Von Marina Antonioni - Uhr

Promi-Rückblick '09: Ein Jahr der großen Trauer

2009 war nicht nur das Jahr, in dem Popstar Michael Jackson starb. Deutschland und die Welt mussten von großen Persönlichkeiten aus Show und Sport Abschied nehmen.

2009 gestorben: Michael Jackson, Robert Enke und Patrick Swayze (Foto) Suche
2009 gestorben: Michael Jackson, Robert Enke und Patrick Swayze Bild: news.de/ dpa (Montage)

Michael Jackson

Als die Nachricht um die Welt ging, waren Millionen Fans schockiert. «Ärzte ringen um das Leben von Michael Jackson», hieß es zunächst. Und wenig später: «Michael Jackson ist tot.» Der «King of Pop» starb am 25. Juni völlig überraschend im Alter von 50 Jahren in Los Angeles. Sein Tod löste nicht nur weltweite Trauer aus. Es war auch eines der globalen Medienereignisse des Jahres.

Die Nachricht kam vor allem deshalb so unerwartet, weil der Sänger gerade vor seinem mit Spannung erwarteten Comeback stand. Schon Mitte Juli sollte die Konzertreihe in London starten. Der Ansturm auf die Karten war gewaltig. Ebenso verhielt es sich dann auch mit den Tickets, die für Jacksons Trauerfeier am 7. Juli im Staples Center in Los Angeles verteilt wurden. 1,6 Millionen Fans hatten sich darum beworben, 17 500 Eintrittskaten wurden in einem Lotterieverfahren vergeben.

Dort wo Jackson noch wenige Tage vor seinem Tod für eine ausgefeilte Show geprobt hatte, stand nun sein vergoldeter Sarg. Stars wie Mariah Carey, Stevie Wonder oder Brooke Shields erwiesen ihm bei der weltweit live übertragenen Veranstaltung, die eine Mischung aus Trauerzeremonie, Popkonzert und perfekt inszeniertem Medienspektakel war, die letzte Ehre.

Rätselraten herrschte lange, wo Jackson seine letzte Ruhe finden würde. Zehn Wochen nach seinem Tod endlich wurde der «King of Pop» am 3. September unter Ausschluss der Öffentlichkeit auf dem Prominentenfriedhof Forest Lawn Memorial Park nahe Los Angeles beigesetzt. Wenige Tage zuvor hatte das Obduktionsergebnis der Gerichtsmediziner die wochenlangen Spekulationen bestätigt: Jackson starb an einer Vergiftung mit dem Narkosemittel Propofol in Kombination mit anderen Medikamenten.

Zuletzt ist ein Streit um das millionenschwere Erbe des Popstars innerhalb seiner Familie entbrannt. Sein Vater Joe, der nicht bedacht wurde, zog die Gültigkeit des Testaments vor Gericht in Zweifel. Die Fans konnten derweil im Konzertfilm This is It erleben, was sie bei seinen Comeback-Shows erwartet hätte.

Farrah Fawcett

Am selben Tag wie Jackson - am 25. Juni 2009 - erlag US-Schauspielerin Farrah Fawcett in Santa Monica ihrem langen Krebsleiden. Sie wurde 62 Jahre alt. Ärzte hatten bei Fawcett vor drei Jahren eine seltene Form von Darmkrebs diagnostiziert. Die gebürtige Texanerin war vor allem durch ihre Rolle in der Serie Drei Engel für Charlie bekannt. Ihren Kampf gegen die Krankheit, bei dem sie auch Hilfe bei deutschen Ärzten suchte, hatte sie bis zuletzt unter den Augen der Öffentlichkeit geführt. Ohne diese Aufmerksamkeit wäre ihr Schicksal sehr viel einfacher zu bewältigen gewesen, sagte sie in einem ihrer letzten Interviews.

Patrick Swayze

 

Den Kampf gegen seine Krebserkrankung verlor am 14. September mit 57 Jahren auch Hollywoodschauspieler Patrick Swayze. Als Tanzlehrer Johnny Castle wurde er in dem Kinohit Dirty Dancing Ende der 1980er Jahre berühmt. In den 20 Monaten, in denen Swayze gegen den aggressiven Bauchspeicheldrüsenkrebs kämpfte, hatten sich Hoffnung und Verzweiflung abgewechselt. Im Mai ging die Falschmeldung um die Welt, er sei tot. Anfang 2009 hatte Swayze erstmals in einem TV-Interview über seine Gefühle gesprochen: «Ja, ich habe Angst. Ja, ich bin wütend. Ja, ich frage mich, warum ich? All diese Dinge», sagte der sichtlich abgemagerte Schauspieler.

David Carradine

 

Unter zunächst unklaren Umständen starb David Carradine am 3. Juni im Alter von 72 Jahren. Der Star aus der TV-Serie Kung Fu und den Kill Bill-Filmen wurde leblos in einem Hotelzimmer in Bangkok gefunden, Medienberichten zufolge mit einem Seil um den Hals. Laut Obduktion war er versehentlich erstickt. Ein Verbrechen und auch Selbstmord schlossen die Gerichtsmediziner und Carradines Familie aus. In Bangkok hatte sich der Schauspieler für Dreharbeiten aufgehalten.

Stephen Gately

 

Mit einem Gedenkkonzert wurde in London Ende November Stephen Gatelys gedacht. Der Boyzone-Sänger war am 10. Oktober im Alter von 33 Jahren während eines Urlaubs auf Mallorca gestorben. Als Todesursache stellten die Gerichtsmediziner ein Lungenödem fest. Über 3000 Fans warteten bei der Trauerfeier in Dublin vor der Kirche, um Gately die letzte Ehre zu erweisen. Kondolenzbotschaften gingen unter anderen von U2, George Michael und Robbie Williams ein.

 

Dana Vávrová

 

In Deutschland kam für viele der Tod von Schauspielerin Dana Vávrová völlig unerwartet. Die Schauspielerin und Regisseurin starb am 5. Februar mit 41 Jahren an einer Krebserkrankung. Mit ihrem Ehemann, Regisseur Joseph Vilsmaier, verband sie nicht nur eine Liebesbeziehung, aus der drei Töchter hervorgingen. Vávrová und Vilsmaier zählten seit ihrer Zusammenarbeit beim Heimatdrama Herbstmilch auch zu den kreativsten Paaren des deutschen Films.

Barbara Rudnik

Schauspielerin Barbara Rudnik wählte einen ungewöhnlichen Weg, um mit ihrem schweren Schicksal umzugehen: Mit fast kahlem Kopf stellte sie sich 2008 nach einer Chemotherapie den Fotografen eines Hochglanz-Magazins. Rudnik hatte Ende 2005 die Diagnose erhalten, dass sie an der bösartigsten Krebsart erkrankt war, die nach ihrer Brust auch Leber, Knochen und Kopf befallen hatte.

Hoffnung auf Heilung gab es nicht. «Es ist ein täglicher Kampf ums Überleben», sagte sie. Am 23. Mai starb die populäre Schauspielerin, die fast bis zum Schluss vor der Kamera stand, im Alter von 50 Jahren. Rund 100 Freunde, Angehörige und Kollegen erwiesen ihr in München die letzte Ehre - unter ihnen Hannelore Elsner, Bernd Eichinger und die Regisseurin Doris Dörrie.

Monica Bleibtreu

Wenige Tage später fand die Trauerfeier für Schauspielerin Monica Bleibtreu in Hamburg statt. Sie war überraschend in der Nacht zum 14. Mai im Alter von 65 Jahren gestorben, ebenfalls nach langer Krebserkrankung. Ihr Sohn Moritz erinnerte vor rund 300 Trauergästen an die Großherzigkeit und Gutmütigkeit seiner Mutter. «Jeder, den sie geliebt hat, war ihr näher als sie selbst", sagte Bleibtreu und fügte hinzu: «Ich bin so dankbar und fühle mich privilegiert, dass ich eine solche Mutter hatte.

Ruth Drexel

Erst nach ihrer Beisetzung wurde der Tod von Volksschauspielerin, Regisseurin und Intendantin Ruth Drexel bekannt, die am 26. Februar 78-jährig starb. Auf ihren Wunsch fand die Beerdigung im engsten Familienkreis statt. «Nix für ungut», hieß es dazu in der Trauerkarte der Familie. Der Sender Sat.1 kündigte sofort an, dass eine Fortsetzung der Krimiserie Der Bulle von Tölz ohne Drexel nicht vorstellbar sei. Ihr langjähriger Seriensohn Ottfried Fischer reagierte auf ihren Tod tief betroffen: «Mir bleibt nur laut zu rufen: Servus Mamma!»

Jörg Hube

Der erste und einzige Polizeiruf 110 mit Jörg Hube wurde Ende November in der ARD ausgestrahlt. Der preisgekrönte Schauspieler und Kabarettist erlag vor den Dreharbeiten zu den weiteren geplanten Filmen der Krimireihe Mitte Juni mit 65 Jahren einem Krebsleiden. Hube sei «ein großer Künstler und ein durch und durch guter Mensch» gewesen, sagte BR-Intendant Thomas Gruber.

Monti Lüftner

Bei einem tragischen Unfall kam Musikmanager Monti Lüftner im Alter von 77 Jahren ums Leben. Er wurde am 7. Mai auf einem Wertstoffhof in Garching bei München von einem Lastwagen erfasst und tödlich verletzt. Rund 400 Trauergäste versammelten sich gut eine Woche später in der Allerheiligen Hofkirche in der Münchner Residenz - unter ihnen Udo Jürgens, Mireille Mathieu, Leo Kirch und Hubert Burda. Zu den größten Entdeckungen des früheren Ariola-Chefs zählte Whitney Houston.

Robert Enke

Landesweite Betroffenheit löste der Selbstmord von Fußball-Nationaltorwart Robert Enke am 10. November aus - und das öffentliche Bekenntnis seines Arztes und seiner Frau Teresa, dass er bereits seit Jahren an schweren Depressionen litt. Mit einer der größten Trauerfeiern in der Geschichte der Bundesrepublik nahmen mehr als 35 000 Menschen im Stadion von Hannover 96 Abschied. Der 32-Jährige war von einem Zug erfasst und getötet worden.

 

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) und der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Theo Zwanziger, würdigten Enke als sportliches und menschliches Vorbild. Gleichzeitig appellierten sie, seinen Selbstmord auch als Mahnung für mehr Menschlichkeit und weniger Leistungsdruck in der Gesellschaft zu sehen. «Fußball darf nicht alles sein», sagte Zwanziger.

juz/amg/news.de/ddp

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