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Karl Lauterbach: "Es hackt ja wohl"! Ende von kostenlosen Corona-Tests sorgt für Empörung

Nur noch wenige Tage sollen Corona-Bürgertests kostenlos bleiben. Das verkündete Gesundheitsminister Karl Lauterbach am Freitag. So viel müssen die Deutschen ab Juli für ein Stäbchen in Mund oder Nase blechen.

Karl Lauterbach verkündete am Freitag das Ende der kostenlosen Corona-Bürgertests für alle. (Foto) Suche
Karl Lauterbach verkündete am Freitag das Ende der kostenlosen Corona-Bürgertests für alle. Bild: picture alliance/dpa | Jörg Carstensen

Die Infektionszahlen steigen in Deutschland seit Tagen wieder an. Die Angst vor einer weiteren schlimmen Corona-Welle im Herbst ist groß. Eins ist klar: Auch wenn es derzeit kaum noch Einschränkungen im Alltag gibt, die Pandemie ist noch längst nicht vorbei. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sorgt schon jetzt mit einem Sieben-Punkte-Plan vor. Bereits seit diesem Freitag (24.06.2022) steht eine wichtige Änderung für die Bürger fest.

Karl Lauterbach verkündet Ende der kostenlosen Corona-Bürgertests für alle

Auch über den Sommer soll es weiter ein Angebot mit kostenlosen Corona-Schnelltests für Risikogruppen geben - für alle anderen sollen "Bürgertests" aber künftig drei Euro kosten. Das teilte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Freitag in Berlin nach einer entsprechenden Einigung in der Regierung auf eine neue Testverordnung mit, die bereits ab dem 30. Juni gelten soll.

Schnelltests sollen künftig drei Euro kosten, weil sonst Geld für den Haushalt fehlt

Er hätte kostenlose Bürgertests für alle gerne weitergeführt, sagte der SPD-Politiker. Angesichts der Kosten von durchschnittlich einer Milliarde Euro pro Monat sei dies für den Bund in der angespannten Haushaltslage nicht mehr zu leisten. Das neue Konzept sehe nun bis Jahresende noch Ausgaben von 2,7 Milliarden Euro vor - bei voller Übernahme wären bis zu fünf Milliarden Euro zu erwarten gewesen. "Aber viele andere Länder haben die Tests gar nicht mehr", fügte Lauterbach auf Twitter hinzu.

Risikogruppen erhalten weiterhin kostenlose Tests

Kostenlose Schnelltests sollen künftig weiter für vulnerable Gruppen möglich sein, darunter auch Kinder bis fünf Jahre, Frauen zu Beginn der Schwangerschaft und Besucher von Kliniken und Pflegeheimen. Die Länder hätten die Möglichkeit, die Eigenbeteiligung von drei Euro auch für weitere Gruppen zu übernehmen.

Twitter-Nutzer ätzen unter #lauterbachmussweg weiter gegen den Gesundheitsminister

Wie bereits nach seiner Wut-Rede bei einer Verdi-Demo in Magdeburgkritisieren viele Twitter-Nutzer Karl Lauterbach nach der Meldung zum Ende der kostenlosen Tests. Dabei stören sie sich nicht nur an den Tests generell, sondern auch an der Person des Gesundheitsministers. "Viele Länder haben die Tests garnicht mehr, da Corona kein Thema mehr ist. Zumindest nicht mehr als eine Einstufung als Grippe. Wann nehmen sie ihren Hut?", fragt einer. Ein anderer schimpft: "Entgegen der Forderung des eignen Expertinnenrats behält Deutschland die teure Strategie der Massentestungen bei. Schade, dass dieser frei rotierende Minister die Rechnung nicht selbst zahlen muss, sondern die Generation unserer Kinder." Und ein weiterer User twitterte: "wegen mir können sie diese nutzlosen Tests auch einfach entsorgen."

Es gibt aber auch kritische Stimmen in eine andere Richtung. Ein weiterer Twitter-Nutzer fragt zu den kostenpflichtigen Tests: "Ist das die gestern im Bundestag angekündigte Entlastung der Sozialbenachteiligten & kleinen Einkommen?" Und ein anderer empört sich: "3 Euro für einen Bürgertest, den ich für die Hälfte im Netz kaufen kann. Es hackt ja wohl."

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/loc/news.de/dpa

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