock: "Lass den Namen meiner Frau aus deinem verdammten Mund!" Die Veranstalter teilten daraufhin zunächst kurz per Twitter mit, "keine Form von Gewalt" zu dulden.

Chris Rock reißt Witze über Haarausfall von Jada Pinkett Smith - und Will Smith rastet aus

Rock hatte sich zuvor an Jada Pinkett Smith gewandt: "G.I. Jane 2 - ich kann es nicht abwarten, das zu sehen." - eine Anspielung auf den Film "G.I. Jane", in dem sich Demi Moore als Soldatin den Kopf rasiert. Jada Pinkett Smith verdrehte die Augen bei dem Witz. Sie hat schon öfter offen über ihren krankheitsbedingten Haarausfall gesprochen.

Smith gewann dann später noch den Oscar als bester Hauptdarsteller für seine Rolle in "King Richard". In seiner Dankesrede schien er sich für den Eklat rechtfertigen zu wollen. "Richard Williams war ein erbitterter Verteidiger seiner Familie", sagte er. Smith spielt in dem Film den Vater der legendären Tennisspielerinnen Venus und Serena Williams. Durch hartes Training und Beharrlichkeit ermöglichte er seinen Töchtern Sportkarrieren.

Er wolle sich bei der Filmakademie und den anderen Nominierten entschuldigen, sagte der 53-jährige Smith unter Tränen. "Kunst imitiert das Leben, und ich wirke wie der verrückte Vater (...) aber Liebe lässt einen verrückte Dinge machen." Er hoffe, dass die Filmakademie ihn wieder einlade.

Debatte um Ohrfeige bei den Oscars: Motsi Mabuse verurteilt "Schande"

Der Vorfall wurde in den sozialen Medien heftig diskutiert. Die aus der RTL-Show "Let's Dance" bekannte Tänzerin und Jurorin Motsi Mabuse bezeichnete ihn als "Schande". "Mitzubekommen, wie Chris Rock diesen Witz macht und weiß, dass dies eines der prestigeträchtigsten Ereignisse überhaupt ist und er dabei eine schwarze Frau niedermacht anstatt sie vor ihren Kollegen zu erheben, das ist die Art von Missbrauch, über die wir sprechen müssen", schrieb Mabuse (40) am Montag bei Instagram. Die Reaktion von Smith bezeichnete sie als "enttäuschend" und "beschämend".

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/news.de/dpa

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