Kanzler Olaf Scholz und die Minister sind zur Kabinettsklausur auf Schloss Meseberg alle in ihren eigenen Dienstwagen angereist. Für die "Bild" ist das aufgrund der Appelle für den Klimaschutz und zum Energiesparen ein Skandal. Doch es gibt auch Verständnis für die Politiker.
Suche
Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen der aktuellen Zeit. Das haben auch schon viele Spitzenpolitiker erkannt. Doch die Bemühungen, effektiv etwas für den Klimaschutz zu tun, sind häufig noch unzureichend. Währenddessen gehen viele Bürger schon mit gutem Vorbild voran. Sie steigen vermehrt auf Fahrrad, Bus oder Bahn um und ernähren sich vegan. In letzter Zeit forderten Politiker zudem - auch aufgrund der Gas-Versorgungskrise - zum Energiesparen auf. Doch wie vorbildhaft sind Vertreter der Ampelregierung in Sachen Klimaschutz und Energiesparen selbst?
Olaf Scholz und Minister kommen mit Dienstlimousinen zur Kabinettsklausur auf Schloss Meseberg
Laut "Bild" rollten Kanzler Olaf Scholz (64, SPD) und die Minister zur zweitägigen Kabinettsklausur auf Schloss Meseberg, das etwa 70 Kilometer von Berlin entfernt ist, alle mit einer eigenen Dienstlimousine an. Dabei sei es laut dem Boulevardblatt theoretisch auch möglich gewesen Fahrgemeinschaften zu bilden oder mit dem 9-Euro-Ticket mit Bahn und Bus zu fahren. Das vor allem letzteres aus Sicherheitsgründen ausschied, bestätigten Sprecher von fünf Ministerien auf "Bild"-Anfrage, darunter von Robert Habeck, Karl Lauterbach und Christian Lindner. Denn sie würden gepanzerte Wagen benötigen.
Als weitere Gründe für die Alleinfahrten mit den Dienstlimousinen wurde von den Ministern angegeben, dass die Wagen auch als Arbeitsplatz dienen, sie aus Termingründen oder Angst vor einer Corona-Infektion verwendet wurden. CDU-Politikerin Anne König (37) kritisierte gegenüber der "Bild": "Wer andere vom Energiesparen überzeugen will, sollte selbst mit gutem Beispiel vorangehen."
Twitter-Nutzer fragen: "Sollen die Politiker mit dem Lastenfahrrad anreisen?"
Doch es hagelt auch heftige Kritik an dem "Bild"-Bericht. Ein Twitter-Nutzer fragt: "Was soll die Schlagzeile? Sollen die Politiker mit dem Lastenfahrrad anreisen? Vielleicht schaut man erst mal auf die Dienstwagen im Axel Springer Verlag und bei dessen Angestellten..." Ein anderer entgegnet: "Aber vielleicht ist ein normaler Kleinwagen einfach angebrachter.. Oder halt wenn es der Lebenstraum ist, einfach privat ein größeres Auto kaufen, aber die heutigen Dienstfahrzeuge in der Landes- und Bundesverwaltung sind nicht mehr tragbar!" In weiteren Tweets wie "BILD-Reporter scheinen sehr neidisch zu sein, es nur zum Bildreporter geschafft zu haben...
Da neidet man anderen auch schon mal den Fahrdienst..." oder "Die Dienstwagen sind unser kleinstes Problem ! Sinnloser Artikel" wird der Bericht ebenfalls kritisiert. Auch dieser Nutzer findet: "Also Repräsentanten einen Staates sollen auch repräsentativ reisen dürfen Finde da gar nichts dabei - das Ausland lacht sich doch sonst tot wenn ein Minister mit dem Lastenfahrrad daher kommt"
Kritik an Dienstwagen-Anreise: "Wasser predigen und Wein trinken"
Es gibt aber auch weitere Zustimmung: "Verstehe gar nicht, wieso die Herrschaften nicht mit dem Fahrrad gekommen sind? Wäre doch linksgrün. Nun ja. Die rotgrüne Charakteristik: Wasser predigen und Wein trinken.", heißt es in diesem Tweet. Und ein anderer schreibt: "Schöne Steuergelder die mir dicken Dienstwagen verschwendet werden und auch sehr schön an die Umwelt gedacht wird mit den Autos". Und auch dieser Nutzer kritisiert: "Naja, als Vorbild sollten die eigentlich E- Autos fahren und nicht so prozige Autos. Aber vom kleinem Arbeiter das Sparen verlangen.....!!! Kopfschütteln".
Lesen Sie auch: Maskenpflicht ignoriert? Kanzler-Duo reist ohne Mund-Nasen-Schutz
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
gom/bos/news.de