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Ukraine-Krieg heute im News-Ticker: Mindestens zwei Tote bei ukrainischem Artillerieangriff auf Donezk

Selenskyj reist nach Washington zum einem Treffen mit US-Präsident Biden. Parallel dazu will Wladimir Putin eine Zwischenbilanz zum Ukraine-Krieg ziehen und einen Ausblick zum weiteren Kriegsverlauf geben. Das sind die News zum Ukraine-Krieg.

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. (Foto) Suche
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Sergei Bobylev

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj startet Berichten zufolge an diesem Mittwoch zu seiner ersten Auslandsreise seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar. Er wird in der US-Hauptstadt Washington erwartet, wo auch ein Treffen mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus geplant ist. Anlässlich des Besuchs wollen die USA auch bekanntgeben, das Patriot-Flugabwehrsystem zur Verteidigung gegen russische Luftangriffe zu liefern.

Am Vortag hatte Selenskyj nach seinem Besuch in der "Festung Bachmut" am vorderster Front im Osten der Ukraine den Willen zur vollständigen Befreiung aller russisch besetzten Gebiete bekräftigt. In Moskau wiederum wies der russische Präsident Wladimir Putin die Sicherheitskräfte an, den Schutz der Bevölkerung in den "neuen Gebieten" der Russischen Föderation zu verstärken.

Ukraine-Krieg im News-Ticker - alle aktuellen Geschehnisse am 21.12.2022 im Überblick

+++ Mindestens zwei Tote bei ukrainischem Artillerieangriff auf Donezk +++

Bei einem Artillerieangriff der ukrainischen Streitkräfte auf die russische kontrollierte Stadt Donezk im Osten der Ukraine sind am Mittwochabend nach Angaben aus der Region mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. «Die Zahl der Verletzten wird noch festgestellt», zitierte die Agentur Tass einen Vertreter der von Russland eingesetzten Verwaltung. Mehrere Stadtteile seien von ukrainischer Raketenartillerie beschossen worden. Dabei sei erheblicher Schaden entstanden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das Zentrum von Donezk ist nur knapp zehn Kilometer von der vordersten Frontlinie entfernt.

+++ Selenskyj überreicht Biden Medaille eines ukrainischen Soldaten +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinem US-Kollegen Joe Biden zu Beginn eines Besuchs in Washington die Medaille eines Soldaten geschenkt. "Ich möchte Ihnen etwas von einem Mann geben, der wirklich ein Held ist", sagte Selenskyj am Mittwoch im Oval Office des Weißen Hauses an Biden gerichtet und gab ihm die Medaille. Der ukrainische Soldat habe Selenskyj gebeten, die Auszeichnung an Biden weiterzugeben. "Er ist sehr mutig und er sagte, ich solle es an einen sehr mutigen Präsidenten weitergeben." Biden bedankte sich. "Unverdient, aber sehr geschätzt", sagte er.

Kurz zuvor war Selenskyj im Weißen Haus von Biden und seiner Ehefrau Jill mit rotem Teppich empfangen worden. Es ist die erste bekannte Auslandsreise Selenskyjs seit Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar. Nach einem gemeinsamen Gespräch zwischen Biden und dem ukrainischen Präsidenten hinter verschlossenen Türen war eine Pressekonferenz geplant. Selenskyj wollte außerdem am Abend (Ortszeit) vor dem US-Kongress sprechen.

+++ Biden sagt Ukraine weitere Hilfe zu - Selenskyj bedankt sich bei USA +++

US-Präsident Joe Biden hat der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland weitere Unterstützung zugesagt. "Wir werden weiterhin die Fähigkeit der Ukraine stärken, sich selbst zu verteidigen, insbesondere die Luftverteidigung, und deshalb werden wir der Ukraine Patriot-Raketenbatterien bereitstellen", sagte Biden am Mittwoch beim Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Oval Office in Washington. Seine Botschaft an den Gast: "Präsident Selenskyj, die Vereinigten Staaten stehen hinter den tapferen Menschen in der Ukraine."

Der 44-Jährige ukrainische Präsident bedankte sich «aus ganzem Herzen" für die Unterstützung der USA. Die Ukraine sei auf dem Schlachtfeld in einer guten Situation "wegen Ihrer Unterstützung". Bei den Gesprächen mit Biden werde es unter anderem auch um die Energiekrise in seinem Land gehen.

Die USA sind der wichtigste Verbündete im Abwehrkampf der Ukraine gegen die russische Invasion. Seit Beginn der Amtszeit von Präsident Joe Biden im Januar 2021 stellten die Vereinigten Staaten Militärhilfe für die Ukraine in Höhe von knapp 22 Milliarden US-Dollar bereit.

+++ USA stellen Patriot-Flugabwehr und neue Militärhilfe für Kiew bereit +++

Die US-Regierung wird der Ukraine erstmals das Patriot-Flugabwehrsystem liefern. Es sei Teil eines neuen Militärhilfe-Pakts in Höhe von 1,85 Milliarden US-Dollar (rund 1,7 Milliarden Euro) für das von Russland angegriffene Land, teilte das US-Außenministerium am Mittwoch mit. Damit steigt die gesamte US-Militärhilfe für die Ukraine seit Beginn der Amtszeit von Präsident Joe Biden im Januar 2021 auf 21,9 Milliarden US-Dollar.

Das Weiße Haus hatte bereits zuvor mitgeteilt, dass die US-Regierung im Zuge des Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Washington die Patriot-Lieferung und die zusätzliche Militärhilfe offiziell bekanntgeben werde. "Wir werden die Ukraine so lange unterstützen, wie es nötig ist, damit Kiew sich weiterhin verteidigen kann und zu gegebener Zeit am Verhandlungstisch eine möglichst starke Position einnimmt", erklärte nun das Außenministerium.

In dem neuen Paket sind dem Pentagon zufolge eine Patriot-Batterie und Munition enthalten. Das Luftverteidigungssystem Patriot kann Flugzeuge, Marschflugkörper, Drohnen und Raketen auch in größerer Entfernung abwehren. Es dürfte Russlands Angriffe mit Raketen und Drohnen auf die zivile Infrastruktur in der Ukraine erschweren. Außerdem werden nach Angaben des Pentagons unter anderem Munition für Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, gepanzerte Versorgungsfahrzeuge, Nachtsichtgeräte und sichere Kommunikationssysteme bereitgestellt.

+++ Selenskyj für Treffen mit Biden im Weißen Haus eingetroffen +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist im Rahmen seiner ersten bekannten Auslandsreise seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Weißen Haus eingetroffen. TV-Bilder zeigten, wie der 44-Jährige am Mittwoch in Washington von US-Präsident Joe Biden begrüßt wurde.

+++ Selenskyj in US-Regierungsmaschine nach Washington gereist +++

Als Teil strenger Sicherheitsmaßnahmen ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Flugzeug der US-Regierung nach Washington gereist. Bilder zeigten ihn am Mittwoch dabei, wie er in den USA aus der weiß-blauen Maschine stieg. Selenskyjs erste bekannte Auslandsreise seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs geht mit einem Sicherheitsrisiko für den ukrainischen Präsidenten einher - was die US-Regierung zu dem ungewöhnlichen Schritt bewogen haben dürfte. Die USA sind der wichtigste Verbündete Kiews im Abwehrkampf gegen den Aggressor Russland.

+++ Selenskyj wirbt in Washington für weitere Unterstützung der Ukraine +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will bei seinem Besuch in Washington eine weitere Stärkung und Unterstützung seines Militärs im Krieg mit Russland erreichen. «Ich bin heute in Washington, um dem amerikanischen Volk, dem Präsidenten und dem Kongress für ihre dringend benötigte Unterstützung zu danken. Und auch, um die Zusammenarbeit fortzusetzen und unseren Sieg näher zu bringen», schrieb Selenskyj im Nachrichtendienst Telegram. Er werde eine Reihe von Verhandlungen führen, um die Widerstandsfähigkeit und Verteidigungskraft der Ukraine zu stärken. "Nächstes Jahr müssen wir unserem ganzen Land, unserem ganzen Volk, die ukrainische Flagge und die Freiheit zurückgeben."

Es handelt sich um die erste bekannte Auslandsreise Selenskyjs seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar. Bereits vor seinem Besuch gaben die USA die Lieferung neuer Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot frei. Die USA sind der wichtigste Verbündete Kiews im Abwehrkampf gegen den Aggressor Russland. Seit Beginn der Amtszeit von Präsident Joe Biden im Januar 2021 stellten die USA Militärhilfe für die Ukraine in Höhe von 21,9 Milliarden US-Dollar (20,6 Milliarden Euro) bereit.

+++ Kiew: Russische Artilleriestellung zerschlagen +++

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigener Darstellung eine größere russische Artilleriestellung zerstört. Auf einem Feldflugplatz bei Kachowka in der Region Cherson im Süden des Landes seien von den Besatzungstruppen etwa 30 verschiedene Artilleriesysteme sowie Flugabwehrwaffen samt Munition und Treibstoff zusammengezogen worden, berichtete der ukrainische Generalstab am Mittwoch. Über das Ausmaß der Zerstörung lagen zunächst keine weiteren Informationen vor. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

+++ Selenskyj zu Besuch in den USA eingetroffen +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Mittwoch zu seinem offiziellen Besuch in den USA eingetroffen. Das berichtete die ukrainische Staatsagentur Ukrinform. Es ist die erste bekannte Auslandsreise des ukrainischen Staatschefs seit Beginn der russischen Invasion in seine Heimat am 24. Februar.

In Washington wird Selenskyj zunächst US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus treffen. Bereits vor dem Besuch gaben die USA die Lieferung neuer Flugabwehrsysteme vom Typ "Patriot" frei. Nach den Gesprächen wollen beide Präsidenten eine gemeinsame Pressekonferenz geben.

Am Abend (Ortszeit) ist eine Rede Selenskyjs vor dem Kongress geplant. Selenskyj hatte bereits im März eine Videoansprache vor dem US-Kongress gehalten. Damals hatte er die Einrichtung einer Flugverbotszone zum Schutz der Ukraine gefordert.

+++ Bundestags-CSU: Leopard-Panzer aus Europa an Ukraine liefern +++

Die CSU im Bundestag pocht zum Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in den USA auf eine Lieferung von Leopard-Kampfpanzern aus Europa an das von Russland angegriffene Land. "Der Krieg kann nur beendet werden, wenn die Selbstverteidigungsfähigkeit der Ukraine gestärkt wird", sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Dazu sei die Lieferung von weiteren schweren Waffensystemen nötig.

Es sei richtig, dass die USA die Ukraine mit zusätzlichen Patriot-Flugabwehrsystem unterstützen wolle, sagte Dobrindt. Er fügte an: "Auch Europa kann noch mehr tun. Wir sollten den Bitten der Ukraine auf Lieferung von europäischen Leopard-2-Panzern endlich nachkommen." Der Krieg in der Ukraine werde dann beendet werden, wenn für Russlands Präsident Wladimir Putin "vollkommen klar ist, dass es keine Möglichkeit mehr gibt, die Ukraine zu unterwerfen".

Die Ukraine bittet ihre Verbündeten seit langem um Kampf- und Schützenpanzer westlicher Bauart. Nach ukrainischen Angaben laufen Gespräche mit der Bundesregierung über die Lieferung der deutschen Fabrikate Leopard 2 und Marder. Kanzler Olaf Scholz (SPD) will solche Panzer nicht liefern, solange sie auch von anderen Bündnispartner nicht bereitgestellt werden. Es werde keinen deutschen Alleingang in dieser Frage geben, hat der SPD-Politiker immer wieder betont.

Selenskyj wurde am Mittwoch zu seiner ersten Auslandsreise seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor knapp zehn Monaten in den USA erwartet. US-Präsident Joe Biden will US-Angaben zufolge auch bekanntgeben, dass sein Land der Ukraine das Patriot-Flugabwehrsystem liefert.

+++ Bundesregierung begrüßt Selenskyj-Besuch in den USA +++

Die Bundesregierung hat den geplanten Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in den USA begrüßt. "Wir sehen das als ein sehr, sehr positives Zeichen", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin. Es sei ein "hoffnungsvoller Schritt", dass Selenskyj sein Land nun zu einem solchen Besuch verlasse.

Seit dem Kriegsbeginn am 24. Februar war der ukrainische Präsident nicht ins Ausland gereist. Am Abend wird er in Washington erwartet, wo er sich mit US-Präsident Joe Biden treffen und vor dem Kongress auftreten soll. Vor dem Besuch wurde bekannt, dass die USA dabei die Lieferung neuer Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot freigeben werden.

Hebestreit begrüßte auch das im Namen der Bundesregierung. Die Ausbildung der ukrainischen Soldaten an den Systemen könnte "womöglich in Europa und noch womöglicher auch in Deutschland" stattfinden, sagte er. Das sei aber noch nicht entschieden.

Deutschland will zunächst selbst keine Patriots in die Ukraine liefern. Hebestreit sagte, dass gerade erst drei solcher Systeme Polen zugesagt worden seien und derzeit keine weiteren zur Verfügung stünden. Er verwies aber auch darauf, dass Deutschland bereits Flugabwehrsysteme anderer Typen in die Ukraine geliefert habe.

+++ Russlands Verteidigungsminister verkündet Ausbau der Armee +++

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat angekündigt, die Streitkräfte des Landes zahlenmäßig deutlich aufzustocken. Er schlage vor, die Zahl der Soldaten auf 1,5 Millionen anzuheben, sagte Schoigu am Mittwoch bei einer im Fernsehen übertragenen erweiterten Sitzung des Verteidigungsministeriums unter Leitung von Kremlchef Wladimir Putin. Das entspricht einer Aufstockung von 350 000 Soldaten. Der Kremlchef erklärte sich mit den Vorschlägen einverstanden.

Vor allen bei den Zeitsoldaten soll deutlich nachgelegt werden. Deren Zahl soll auf 695 000 steigen. Zugleich wird auch der Alterszeitraum, in dem junge Männer als Wehrpflichtige eingezogen werden können, erweitert. Schoigu schlägt als Höchstgrenze 30 Jahre vor. Bisher wurden in Russland vor allem junge Männer nach Vollendung des 18. Lebensjahres einberufen.

Dies alles dient nach Schoigus Angaben dem notwendigen Ausbau der Streitkräfte wegen der Nato-Erweiterung. Daher forderte der 67-Jährige, gerade im Nordwesten Russlands an der Grenze zu den potenziellen neuen Nato-Staaten Schweden und Finnland neue Einheiten aufzustellen.

+++ Neue Rede offenbart: Putin noch immer überzeugt von russischem Sieg +++

Kremlchef Wladimir Putin hat sich bei einer Rede vor der Militärführung überzeugt gezeigt, dass Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine gewinnt. "Ich bin sicher, dass wir Schritt für Schritt alle unsere Ziele erreichen", sagte er am Mittwoch in einer vom Fernsehen übertragenen Rede in einer erweiterten Sitzung des russischen Verteidigungsministeriums.

Seine Rede begann er mit einer Schweigeminute für die im Krieg getöteten Soldaten. Den Krieg bewertete er allerdings als wertvolle Erfahrung für den weiteren Aufbau des eigenen Militärs.

Seinen Angriffskrieg gegen das Nachbarland verglich Putin mit dem Vaterländischen Krieg 1812 gegen Napoleon sowie mit dem Ersten und Zweiten Weltkrieg.

Der 70-Jährige forderte ein höheres Tempo bei der Aufrüstung und Modernisierung der Streitkräfte. Als Beispiel nannte der Kremlchef den Einsatz von Drohnen. Das gilt bisher als ein Schwachpunkt der russischen Streitkräfte. Drohnen müssten auf allen Ebenen der Kampfführung verfügbar sein, sagte Putin. "Jeder Soldat muss die Möglichkeit haben, Informationen von Drohnen zu bekommen." Für die weitere Aufrüstung der Armee gebe es "keine finanziellen Beschränkungen", betonte der Kremlchef.

+++ Kreml kritisiert Selenskyjs US-Reise und Waffenlieferungen +++

Russland hat die USA-Reise des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und die angekündigten neuen Waffenlieferungen kritisiert. "Das alles führt zweifellos zu einer Verschärfung des Konflikts und verheißt an sich nichts Gutes für die Ukraine", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Er erwarte nicht, dass Selenskyj nach seiner Reise verhandlungsbereiter gegenüber Moskau sein werde.

Selenskyj wird am Abend in Washington erwartet, wo er sich mit US-Präsident Joe Biden treffen und vor dem Kongress auftreten soll. Im Vorfeld wurde bekannt, dass die USA dabei die Lieferung neuer Flugabwehrsysteme vom Typ "Patriot" freigeben werden.

Peskow kritisierte, die Waffenlieferungen würden nicht nur fortgesetzt, sondern um neue Systeme erweitert. Die Ukraine hatte wegen der russischen Raketenangriffe auf ihre Städte und die Infrastruktur für die Energieversorgung um weitere Flugabwehrsysteme gebeten.

Parallel zu Selenskyjs Flug in die USA wird Kremlchef Wladimir Putin in Moskau eine erweiterte Sitzung des Verteidigungsministeriums leiten. Peskow bestätigte, dass der 70-Jährige dabei eine "ziemlich umfangreiche" Rede halten werde. Dabei geht es vor allem um den Krieg in der Ukraine. Inhaltliche Details nannte er jedoch nicht.

+++ Ringtausch: Tschechien nimmt ersten Leopard-2-Panzer entgegen +++

Tschechien hat als Teil eines Ringtauschs mit Deutschland den ersten von mehr als einem Dutzend Leopard-2-Kampfpanzern des Rüstungskonzerns Rheinmetall entgegengenommen. Die Übergabe erfolgte am Mittwoch auf einem Armeestützpunkt in Praslavice bei Olomouc (Olmütz) im Beisein der Verteidigungsministerin Jana Cernochova und deutscher Vertreter.

Der Nato-Partner erhält damit modernen Ersatz für bereits an die Ukraine gelieferte T72-Panzer sowjetischer Bauart. Weitere 13 Leopard-2-Kampfpanzer sowie ein Bergepanzer Büffel sollen bis spätestens Ende 2023 folgen. Enthalten sind ein Munitions- und ein Servicepaket für Ausbildungsleistungen und Ersatzteilversorgung.

"Mit den Leopard-Panzern kommen wir aus der Sackgasse der Abhängigkeit von sowjetischer Technik heraus", sagte Cernochova. Man gehe zu einer modernen Plattform über. Die Ministerin bedankte sich bei der Bundesregierung dafür, dass sie ein einmal unter Freunden gegebenes Wort gehalten habe.

Die Idee des Ringtauschs entstand kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs. Ziel war es, die Ukraine möglichst schnell mit schweren Waffen zu versorgen. Da die ukrainischen Streitkräfte für sowjetische Systeme keine zusätzliche Ausbildung benötigen, schien es der schnellste Weg zu sein, solche Waffen zu liefern. Dafür sollten die Länder, die darüber verfügen, zeitversetzt westliche Fabrikate von anderen Nato-Staaten erhalten.

Die Ukraine kämpft seit dem 24. Februar gegen eine russische Invasion. Tschechien gehört zu den wichtigen Unterstützern Kiews. Unter der liberalkonservativen Regierung hat das Nato-Land in diesem Jahr bereits Rüstungsgüter im Wert von umgerechnet mehr als 1,9 Milliarden Euro an die Ukraine geliefert.

Bei der Beschaffung von bis zu 210 neuen Schützenpanzern blickt Tschechien indes nicht nach Deutschland, sondern nach Schweden. Wie Cernochova bekanntgab, wurde eine Absichtserklärung mit dem skandinavischen Land und dem Hersteller BAE Systems über den Kauf von CV-90-Schützenpanzern unterzeichnet. Zuvor war eine Ausschreibung, bei der auch der deutsche Lynx im Rennen war, ergebnislos abgebrochen worden.

+++ Russische Kräfte fassen Fuß in umkämpfter Stadt Bachmut +++

Russische Kräfte sind nach britischer Einschätzung in die seit Monaten umkämpfte Stadt Bachmut in der Ostukraine eingedrungen. "Die russische Infanterie hat jetzt wahrscheinlich in den östlichen Industriegebieten der Stadt Fuß gefasst und ist zeitweise in die Wohnviertel der Stadt vorgedrungen", teilte das Verteidigungsministerium in London am Mittwoch unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. "Straßenkämpfe dauern an." Bei den russischen Truppen handele es sich um reguläres Militär als auch um Söldner der Gruppe Wagner.

Um Bachmut im Gebiet Donezk wird bereits seit Juni gekämpft. Bisher verlief die Frontlinie östlich der Stadt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Dienstag überraschend Bachmut besucht und unter Soldaten Orden und Geschenke verteilt.

Seit den Kämpfen um die Städte Lyssytschansk und Sjewjerodonezk im Juli habe es in dem Krieg nur wenige Gefechte in Ballungszentren gegeben, hieß es in London. Solche Schlachten erforderten gut trainierte Infanterie. "Es ist unwahrscheinlich, dass diese Art von Kampf schlecht ausgebildete Wagner-Kämpfer und die mobilisierten Reservisten der russischen Armee begünstigt", so das Ministerium.

+++ Weißes Haus: Selenskyj am Mittwoch in Washington erwartet +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird an diesem Mittwoch zu seiner ersten Auslandsreise seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der US-Hauptstadt Washington erwartet. Die US-Regierung bestätigte am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) entsprechende Berichte.

+++USA wollen Ukraine Patriot-Flugabwehrsystem liefern +++

Die US-Regierung will der Ukraine das Patriot-Flugabwehrsystem zur Verteidigung gegen russische Luftangriffe liefern. US-Präsident Joe Biden werde das an diesem Mittwoch während des Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Washington offiziell ankündigen, hieß es am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) aus dem Weißen Haus.

+++ Berichte in Washington über Besuch Selenskyjs und Treffen mit Biden +++

Mehrere US-Medien berichteten am Dienstagabend (Ortszeit), Selenskyj wolle an diesem Mittwoch persönlich vor dem US-Kongress sprechen und auch Biden treffen. Eine offizielle Bestätigung zu einem Besuch gab es in Washington zunächst nicht. Auch aus Kiew gab es zu einer geplanten Reise keine Angaben. Seit Kriegsbeginn am 24. Februar hat Selenskyj sein Land nicht verlassen. Für Auftritte auf der politischen Weltbühne - etwa beim G7-Gipfel im bayerischen Elmau - ließ er sich stets digital aus der Ukraine zuschalten.

Darüber hinaus will die US-Regierung Medienberichten zufolge die geplante Lieferung des Patriot-Flugabwehrsystems während des möglichen Besuchs Selenskyjs in Washington bekanntgeben. Das berichteten mehrere US-Medien am Dienstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen. Das Luftverteidigungssystem Patriot kann Flugzeuge, Marschflugkörper, Drohnen oder Raketen auch in größerer Entfernung abwehren. Es würde Russlands Angriffe mit Raketen und Drohnen auf die zivile Infrastruktur in der Ukraine erschweren. Mit besseren westlichen Waffen wird die Ukraine immer mehr zur "No-Fly-Zone" für russisches Fluggerät und auch Raketen und Drohnen werden besser abgefangen.

+++ Selenskyj: Werden alle Teile der Ukraine befreien +++

"Wir werden alles Mögliche und Unmögliche, Erwartete und Unerwartete tun, damit unsere Helden alles haben, was sie brauchen, um zu gewinnen", sagte Selenskyj am Dienstagabend in seiner täglichen Videoansprache. Die Truppen sollten das erreichen, was "alle Ukrainer erwarten".

Selenskyj listete die zu befreienden Gebiete auf. "Das ist unsere Region Luhansk, das ist unser Süden der Ukraine, das ist unsere Krim", sagte er. "Die Ukraine wird dem Feind nichts Eigenes überlassen." Russland hat die Gebiete völkerrechtswidrig annektiert und betrachtet sie nun als festen Bestandteil seines Staatsgebietes.

Bei seinem Besuch im Osten des Landes habe er auf dem Weg zur "Festung Bachmut" viele schwer beschädigte und zerstörte Dörfer gesehen, die erst vor kurzem von ukrainischen Truppen befreit worden seien. "Schauen sie sich Russlands Offensive an, was es übrig lässt, wenn es irgendwo seine Flagge hinpflanzt", sagte Selenskyj. "Verbrannte Erde, zerstörtes Leben ... Schmerzen, Ruinen und Gräber - das ist der sogenannte Russische Friede."

+++ Putin erörtert Lage in besetzten Gebieten Donezk und Luhansk +++

Putin besprach am Dienstag in Moskau mit den von ihm eingesetzten Besatzungschefs der ostukrainischen Regionen Luhansk und Donezk die aktuelle Lage an der Front. Wie schon tags zuvor hob Putin die extrem schwierige Lage in den beiden Regionen hervor, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtete. In der Unterredung mit dem Donezker Besatzungschef Denis Puschilin und dessen Lugansker Kollegen Leonid Paschetschin wollte sich Putin zunächst mit "lebenswichtigen Fragen" der Versorgung der Zivilbevölkerung in den beiden besetzten Gebieten mit Wasser, Heizung und Gesundheitsdiensten befassen, hieß es. "Erst danach werden wir zu Fragen der Sicherheit übergehen."

+++ Kämpfe um ostukrainische Frontstadt Bachmut dauern an +++

Nach dem Besuch Selenskyjs in der Frontstadt Bachmut im Osten des Landes kam es in der Umgebung erneut zu schweren Kämpfen. "Der Feind setzt seine Bemühungen um Offensivoperationen gegen Bachmut und Awdijiwka fort", teilte der Generalstab in Kiew am Dienstagabend mit. Unter anderem seien aus der Region Panzerangriffe gemeldet worden, ebenso wie Artillerieüberfälle und vereinzelte russische Luftschläge.

Nördlich davon hätten russische Truppen versucht, bei Kupjansk bessere Stellungen zu erreichen. Dort habe die russische Armee "ihr ganzes Spektrum" der Artillerie gegen mindestens 15 Siedlungen eingesetzt, hieß es weiter. Die Angaben aus Kiew ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

+++ Medien: Russland verlegt in Belarus erneut Truppen an Ukraine-Grenze +++

Das russische Militär hat ukrainischen Medienberichten zufolge erneut mit der Verlegung stärkerer Truppenverbände an die Grenze von Belarus zur Ukraine begonnen. Neben Panzern, Schützenpanzern und Transportern sei auch diverses militärisches Gerät in die Nähe der Grenze gebracht worden, berichteten die "Ukrajinska Prawda" und die Agentur Unian am Dienstag unter Berufung auf das belarussische Hacker-Kollektiv "Hajun Project". Die Gruppe verfolgt alle Aktionen der dort stationierten russischen Truppen. Für Angriffshandlungen seien die an die Grenze verlegten Verbände gegenwärtig aber nicht stark genug, hieß es.

Die ukrainische Militärführung argwöhnt schon länger, dass Russland erneut versuchen könnte, aus Belarus in die Ukraine vorzustoßen. Zu Beginn des Kriegs vor zehn Monaten war eine aus Belarus vordringende russische Kampfgruppe bis in die Vororte von Kiew gelangt, wurde dann aber von den Verteidigern zum Rückzug gezwungen.

+++ Putin will Ausblick geben und Bilanz zum Ukraine-Krieg ziehen +++

Fast zehn Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine will Kremlchef Putin an diesem Mittwoch Zwischenbilanz ziehen und einen Ausblick geben. Putin werde eine erweiterte Sitzung des Verteidigungsministeriums leiten, zu der 15.000 Kommandeure und andere militärische Führungskräfte per Video zugeschaltet werden, teilte der Kreml mit. Dabei gehe es um die Ergebnisse dieses Jahres und um Aufgaben und Ziele für das kommende Jahr, hieß es.

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