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Alec Baldwin: Neue Details! Unerfahrene Waffenmeisterin im Fokus der Ermittler

Nachdem Alec Baldwin versehentlich die Kamerafrau Halyna Hutchins erschossen hat, wurden neue Details bekannt. Am Set sollen zwei Mitarbeiter die Sicherheitsvorkehrungen missachtet haben. 

Zwei Mitarbeiter haben nicht überprüft, ob die Waffe, mit der Alec Baldwin eine Kamerafrau erschossen hat, geladen war. (Foto) Suche
Zwei Mitarbeiter haben nicht überprüft, ob die Waffe, mit der Alec Baldwin eine Kamerafrau erschossen hat, geladen war. Bild: picture alliance/dpa | Alec Tabak

Drei Tage nach dem Tod von Chef-Kamerafrau Halyna Hutchins durch eine versehentlich ausgelöste Requisitenwaffe am Set des Films "Rust" gelangen immer mehr Informationen an die Öffentlichkeit.

Regieassistent wusste nichts von geladener Waffe

Die Polizei hat Details aus zwei Untersuchungsberichten veröffentlicht. Demnach hatte ein Regieassistent Schauspieler Alec Baldwin bei der Übergabe der Pistole versichert, dass es sich um eine "kalte Waffe" ohne Munition handele. Der Assistent habe nicht gewusst, dass eine Patrone in der Waffe steckte, heißt es in dem Bericht weiter.

Regisseur über den tragischen Tod von Halyna Hutchins

Der zweite Bericht zitiert Aussagen des bei dem Vorfall verletzten Regisseurs Joel Souza ("Crown Vic"). Dieser sagte demnach, die Crew sei nach einer Mittagspause an das Set zurückgekehrt. Er selbst sei sich aber nicht sicher, ob dabei die Waffe erneut überprüft worden sei. Hollywood-Star Baldwin (63) habe dann in einer Kirchen-Szene auf einer Bank gesessen und mit der Waffe eine Szene geprobt.

Souza (48) selbst habe Kamerafrau Hutchins (42) über die Schulter geschaut, um den Kamerawinkel zu prüfen. Dann habe er etwas gehört, das wie eine Peitsche und dann wie ein lauter Knall klang. Er erinnere sich vage daran, dass sie über Schmerzen im Bauch klagte, sich an den Leib gefasst, dann rückwärts getaumelt und zu Boden gegangen sei. Er selbst habe an der Schulter geblutet und konnte Blut auf Hutchins sehen.

Souza bestätigt zudem, dass am Donnerstagmorgen eine neue Kameracrew engagiert werden musste, weil ein davor eingesetztes Team die Produktion im Bundesstaat New Mexico verlassen hatte. Die "Los Angeles Times" hatte am Freitag berichtet, dass sich Mitarbeiter am Set über mangelnde Sicherheitsvorkehrungen beschwert und aus Protest die Produktion verlassen haben sollen. Am Mittwoch will die Polizei bei einer Pressekonferenz über die Ermittlungen informieren, nannte aber noch keine Uhrzeit.

Regieassistent hat bereits Sicherheitsstandards missachtet

Der Regieassistent, der Baldwin die Waffe gab, habe bereits bei einer früheren Produktion Sicherheitsstandards verletzt, hatte am Sonntag eine Technikerin für Spezialeffekte und Pyrotechnik dem Sender NBC gesagt. Sie hatte mit dem Assistenten demnach 2019 für die Reihe "Into the Dark" beim Streaminganbieter Hulu gearbeitet. Das Produktionsteam dort erklärte, dass keine Beschwerden damals vorgebracht worden seien.

Kritik an Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed wächst

US-Medien berichteten zudem über Kritik an der 24 Jahre alten Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed, die für die ordnungsgemäße Handhabung aller Waffen am Set zuständig war. Sie wurde als "unerfahren" beschrieben, schreibt die "Daily Mail". Vor dem tödlichen Vorfall am 21. Oktober sollen zwei Schüsse gefallen sein. Die Mitglieder der Crew von Rust behaupten, dass es mehrere Beschwerden gegen den Waffenmeister am Set gab und dass mindestens sechs "genervte" Leute den Set verlassen hatten, bevor Gutierrez-Reed Baldwin die Waffe übergab, die Hutchins tötete. Regieassistent Dave Halls wurde aufgefordert das im Bericht zu vermerken, aber er tat es nicht."Rust" war erst der zweite Film, an dem sie in dieser Funktion beteiligt war.

Eine namentlich nicht genannte Quelle sagte gegenüber dem "Daily Beast", dassGutierrez-Reed "unvorsichtig" mit den Waffen bei einem früheren Filmdreh umgegangen sei. Eine andere Quelle erzählte, dass sie am Set des Films "The Old Way" mit Nicolas Cage der Kinderdarstellerin Ryan Kiera Armstrong (11) eine Waffe gab, die nicht geprüft wurde. "Sie lud die Waffe auf dem Boden nach, wo es Kieselsteine und anderes Zeug gab. Wir haben nicht gesehen, dass sie es überprüft hat, wir wussten nicht, ob etwas in den Lauf gelangt ist oder nicht", sagte die Quelle.

Produktionsfirma von Baldwin-Film weist Vorwürfe nach tödlichem Unfall zurück

Die Produktionsfirma Rust Movie Productions wies die Vorwürfe zurück. Es seien keine offiziellen Beschwerden über die Sicherheit von Waffen oder Requisiten am Set bekannt gewesen, zitierte die «New York Times» aus einer Mitteilung. Die Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western, bei dem Baldwin auch als Produzent mitwirkte, hatten Anfang Oktober auf der Bonanza Creek Ranch begonnen und sind nach dem Unfall unterbrochen worden.

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/news.de/dpa

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