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Christine Lambrecht: Heftige Kritik! Flog ihr Sohn im Bundeswehr-Heli in den Sylt-Urlaub?

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht soll ihren Sohn in einem Hubschrauber der Bundeswehr mitgenommen und dann gemeinsam mit ihm einen Urlaub auf Sylt verbracht haben. Es hagelt Kritik.

Christine Lambrecht hat ihren Sohn in einem Regierungs-Helikopter mitfliegen lassen. (Foto) Suche
Christine Lambrecht hat ihren Sohn in einem Regierungs-Helikopter mitfliegen lassen. Bild: picture alliance/dpa | Ole Spata

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (56, SPD) steht seit ihrer Amtseinführung immer wieder in der Kritik. Besonders wegen ihres Krisen-Managements während des Ukraine-Kriegs forderten sowohl Teile der Opposition als auch Bürger bereits ihren Rücktritt. Jetzt wurde die Politikerin mit neuen Vorwürfen konfrontiert. Eine Dienstreise vor Ostern mit einem Bundeswehr-Hubschrauber soll sie für private Zwecke missbraucht haben.

Christine Lambrecht machte nach Ostern Urlaub mit ihrem Sohn auf Sylt

Wie der "Business Insider" berichtete, sei Christine Lambrecht Mittwoch vor Ostern von Berlin nach Schleswig-Holstein geflogen, um dort das Bataillon Elektronische Kampfführung 911 zu besuchen. Mit dabei im Regierungshelikopter war ihr Sohn Alexander (21), der ein Foto von dem Flug auf Instagram postete. Anschließend verbrachte die Ministerin laut "Business Insider" Urlaub auf der naheliegenden Insel Sylt. Der Verdacht liegt also nahe, dass Lambrecht ihren Sohn extra für den Urlaub einfliegen ließ. Es war auch nicht das erste Mal, dass Alexander Lambrecht seine Mutter bei ihren Dienstreisen in Regierungsmaschinen begleitete.

Verteidigungsministerium: Sohn durfte in Regierungshelikopter reisen

Das Verteidigungsministerium (BMVg) hat Kritik an der Mitreise des Sohns von Ressortchefin Christine Lambrecht zurückgewiesen. Die Ministerin habe den Mitflug in einem Regierungshubschrauber beantragt und "die Kosten gemäß der Richtlinie zu 100 Prozent übernommen", sagte ein Sprecher am Montag in Berlin. Der Flug sei am 13. April vom Dienstsitz in Berlin aus gestartet und habe zu einem Truppenbesuch nach Ladelund in Schleswig-Holstein geführt. Lambrecht dürfe als Verteidigungsministerin bestimmen, wer sie in den Fliegern begleitet. Und: "Mitflug und Kostenerstattung fanden demnach in voller Übereinstimmung mit den Richtlinien für den Einsatz von Luftfahrzeugen der Flugbereitschaft BMVg statt."

Politiker und Twitter-User kritisieren Christine Lambrecht

Dennoch zeigten sich sowohl Politiker der Ampel-Parteien, der Opposition als auch Twitter-User empört über Christine Lambrechts Verhalten. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (64, FDP), sagte am Montag im Fernsehsender "Welt", sie könne das noch nicht kommentieren, es sei aber ein ungewöhnlicher Vorgang. Strack-Zimmermann: "Ich kann nicht beurteilen, was das für ein Flug war, ob die Ministerin sowieso unterwegs war. Das Ganze ist nicht wirklich korrekt, das wissen wir alle." Sie gehe davon aus, dass die Ministerin den Fall erklären könne. Thorsten Frei (48), Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion sagte gegenüber der "Bild": "Die Bundeswehr für private und parteipolitische Zwecke zu benutzen, ist stillos." Christine Lambrecht sollte "nicht die Luftwaffe mit der Lufthansa verwechseln".

Auf Twitter schoss der Hashtag #Lambrecht kurz nach Veröffentlichung der Vorwürfe in den Trends auf Platz 1. Auf der Social Media-Plattform wird die Verteidigungsministerin ebenfalls heftig kritisiert. "Monika68" schrieb: "Kann bitte jemand Frau #Lambrecht erklären, was 'Helikoptereltern' sind? Ich glaub, sie hat da was falsch verstanden." Auch "Hajo Stein" bezeichnet es als "skandalös wie #Lambrecht ihr Ministeramt missbraucht." Sie verhalte sich nicht im Sinne der Wähler. Für "Redwyne" bleibt das Verhalten von Lambrecht "in hohem Maße instinktlos", auch wenn es rechtlich in Ordnung sei.

Für "Lyllith Beaumont" ist die eigentliche Sensation an der Meldung, "dass die Bundesregierung flugbereite Helikopter" hat. Und es gibt durchaus auch Nutzer, die die Empörung über die Reise von Christine Lambrechts Sohn im Regierungs-Heli nicht verstehen können. "Wenn es stimmt und die notwendige Pauschale bezahlt wurde ist daran nichts zu beanstanden", schreibt "Gregor Kreuzer".

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/bos/news.de/dpa

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