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Ermordet: Diese Royals wurden eiskalt getötet

Kaiserin Elisabeth starb durch einen hinterhältigen Mordanschlag. Sie war jedoch nicht die einzige Adlige, die so ihr Ende fand. Denn auch weitere Royals wurden eiskalt ermordet.

Sisi und ihre Geschwister: Stark war der Zusammenhalt der Familie - eine Ausstellung in Possenhofen beleuchtet diesen Aspekt im Leben der Kaiserin. Foto: KEM Possenhofen  Rosemarie Mann-Stein (Foto) Suche
Sisi und ihre Geschwister: Stark war der Zusammenhalt der Familie - eine Ausstellung in Possenhofen beleuchtet diesen Aspekt im Leben der Kaiserin. Foto: KEM Possenhofen & Rosemarie Mann-Stein Bild: dpa

Kaiserin Elisabeth: Sie merkte ihre tödliche Wunde nicht

Das Schicksal von Kaiserin Elisabeth wurde am 10. September 1898 in Genf besiegelt. Der italienische Anarchist Luigi Lucheni stach ihr mit einer spitzen Feile direkt ins Herz. Sisi merkte von ihrer Verletzung zunächst nichts. Sie dachte, der Angreifer habe ihr lediglich einen Faustschlag verpasst. Gemeinsam mit ihrer Hofdame Irma Sztáray ging sie weiter zur Ablegestelle des Raddampfers, mit dem sie nach Caux weiterreisen wollten.

Doch kurz nachdem der Dampfer losgeschippert war, brach Kaiserin Elisabeth (1837-1898) zusammen. „Aber was ist denn mit mir geschehen?", soll Sisi noch gefragt haben, bevor sie ihrer Verletzung erlag. Luigi Lucheni wurde verhaftet und wenige Wochen später erhängt in seiner Zelle gefunden.

Maximilian von Mexiko: Er befahl dem Erschießungskommando, aufs Herz zu zielen

Kaiser Franz Joseph reagierte auf den Tod von Sisi angeblich mit den Worten: „Mir bleibt auch nichts erspart". Denn zuvor hatte er nicht nur seinen Sohn Kronprinz Rudolf durch Suizid verloren, sondern auch seinen Bruder. Maximilian (1832-1867) wurde 1864 zum Kaiser von Mexiko gekrönt. Denn Kaiser Napoléon III. wollte in Mexiko ein an Frankreich angelehntes Reich begründen. Maximilian hatte die Hoffnung, das Land in einen modernen und liberalen Staat verwandeln zu können, doch er scheiterte kläglich. Nach nur drei Jahren Regierungszeit wurde er entmachtet und vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt.

Am 19. Juni 1867 wurde er gemeinsam mit zwei Generälen erschossen. Vor dem Erschießungskommando äußerte der gefallene Kaiser noch einen letzten Wunsch: „Sie sollen nicht auf meinen Kopf schießen, sondern mein Herz gut und sicher treffen. Denn es gehört sich nicht für einen Kaiser, sich in Todeszuckungen auf dem Boden herumzuwälzen."

Lord Mountbatten: Der Onkel von Prinz Charles fiel einem Bombenanschlag zum Opfer

Der 27. August 1979 ist bis heute tief in das Gedächtnis von Prinz Charles gebrannt. An dem Tag starben sein geliebter Großonkel Louis Mountbatten von Burma (1900-1979) und dessen Enkel Nicholas Knatchbull (damals 14) durch einen Anschlag der IRA. Zu beiden hatte Charles ein enges Verhältnis. Der Earl galt als sein väterlicher Mentor, Nicholas war sein Patensohn.

Charles' Verwandte machten damals Urlaub in ihrem Sommerhaus in Sligo. Weil das Wetter schön war, wollten sie mit einem Fischerboot an der irischen Küste entlang fahren. Was sie nicht ahnten: Die IRA hatte eine Bombe auf dem Boot platziert. Earl Mountbatten und sein Enkel, sowie zwei weitere Menschen starben. Andere Passagiere wurden schwer verletzt.

Franz Ferdinand von Österreich-Este: Er ignorierte die Gefahr

Auch das Attentat von Sarajevo ging in die Geschichte ein. Gemeinsam mit seiner Frau Sophie, der Herzogin von Hohenberg, war Franz Ferdinand von Österreich-Este zwecks Manöverbesuchen in Bosnien-Herzegowina unterwegs. Trotz eindeutiger Warnungen fuhr das Paar mit offenen Wagen durch die Hauptstadt Sarajevo. „Unter einen Glassturz lasse ich mich nicht stellen. In Lebensgefahr sind wir immer. Man muss nur auf Gott vertrauen", hatte der Thronfolger einmal gesagt.

Schließlich kam es am 28. Juni 1914 zum Mordanschlag. Gavrilo Princip, Mitglied der serbischen Geheimorganisation „Schwarze Hand", schoss aus nur wenigen Metern Entfernung zweimal auf das Paar und verletzte es tödlich. Der Attentäter versuchte daraufhin sich mit Zyankali das Leben zu nehmen, erbrach das tödliche Gift jedoch wieder.

Als der 19-Jährige die Pistole zum Schuss gegen sich selbst ansetzte, wurde er überwältigt. Weil Princip noch keine 20 Jahre alt, und damit nicht volljährig war, konnte er nicht zum Tode verurteilt werden. Er sollte 20 Jahre Zwangsarbeit verbüßen, starb jedoch vier Jahre später an Tuberkulose. Vor seinem Tod ritzte er noch eine Botschaft in seine Zellenwand: „Unsere Geister schleichen durch Wien und raunen durch die Paläste und lassen die Herren erzittern."

Die russische Zarenfamilie: Die Kinder erlitten einen qualvollen Tod

Es ist das dunkelste Kapitel der russischen Monarchie: In der Nacht vom 16. auf den 17. Juli 1918 wurde die russische Zarenfamilie durch die Bolschewiken ausgelöscht. Zar Nikolaus starb sofort. Die zehn Schützen hatten mit ihren Pistolen direkt auf seine Brust gezielt. Auch Zarin Alexandra starb binnen Sekunden durch einen Kopfschuss.

Der Todeskampf der Kinder dauerte jedoch. Da der Familienschmuck heimlich in ihre Kleidung eingenäht worden war, prallten die Kugeln von ihnen ab. Schließlich gingen die Schützen dazu über, mit dem Bajonett auf die wehrlosen Zarenkinder einzustechen. Als sie glaubten, dass alle tot waren, fingen sie an, die Leichen wegzuschaffen. Zwei der Mädchen, es waren vermutlich Maria und Anastasia, begannen jedoch plötzlich, zu keuchen und zu schreien. Wieder wurde auf sie mit dem Bajonett eingestochen, bis sie sich nicht mehr regten. Es dauerte bis an die zwanzig Minuten, bis die ganze Familie tot war. Insgesamt wurden 18 Angehörige des Hauses Romanow während der Revolution getötet.

Folke Bernadotte: Er wollte Frieden stiften und fand den Tod

Auch im schwedischen Königshaus gibt es einen Royal, der ermordet wurde. Folke Bernadotte (1895-1948) war ein Neffe des schwedischen Königs Gustav V. Gemeinsam mit seiner Frau Estelle widmete er sein Leben der Wohltätigkeitsarbeit und der Friedensmission. Als Vizepräsident des Schwedischen Roten Kreuzes verhandelte der Offizier erfolgreich mit Heinrich Himmler über die Freilassung von KZ-Häftlingen. Mindestens 15.000 Gefangene wurden so durch die Mission „Weiße Busse" gerettet.

1948 wurde der Diplomat im Palästinakrieg als Vermittler der UNO eingesetzt. Er wollte 300.000 palästinensischen Flüchtlingen die Rückkehr nach Israel ermöglichen. Ein gefährliches Unterfangen, denn die Lage war brenzlig. Seinen Mut musste Folke Bernadotte schließlich mit dem Tod bezahlen: Am 17. September 1948 wurde er von der Terroristen-Gruppe Lechi in Jerusalem erschossen.

Im schwedischen Königshaus erinnert man sich bis heute an den Royal. Kronprinzessin Victoria zollte ihrem Verwandten 2018 Respekt. Gemeinsam mit ihrer Mutter Königin Silvia enthüllte die Thronerbin im Mai 2018 eine Büste zu Ehren von Folke Bernadotte.

ADELSWELT/lic/news.de

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