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Karl Lauterbach: "Gewöhnungseffekt durch häufige Impfungen!" Experten rechnen mit Lauterbach ab

Karl Lauterbach fordert, dass sich die Bürger alle drei Monate gegen das Coronavirus impfen lassen sollen. Doch Wissenschaftler warnen vor den Folgen. Die Experten kritisieren den Bundesgesundheitsminister scharf. 

Karl Lauterbach wird für seine Corona-Pläne scharf kritisiert. (Foto) Suche
Karl Lauterbach wird für seine Corona-Pläne scharf kritisiert. Bild: picture alliance/dpa | Fabian Sommer

Der Entwurf für das neue Infektionsschutzgesetz sieht unter anderem vor, dass die Bundesländer ab Oktober wieder Maskenpflichten verhängen dürfen. Demnach soll bundesweit weiterhin eine Maskenpflicht in Bus, Bahn und Flieger sowie neu eine Masken- und Testpflicht in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gelten. Die Länder sollen selbst entscheiden, ob sie darüber hinaus in öffentlich zugänglichen Innenräumen Masken vorschreiben. Jedoch gibt es Pläne, Menschen von Maskenpflichten in Restaurants oder bei Kultur- und Sportveranstaltungen zu befreien, wenn ihre Impfung nicht älter als drei Monate ist. Die Kritik daran ist enorm.

Corona-Impfung alle drei Monate? Pläne von Karl Lauterbach scharf kritisiert

"Wir dürfen nicht den Eindruck erwecken, dass sich jeder alle drei Monate impfen lassen sollte", sagt der Immunologe Carsten Watzl. Eine vierte Impfung hält der 51-Jährige bei gesunden Menschen unter 70 Jahren derzeit für unnötig. Nach der dritten Impfung sei man gegen schwere Verläufe bereits ausreichend geschützt.Und gegen Infektion seien die aktuellen Impfstoffe ohnehin nur suboptimal, ergänzte Watzl gegenüber der "Bild"-Zeitung. "Da die angepassten Impfstoffe hoffentlich nächsten Monat kommen, kann man jetzt auch warten, wenn man die vierte Impfung bisher noch nicht gemacht hat", sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Die Impfung mit den angepassten Impfstoffen verstärkt noch einmal die Immunität gegenüber Omikron und sie werden wahrscheinlich auch einen gewissen Schutz vor Infektionen bieten."

"Herr Lauterbach verabschiedet sich von der Wissenschaft"

Der Vizepräsident der Europäischen Föderation der Immunologischen Fachgesellschaften geht mit seiner Kritik an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach noch weiter. "Herr Lauterbach verabschiedet sich von der Wissenschaft", sagteProf. Andreas Radbruch gegenüber der "Bild". Es helfe überhaupt nicht gegen eine virulente Infektionslage, wenn man immer mit dem gleichen Impfstoff weiterimpfe. "Nach drei Impfungen haben sich die Antikörper längst von den Schleimhäuten zurückgezogen und sind nur noch im Blut", sagte Radbruch weiter. "Da sich das Immunsystem gegen schwere Erkrankungen gewappnet hat, konzentriert es sich nicht mehr auf die Verhinderung einer Infektion."

Epidemiologe warnt vor Gewöhnungseffekt bei zu häufigen Impfungen

Prof. Alexander Kekulé warnt sogar vor einem möglichen Gewöhnungseffekt. "Das heißt, der Schutzeffekt künftiger, leicht veränderter Covid-Impfstoffe könnte schlechter werden", sagte der Epidemiologe gegenüber der "Bild". 

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/news.de/dpa

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