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Ukraine-Krieg heute im News-Ticker: Zwei Piloten tot! Russischer Militärhubschrauber über Krim abgestürzt

Die russischen Truppen befürchten ihre Einkesselung in Bachmut. Nach Durchbrüchen der ukrainischen Verteidiger der Stadt auf dem Schlachtfeld wird dieses Szenario immer wahrscheinlicher. Das sind die aktuellen News zum Ukraine-Krieg.

Wladimir Putins Truppen droht die Einkesselung bei Bachmut. (Foto) Suche
Wladimir Putins Truppen droht die Einkesselung bei Bachmut. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Alexei Danichev

Bei den in Bachmut kämpfenden russischen Truppen herrscht nach Darstellung eines Kriegskorrespondenten des russischen Staatsfernsehens höchste Alarmstufe. Wegen der ukrainischen Angriffserfolge an den Flanken der in der Stadt kämpfenden Söldnertruppe Wagner drohe eine umfassende Einkesselung, schrieb Jewgeni Poddubny auf Telegram. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hatte zuvor mehrfach vor einem drohenden Kessel aufgrund ungesicherter Flanken gewarnt.

Der ukrainische Armeesprecher Serhij Tscherewatyj berichtete von verzweifelten Versuchen der russischen Einheiten, das weitere Vordringen der Ukrainer mit massiven Artillerieschlägen und Luftangriffen aufzuhalten. Die Intensität der Kämpfe habe zugenommen, sagte Tscherewatyj nach Angaben der Agentur Unian. Allein am Donnerstag seien 165 russische Soldaten getötet und weitere 216 verwundet worden, behauptete er. Seine Angaben konnten ebenso wenig überprüft werden wie die der Gegenseite.

Ukraine-Krieg im News-Ticker - alle aktuellen Geschehnisse am 12.05.2023 im Überblick

+++ Zwei Piloten tot! Russischer Militärhubschrauber über Krim abgestürzt +++

Beim Absturz eines russischen Militärhubschraubers über der annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind Angaben aus Moskau zufolge beide Piloten ums Leben gekommen. Die Mi-28 habe am Freitag einen planmäßigen Übungsflug im Gebiet Dschankoj absolviert, als ersten Erkenntnisse zufolge die Technik ausgefallen sei, meldeten russische Agenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium.

Dschankoj liegt im Norden der Krim, wo sich in den vergangenen Monaten mehrfach Drohneneinschläge und Explosionen auf russischen Militärstandorten ereigneten. In der Regel übernimmt Kiew dafür offiziell keine Verantwortung. Beobachter gehen aber davon aus, dass es sich um Vorbereitungen für die geplante ukrainische Gegenoffensive handeln könnte.

+++ Berliner Polizei verstärkt Sicherheit vor möglichem Selenskyj-Besuch +++

Die Zeichen für einen Deutschland-Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verdichten sich. Die Polizei hat am Sonntag für Teile des Zentrums von Berlin deutlich verstärkte Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Mit einer sogenannten Allgemeinverfügung wurden für die Zeit von 5 bis 18 Uhr umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen und Verkehrssperrungen angekündigt.

"Besonders betroffen sind die Bereiche rund um das Regierungsviertel in Mitte. Auch das Befahren der Spree, unter anderem in Höhe des Bundeskanzleramtes, wird nicht mehr möglich sein", hieß es am Freitag in einer Mitteilung der Polizei. Anwohner der betroffenen zwei Bereiche um Kanzleramt und Bundespräsidialamt sollen zur Legitimation etwa einen Ausweis dabei haben.

Offiziell gibt es bisher keine Bestätigung, dass Selenskyj tatsächlich zum ersten Mal seit dem russischen Angriff auf die Ukraine nach Deutschland kommt. Seitdem die Berliner Polizei vor einer Woche über Details der Planungen für die Visite berichtet hat, wird heftig darüber spekuliert.

Am Sonntagnachmittag werden Selenskyj und das ukrainische Volk in Aachen mit dem Karlspreis für Verdienste um die Einheit Europas geehrt. Die Laudatio wird Kanzler Olaf Scholz halten - auch dann, wenn Selenskyj nicht selbst dabei sein sollte.

+++ Ukraine hofft weiter auf Kriegsende noch in diesem Jahr +++

Die ukrainische Führung hofft weiterhin darauf, den Krieg gegen Russland möglicherweise noch in diesem Jahr beenden zu können. "Zum Winter wollen wir den Krieg komplett beenden", sagte der Sekretär des Rats für nationale Sicherheit und Verteidigung, Olexij Danilow, in einem Interview vom Freitag für die aserbaidschanische Nachrichtenagentur Report. Damit sei die vollständige Befreiung des ukrainischen Staatsgebiets von russischen Truppen - einschließlich der bereits 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim - gemeint.

+++ Verteidigungsministerium der Ukraine bestätigt Vormarsch bei Bachmut +++

Das ukrainische Verteidigungsministerium hat kleinere Geländegewinne unweit der seit langem umkämpften Stadt Bachmut im ostukrainischen Gebiet Donezk bestätigt. "Unsere Verteidiger sind im Abschnitt Bachmut um zwei Kilometer vorgerückt", schrieb Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar bei Telegram. In der Stadt selbst seien innerhalb dieser Woche keine Positionen aufgegeben und dem russischen Feind große Verluste zugefügt worden.

Zuvor hatten russische Kriegsreporter von ukrainischen Vorstößen an den Flanken des Frontabschnitts um Bachmut berichtet. Die russische Söldnertruppe Wagner reklamiert dabei weiterhin einen langsamen, aber stetigen Vormarsch in der Stadt für sich. Bachmut hatte früher mehr als 70 000 Einwohner. Die Stadt steht zu 95 Prozent unter russischer Kontrolle und ist inzwischen fast völlig zerstört.

+++ Ukraine-Gegenoffensive mit Durchbrüchen: Kämpfe auch bei Soledar +++

Der prominente Kriegskorrespondent Poddubny berichtete auch von ukrainischen Durchbrüchen bei Kämpfen in der Umgebung von Soledar, das nur wenige Kilometer nordöstlich von Bachmut liegt. Dort sei es ukrainischen Kampfgruppen gelungen, die russischen Linien zu durchbrechen. "Die Lage ist schwierig", schrieb Poddubny. Die russischen Streitkräfte hatten Soledar erst Ende Januar nach wochenlangen schweren Kämpfen eingenommen. Die ukrainische Militärführung machte dazu bisher keine Angaben, sprach lediglich von schweren Kämpfen bei Bachmut. Das russische Militär berichtete von schweren Kämpfen und wiederholten Angriffen ukrainischer Einheiten an verschiedenen Frontabschnitten.

+++ Atomchef: Ukraine kann AKW Saporischschja bei Gegenoffensive umgehen +++

Das Atomkraftwerk Saporischschja könnte bei einer ukrainischen Gegenoffensive nach Ansicht des Betreibers von Gefechten verschont bleiben. Es reiche aus, die russischen Besatzungstruppen im Kraftwerk vom Hinterland abzuschneiden, sagte der Chef des ukrainischen Atomkonzerns Enerhoatom, Petro Kotin, dem US-Sender CNN. "Wir brauchen nur die Verbindung zwischen dem AKW Saporischschja und der (Schwarzmeer-Halbinsel) Krim zu kappen", so Kotin. Dies werde erreicht, sobald die ukrainischen Truppen die Großstadt Melitopol gut 90 Kilometer südöstlich des Kraftwerks in Enerhodar erobert hätten. Danach hätten die russischen Truppen nur noch die Möglichkeit zu fliehen oder sich zu ergeben. Das mit sechs Blöcken größte Atomkraftwerk Europas in Enerhodar war unmittelbar nach dem russischen Einmarsch im März vergangenen Jahres besetzt worden.

+++ Selenskyj könnte Rom und Vatikan am Wochenende besuchen +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwägt nach italienischen Medienberichten einen Besuch in Rom am Wochenende. Dort könnte er Ministerpräsidentin Giorgia Meloni treffen und auch von Papst Franziskus empfangen werden, hieß es unter anderem bei der Nachrichtenagentur Ansa. Diese berief sich auf Quellen in der Regierung sowie innerhalb des Vatikans. Offizielle Bestätigungen gab es nicht. Zuletzt war auch erwartet worden, dass der ukrainische Präsident gegen Ende der Woche nach Berlin kommt.

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