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Wladimir Putin: Kriegswende muss her! So will der Kreml-Chef in der Ukraine siegen

Der Ukraine-Krieg nähert sich seinem ersten Jahrestag - bislang konnte Wladimir Putin keine durchschlagenden Erfolge auf dem Schlachtfeld verbuchen. Ein Kurswechsel nun die Pleiteserie des Kreml-Chefs beenden.

Im ersten Jahr des Ukraine-Kriegs hat Wladimir Putin nur spärliche Erfolge vorweisen können - nun zeichnet sich ab, wie der Kreml-Chef eine Kriegswende herbeiführen will. (Foto) Suche
Im ersten Jahr des Ukraine-Kriegs hat Wladimir Putin nur spärliche Erfolge vorweisen können - nun zeichnet sich ab, wie der Kreml-Chef eine Kriegswende herbeiführen will. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Aleksey Babushkin

Seit Ende Februar 2022, also rund elf Monate, tobt der Ukraine-Krieg bereits, doch Wladimir Putins ursprüngliche Pläne, das russische Nachbarland binnen weniger Tage zu vereinnahmen, haben sich bekanntlich nicht durchsetzen lassen. Wie geht es auf dem Schlachtfeld weiter, welchen Kurs wird Wladimir Putin einschlagen, während sich der Jahrestag des Kriegsausbruchs nähert?

Wladimir Putin unerbittlich: Wie geht's im Ukraine-Krieg weiter?

Experten für Kriegsstrategien, die sich in der US-amerikanischen Denkfabrik "Institute for the Study of War" zusammengeschlossen haben, wollen die Antwort darauf gefunden haben, nachdem Überlegungen angestellt wurden, wie Wladimir Putin in der Ukraine das Ruder herumreißen könnte, um seiner Pleiteserie ein Ende zu setzen. Mehrere Szenarien seien für den weiteren Kriegsverlauf denkbar, wie die Expertengruppe in einer Bewertung der russischen Offensivkampagne schreibt, die auf der Webseite der Denkfabrik am 15. Januar 2023 veröffentlicht wurde.

Kriegsexperten warnen vor Putins "entscheidender strategischer Aktion" im Ukraine-Krieg

Demnach stehe zu befürchten, dass Wladimir Putin pünktlich zum ersten Jahrestag seiner Ukraine-Invasion "eine entscheidende strategische Aktion" für das Jahr 2023 vorbereite, um in der Ukraine die Oberhand zu gewinnen. Putin wolle nun nachholen, was als Voraussetzung für einen erfolgreichen Angriff auf die Ukraine schon im Februar 2022 vonnöten gewesen wäre - neben Arbeitskampfmaßnahmen und Re-Organisationen seien dies auch personelle Mobilisierungen, schreiben Kateryna Stepanenko, George Barros und Mason Clark vom "Institute for the Study of War".

Außer Frage steht damit, dass Wladimir Putin seinen nach wie vor als "militärische Spezialoperation" bezeichneten Ukraine-Krieg unerbittlich weiterführen will und ein Rückzug aus den umkämpften Gebieten keine Option ist.

Putin kündigt möglicherweise zweite Mobilisierungswelle an - Rede am 18. Januar erwartet

Kremlchef Wladimir Putin könnte nach Einschätzung des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) in den kommenden Tagen eine zweite Mobilisierungswelle für den Krieg gegen die Ukraine ankündigen. Putin könne dies möglicherweise bereits bei einem für den heutigen Mittwoch (18.01.2023) geplanten Auftritt in St. Petersburg ankündigen, schrieb die in Washington ansässige Denkfabrik in ihrem jüngsten Bericht.Der Kremlchef wird am Mittwoch in St. Petersburg an Feierlichkeiten zum Bruch der Blockade der von deutschen Truppen abgeriegelten Metropole im Januar 1944 teilnehmen. Außerdem wird er eine Rüstungsfabrik besuchen. Wann und wo Putin seine Rede halten wird, war am Mittwochmorgen noch nicht bekannt.

Putin könnte die Gelegenheit auch nutzen, um der Ukraine den Krieg zu erklären, hieß es weiter. In Russland heißt die Invasion in der Ukraine, die Ende Februar 2022 begann, im offiziellen Sprachgebrauch "militärische Spezialoperation". Die öffentliche Verwendung des Begriffs "Krieg" wird strafrechtlich geahndet.

Die Denkfabrik ISW beruft sich unter anderem auf russische Militärblogger. Auch ukrainische und westliche Geheimdienste warnten aber wiederholt vor Putins Mobilisierungsvorbereitungen für Mitte Januar, hieß es weiter.

Putin stockt Streitkräfte auf - bereitet sich der Kreml-Chef auf einen konventionellen Krieg vor?

Doch wie könnte jene sich abzeichnende Großoperation Putins aussehen, mit der der Kreml-Chef im Ukraine-Krieg das Ruder herumreißen will? Den Thinktank-Experten zufolge sei denkbar, dass Putin vor allem die Truppengenerierung vorantreiben und mittels Bildung neuer Divisionen, der Rückkehr zu einstmals geltenden Militärbezirken und einer Hochsetzung des Wehrpflichtalters eine Reform des russischen Militärs angehen könnte und damit für einen konventionellen Krieg gerüstet wäre. Angeblich peile Putin das Ziel an, zwei Millionen Soldaten zusammenzutrommeln.

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Experten skizzieren mögliche Szenarien für den weiteren Verlauf des Ukraine-Krieges

Damit wäre beispielsweise der Weg bereitet für einen Großangriff in der Region Luhansk, die Putin ebenso wie das Areal um Donezk unbedingt einnehmen will. Den Kriegsexperten zufolge sei jedoch auch nicht auszuschließen, dass sich Putin für eine defensive Operation entscheiden könnte, die darauf abziele, ukrainische Offensiven auszuschalten und zu schwächen. Letztlich steht auch die Befürchtung im Raum, Wladimir Putin könnte Kurs auf den Norden der Ukraine nehmen und Kiew anvisieren.

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/news.de/dpa

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