Die Polizei will einem russischen Oligarchen an den Kragen, der in Deutschland Steuern hinterzogen haben soll. Dazu fanden am Mittwoch eine Razzia am Tegernsee und bundesweit Hausdurchsuchungen statt. Bei dem Verdächtigen soll es sich um Putin-Kumpel Alischer Usmanow handeln.
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Razzia gegen einen Putin-Kumpel am Tegernsee (Bayern): Mit einem Großaufgebot stürmte die Polizei am Mittwoch eine Villa, die vermutlich der Oligarch Alischer Usmanow besitzt. Verdacht: Steuerhinterziehung und Geldwäsche. Auch in weiteren Teilen Deutschlands gab es deshalb am Morgen Hausdurchsuchungen.
Razzia am Tegernsee: Wurde Villa in Rottach-Egern von Oligarch Alischer Usmanow durchsucht?
Im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen einen Russen wegen Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz sind am Mittwoch bundesweit 24 Häuser und Wohnungen durchsucht worden. Nach Informationen mehrerer Medien soll es sich unter anderem um eine Villa in Rottach-Egern am Tegernsee handeln, die dem Oligarchen Alischer Usmanow gehören soll. Die Staatsanwaltschaft München II wollte seine Identität allerdings nicht bestätigen. Berichtet hatten unter anderem der "Spiegel", der Bayerische Rundfunk (BR) und der Mitteldeutsche Rundfunk. Der Oligarch wird von der Staatsanwaltschaft München verdächtigt, Steuern hinterzogen zu haben, schreibt der BR.
EU verhängte Sanktionen gegen Putin-Freund
Nach Angaben der Ermittler steht der Russe im Zusammenhang mit dem russischen Angriff auf die Ukraine auf der Sanktionsliste der Europäischen Union. Trotz Verbotes soll er mit eingefrorenen Geldern Sicherheitspersonal bezahlt haben, das seine Immobilien in Oberbayern bewachen sollte. In diesem Zusammenhang werde gegen vier weitere Beschuldigte ermittelt. Am Mittwoch wurden außer in Bayern auch Objekte in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Hamburg durchsucht.
Wer ist Alischer Usmanow?
Laut "BR" hat der mögliche Verdächtige Usmanow ein Firmenimperium in der Metall- und Stahlindustrie und hält Anteile an Telekommunikations- und Internetfirmen. Sein Vermögen belaufe sich nach letzten Schätzungen des "Forbes"-Magazins auf 14,6 Milliarden Euro. Bundestagsabgeordneter Alexander Radwan (58, CSU) begrüßte in der "Bild" die Ermittlungen: "Ich begrüße es, dass die bayerische Steuerverwaltung tätig geworden ist. Es bleibt aber ein Wermutstropfen: Man geht jetzt über den Kunstgriff Steuer, weil es immer noch keine rechtlichen Maßnahmen für Vermögenseinziehungen gibt. Das Einfrieren von Vermögen reicht da als Sanktion nicht." Usmanow soll "Bild" zufolge im März nach Usbekistan geflohen sein, sein Vermögen sei eingefroren.
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gom/rad/news.de/dpa